Geregelter Markt

Was ist der geregelte Markt?

Der geregelte Markt ist ein Börsensegment, das den höchsten Anforderungen an Transparenz, Zulassung und Handel unterliegt. In Deutschland wird er nach den Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) und der Börsenordnung reguliert und umfasst vor allem die offiziellen Handelsplätze wie die Frankfurter Wertpapierbörse. Unternehmen, deren Wertpapiere an einem geregelten Markt gehandelt werden, müssen strenge Anforderungen erfüllen, z.B. umfangreiche Veröffentlichungen von Finanzinformationen, Jahres- und Quartalsberichte sowie die Einhaltung von Corporate-Governance-Standards.

Merkmale des geregelten Marktes

Der geregelte Markt zeichnet sich durch verschiedene Eigenschaften aus:

  • Transparenzpflichten: Unternehmen müssen regelmäßig Finanzberichte veröffentlichen und wesentliche Ereignisse sofort bekannt geben.
  • Zulassungsanforderungen: Es bestehen strenge Kriterien für die Aufnahme von Wertpapieren, z.B. Mindestkapital, Bilanzstandards und Prüfkriterien durch Wirtschaftsprüfer.
  • Überwachung: Die Börsenaufsicht überwacht die Einhaltung der Vorschriften und sorgt für fairen und ordnungsgemäßen Handel.
  • Publikumszugang: Alle interessierten Anleger können Wertpapiere am geregelten Markt kaufen oder verkaufen, wodurch eine hohe Liquidität entsteht.

Unterschied zum Freiverkehr

Im Gegensatz zum geregelten Markt ist der Freiverkehr weniger reguliert. Dort gelten geringere Anforderungen an Transparenz, Veröffentlichungspflichten und Zulassung. Wertpapiere im Freiverkehr sind häufig kleinere Unternehmen oder Start-ups, deren Risiken höher sein können. Der geregelte Markt bietet hingegen Sicherheit, da er durch gesetzliche Vorschriften und Börsenkontrollen streng überwacht wird.

Vorteile für Anleger

Der geregelte Markt bietet Anlegern mehrere Vorteile:

  • Rechtliche Sicherheit: Durch die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sind Anleger besser geschützt.
  • Hohe Liquidität: Da viele institutionelle und private Anleger hier handeln, können Wertpapiere leichter gekauft und verkauft werden.
  • Verlässliche Informationen: Durch die Pflicht zur Veröffentlichung von Geschäftsberichten und Ad-hoc-Mitteilungen können Anleger fundierte Entscheidungen treffen.

Beispiel aus der Praxis

Die Siemens AG ist ein klassisches Beispiel für ein Unternehmen, dessen Aktien am geregelten Markt gehandelt werden. Als börsennotiertes Unternehmen muss Siemens regelmäßig Quartals- und Jahresberichte veröffentlichen, wesentliche Unternehmensereignisse sofort melden und strenge Bilanzstandards einhalten. Dies gibt Investoren Sicherheit und erleichtert die Vergleichbarkeit mit anderen börsennotierten Unternehmen.

boerse.de-Schlussfolgerung

Der geregelte Markt ist ein Börsensegment mit hohen Anforderungen an Transparenz, Zulassung und Handel. Er bietet Anlegern Sicherheit, Liquidität und verlässliche Informationen und stellt sicher, dass der Handel fair und reguliert abläuft. Für Unternehmen bedeutet die Zulassung Zugang zu einem breiten Investorenkreis und die Möglichkeit, Kapital effizient zu beschaffen, während Investoren von klaren Regeln und hoher Markttransparenz profitieren.



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