Gewinn je Aktie

Was ist der Gewinn je Aktie?

Der Gewinn je Aktie (englisch: Earnings Per Share, EPS) ist eine Kennzahl, die den auf eine einzelne Aktie entfallenden Anteil am Jahresüberschuss eines Unternehmens angibt. Sie zeigt, wie profitabel ein Unternehmen pro Anteilsschein wirtschaftet und dient Anlegern als Grundlage für die Bewertung von Aktien. Der Gewinn je Aktie ist besonders relevant für die Analyse von Dividendenpotenzial, Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und der allgemeinen finanziellen Performance eines Unternehmens.

Berechnung des Gewinns je Aktie

Der Gewinn je Aktie wird nach folgender Formel berechnet:

Gewinn je Aktie = Jahresüberschuss – Dividenden auf Vorzugsaktien / Anzahl der ausstehenden Stammaktien

Wichtige Punkte bei der Berechnung:

  • Dividenden auf Vorzugsaktien werden abgezogen, da diese vorrangig bedient werden.
  • Es werden nur die tatsächlich im Umlauf befindlichen Aktien berücksichtigt, nicht die Gesamtzahl einschließlich eigener Aktien.
  • Bei Unternehmen mit mehreren Aktienklassen kann der Gewinn je Aktie für jede Klasse separat ausgewiesen werden.

Bedeutung für Anleger

Der Gewinn je Aktie ist eine der wichtigsten Kennzahlen für die Bewertung von Aktien:

  • Vergleichbarkeit: Er ermöglicht den direkten Vergleich der Profitabilität verschiedener Unternehmen unabhängig von der Aktienanzahl.
  • Dividendenabschätzung: EPS dient als Basis für die Festlegung von Dividendenzahlungen und zeigt, wie viel Gewinn pro Aktie theoretisch ausgeschüttet werden kann.
  • Bewertungskennzahl: In Kombination mit dem Aktienkurs wird das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) berechnet, ein zentraler Indikator für die Bewertung der Aktie.

Beispiel aus der Praxis

Die Allianz AG weist in ihrem Jahresbericht für 2024 einen Jahresüberschuss von 7,5 Milliarden€ aus. Bei 500 Millionen ausstehenden Stammaktien ergibt sich ein Gewinn je Aktie von 15€ (7,5 Mrd€ / 500 Mio Aktien). Diese Kennzahl hilft Anlegern, die Rentabilität pro Aktie einzuschätzen und die mögliche Dividendenhöhe zu beurteilen.

Nutzung im Investment

Investoren nutzen den Gewinn je Aktie häufig in Verbindung mit anderen Kennzahlen:

  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Aktienkurs / Gewinn je Aktie, um die Bewertung der Aktie zu prüfen.
  • Dividendenrendite: Gewinn je Aktie dient als Grundlage, um Dividendenzahlungen zu analysieren.
  • Trendanalysen: Entwicklung des EPS über mehrere Jahre zeigt, ob ein Unternehmen profitabel wächst oder stagniert.

boerse.de-Schlussfolgerung

Der Gewinn je Aktie ist eine zentrale Kennzahl, um die Profitabilität eines Unternehmens pro Anteil zu bewerten. Sie ermöglicht Vergleiche zwischen Unternehmen, unterstützt die Einschätzung von Dividendenpotenzialen und ist Grundlage für weitere Bewertungskennzahlen wie das KGV. Für Anleger ist der EPS ein entscheidendes Instrument, um fundierte Investmententscheidungen zu treffen und die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens langfristig zu beurteilen.



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