First Notice Day

Was ist der First Notice Day?

Der First Notice Day (FND) ist ein zentraler Begriff im Futures-Handel. Er bezeichnet den ersten Tag, an dem ein Käufer eines Futures-Kontrakts offiziell die Lieferung des zugrunde liegenden Basiswertes anfordern kann. Ab diesem Zeitpunkt beginnt also die Phase, in der physische oder lieferbare Kontrakte erfüllt werden müssen. Der First Notice Day ist insbesondere für Händler und Investoren wichtig, die Futures nicht bis zur endgültigen Abrechnung halten, sondern den Kontrakt vor einer physischen Lieferung glattstellen möchten.

Funktion und Bedeutung im Handel

Der First Notice Day dient als Warnsignal für Marktteilnehmer. Er markiert den Beginn der Lieferperiode eines Futures-Kontrakts. Händler, die keine physische Lieferung annehmen oder leisten möchten, müssen ihre Positionen vor diesem Datum schließen oder auf einen späteren Kontrakt rollen. Dadurch verhindert der FND ungeplante Lieferungen und erleichtert die Liquiditätsplanung auf den Märkten.

Beispiel aus dem Rohstoffhandel

Ein klassisches Beispiel findet sich im Rohstoffbereich, etwa bei Öl-Futures oder Weizen-Futures an der Chicago Mercantile Exchange (CME). Angenommen, ein Händler hält einen Rohöl-Future mit Lieferung im Dezember. Der First Notice Day könnte beispielsweise Mitte November liegen. Ab diesem Datum kann der Verkäufer die Lieferung des Rohöls anfordern. Händler, die nur auf Kursgewinne spekuliert haben, müssen ihre Position vor diesem Tag glattstellen, um die physische Lieferung zu vermeiden.

Zusammenhang mit anderen Terminen im Futures-Handel

Der First Notice Day ist eng mit anderen Terminen verbunden:

  • Last Trading Day: Der letzte Handelstag für den Futures-Kontrakt, oft kurz vor oder am FND.
  • Delivery Period: Der Zeitraum, in dem die Lieferung tatsächlich erfolgt.
  • Expiration Date: Der Tag, an dem der Futures-Kontrakt endgültig verfällt.

Die Kenntnis dieser Termine ist für Händler entscheidend, um Risiken zu minimieren und unnötige Kosten durch physische Lieferung zu vermeiden.

Bedeutung für Anleger

Auch für private oder institutionelle Anleger hat der First Notice Day Relevanz. Wer Futures als Absicherungsinstrument oder Spekulationsobjekt nutzt, muss sicherstellen, dass Positionen rechtzeitig glattgestellt werden, wenn keine Lieferung erfolgen soll. Unternehmen, die Futures zur Preisabsicherung nutzen, müssen hingegen genau planen, um die Lieferung termingerecht abzuwickeln. Beispielsweise könnten internationale Unternehmen, die Rohstoffe absichern, wie die BASF-Aktie, den FND für die Abstimmung ihrer Beschaffungslogistik berücksichtigen.

boerse.de-Schlussfolgerung

Der First Notice Day ist ein essenzieller Termin im Futures-Handel, der den Beginn der Lieferpflicht markiert und somit die Planung von Händlern, Investoren und Unternehmen steuert. Er hilft, Risiken einer ungeplanten physischen Lieferung zu vermeiden und sorgt für Transparenz im Markt. Anleger, die Futures nutzen, müssen den FND im Blick behalten, um rechtzeitig Positionen zu schließen oder Lieferungen zu koordinieren und so ihre Handelsstrategie erfolgreich umzusetzen.



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