Liefermonat

Was ist der Liefermonat?

Der Liefermonat bezeichnet im Terminhandel den Monat, in dem die Lieferung eines gehandelten Basiswerts erfolgen soll. Der Begriff wird insbesondere bei Futures, Optionen und anderen Derivaten verwendet, bei denen ein fester Zeitpunkt für die physische Lieferung oder die Abrechnung des Basiswerts vereinbart ist. Der Liefermonat ist ein zentrales Element von Terminkontrakten, da er die Fristigkeit und den Preis des gehandelten Instruments beeinflusst und für Anleger und Händler eine wichtige Planungsgröße darstellt.

Funktionsweise des Liefermonats

Im Terminhandel werden Futures und Optionen standardisiert nach Liefermonat gehandelt. Jeder Kontrakt ist einem bestimmten Monat zugeordnet, in dem die Lieferung oder Abrechnung des Basiswerts stattfindet. Der Liefermonat legt fest:

  • den Zeitpunkt, zu dem die vereinbarte Leistung oder Lieferung erfolgen muss,
  • die Preisfestlegung für den Kontrakt, der sich durch Angebot, Nachfrage und zeitliche Nähe zum Liefermonat ergibt,
  • die Grundlage für den Handel und die Absicherung von Risiken im Zeitverlauf.

Beispielsweise kann ein Anleger einen Future auf Rohöl mit Liefermonat März kaufen. Der Preis dieses Futures reflektiert nicht nur den aktuellen Marktwert, sondern auch Erwartungen über Angebot, Nachfrage und Lagerkosten bis zum März.

Bedeutung für den Handel

Der Liefermonat ist entscheidend für verschiedene Marktteilnehmer:

  • Händler und Produzenten: Unternehmen, die Rohstoffe produzieren oder verarbeiten, nutzen Liefermonate, um sich gegen Preisrisiken abzusichern.
  • Spekulanten: Anleger können auf Preisbewegungen innerhalb bestimmter Monate spekulieren.
  • Investoren: Der Liefermonat beeinflusst die Liquidität der Kontrakte, da nahe Liefermonate in der Regel mehr Handelsvolumen aufweisen.

Beispiele aus der Praxis

Ein Beispiel: Ein Energieversorger möchte sich gegen steigende Erdölpreise absichern. Er kauft einen Erdöl-Future mit Liefermonat Dezember. Steigen die Ölpreise bis zur Lieferung, erzielt der Versorger durch den Future Gewinne, die die gestiegenen Beschaffungskosten ausgleichen. Ein weiteres Beispiel: Ein Anleger spekuliert auf fallende Kupferpreise. Er verkauft einen Kupfer-Future mit Liefermonat Juli. Sinkt der Kupferpreis bis Juli, kann er den Kontrakt günstiger zurückkaufen und einen Gewinn realisieren.

Liefermonat und Roll-Strategien

Investoren nutzen häufig Roll-Strategien, um Kontrakte von einem Liefermonat auf den nächsten zu übertragen, bevor die Lieferung fällig wird. Dies ist besonders bei liquiden Märkten wie Rohstoffen, Zinsprodukten oder Aktienindex-Futures üblich. Durch das Rollen wird sichergestellt, dass die Positionen kontinuierlich gehalten werden können, ohne dass physische Lieferung oder Abrechnung erfolgt. Roll-Strategien spielen eine wichtige Rolle in Portfolios, die auf Terminmärkten aktiv gemanagt werden.

Einfluss auf Preise und Liquidität

Die Wahl des Liefermonats hat direkten Einfluss auf Preisbildung und Liquidität. Frühere Liefermonate sind meist stärker gehandelt, weil sie näher am aktuellen Marktgeschehen liegen, während weiter entfernte Monate geringere Liquidität und oft höhere Preisaufschläge aufweisen. Anleger und Händler müssen daher bei der Auswahl des Liefermonats die Handelsvolumina, Kosten und erwarteten Marktentwicklungen berücksichtigen.

boerse.de-Schlussfolgerung

Der Liefermonat ist ein zentrales Element im Terminhandel, da er den Zeitpunkt für Lieferung oder Abrechnung eines Basiswerts definiert. Er beeinflusst Preisbildung, Liquidität und Handelsstrategien und ist für Produzenten, Händler und Anleger gleichermaßen relevant. Wer den Liefermonat versteht und strategisch nutzt, kann Risiken effizient absichern, Chancen im Markt besser erkennen und seine Handelsaktivitäten gezielt planen. Die richtige Auswahl des Liefermonats ist daher entscheidend für erfolgreiche Investitions- und Absicherungsentscheidungen.



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