Die Information Ratio ist eine Kennzahl im Portfoliomanagement, die misst, wie gut ein Fondsmanager oder ein Investmentportfolio im Verhältnis zu einem Vergleichsindex (Benchmark) eine Überrendite erzielt, bezogen auf das Risiko, das für diese Überrendite eingegangen wurde. Sie dient dazu, die Qualität aktiver Managemententscheidungen zu bewerten und zeigt, ob ein Manager in der Lage ist, durch gezielte Wertpapierauswahl Mehrwert zu erzeugen. Die Information Ratio ist insbesondere für institutionelle Investoren und Fondsanalysten ein wichtiges Instrument zur Performancebewertung.
Die Information Ratio wird berechnet, indem die sogenannte aktive Rendite eines Portfolios durch die Volatilität dieser aktiven Rendite geteilt wird. Konkret lautet die Formel:
Information Ratio = (Rendite des Portfolios – Rendite der Benchmark) / Tracking Error
Dabei gilt:
Je höher die Information Ratio, desto effizienter arbeitet der Fondsmanager im Verhältnis zum eingegangenen Risiko. Eine Information Ratio von 0,5 gilt als durchschnittlich, während Werte über 1 als sehr gut angesehen werden.
Für Anleger ist die Information Ratio besonders relevant, da sie Aufschluss über die Effizienz eines aktiven Managements gibt. Ein Fonds, der regelmäßig eine hohe Information Ratio erzielt, zeigt, dass die Entscheidungen des Managers einen Mehrwert im Vergleich zur Benchmark liefern und das Risiko dabei gut kontrolliert wird. Im Gegensatz zur reinen Performancebewertung berücksichtigt die Information Ratio nicht nur die Rendite, sondern auch die Schwankungen der Überrendite, wodurch Anleger fundierter über das Verhältnis von Risiko und Ertrag informiert werden.
Ein typisches Beispiel: Ein aktiver Aktienfonds erwirtschaftet über ein Jahr eine Rendite von 12%, während der Vergleichsindex 9% erreicht. Der Tracking Error beträgt 3%. Die Information Ratio beträgt in diesem Fall (12%-9%)/3% = 1. Der Fonds hat damit eine sehr gute Rendite im Verhältnis zum eingegangenen Risiko erzielt. Anleger können diese Kennzahl nutzen, um Fonds unterschiedlicher Manager oder Strategien miteinander zu vergleichen, unabhängig von der absoluten Performance.
Institutionelle Investoren, wie Pensionsfonds oder Versicherungen, nutzen die Information Ratio regelmäßig, um Managerentscheidungen zu bewerten und Portfolios effizient zu steuern. Auch bei Multi-Asset-Portfolios hilft die Kennzahl, die Beiträge einzelner Anlageklassen zur aktiven Rendite zu analysieren und Optimierungen vorzunehmen.
Die Information Ratio bietet Chancen, da sie Anlegern hilft, Manager und Fonds hinsichtlich Risikoanpassung und aktiver Wertschöpfung zu bewerten. Ein hohes Verhältnis zeigt, dass der Fonds Mehrwert generiert und das Risiko kontrolliert wird. Risiken bestehen darin, dass die Kennzahl vergangenheitsbezogen ist und keine Garantie für zukünftige Performance bietet. Zudem kann ein niedriger Tracking Error die Information Ratio erhöhen, auch wenn die absolute Rendite niedrig ist, wodurch eine isolierte Betrachtung zu Fehlinterpretationen führen kann.
Die Information Ratio ist ein wichtiges Werkzeug zur Bewertung der Effizienz aktiven Portfoliomanagements. Sie zeigt, wie viel Überrendite im Verhältnis zum eingegangenen Risiko erzielt wird und erlaubt fundierte Vergleiche zwischen Fonds und Managern. Anleger profitieren von einer besseren Einschätzung der Performance-Risiko-Balance, sollten die Kennzahl jedoch immer zusammen mit weiteren Indikatoren und der Gesamtstrategie betrachten, um fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.