Market-if-touched-Auftrag

Was ist ein Market-if-touched-Auftrag?

Market-if-touched-Auftrag (MIT-Auftrag) ist eine spezielle Orderart im Börsenhandel, die vor allem im Aktien-, Devisen- und Terminhandel verwendet wird. Sie kombiniert Eigenschaften von Limit-Orders und Market-Orders, um den Handel effizienter zu gestalten. Ein MIT-Auftrag wird erst aktiviert, wenn ein bestimmter Preis erreicht wird – ab diesem Punkt wird die Order als Market-Order ausgeführt.

Funktionsweise und Bedeutung

Ein Market-if-touched-Auftrag wird genutzt, um automatisch in den Markt einzutreten, sobald ein gewünschter Kurs „berührt“ wird. Dabei kann es sich um einen Kauf- oder Verkaufsauftrag handeln:

  • Kauf-MIT: Die Order wird aktiviert, sobald der Kurs einen bestimmten Wert erreicht oder unterschreitet.
  • Verkaufs-MIT: Die Order wird aktiviert, sobald der Kurs einen bestimmten Wert erreicht oder überschreitet.

Beispiel: Ein Anleger möchte die Volkswagen-Aktie kaufen, sobald sie auf 120 € fällt. Er setzt einen Kauf-MIT-Auftrag bei 120 €. Sobald dieser Preis erreicht wird, wird die Order automatisch als Market-Order ausgeführt, ohne dass der Anleger aktiv eingreifen muss.

Vorteile eines Market-if-touched-Auftrags

MIT-Aufträge bieten mehrere Vorteile für Anleger:

  • Automatisierung: Anleger müssen den Markt nicht permanent beobachten.
  • Schnelle Ausführung: Nach Erreichen des Zielpreises erfolgt die Order automatisch als Market-Order.
  • Flexibilität: Der Auftrag kann für Kauf- und Verkaufspositionen eingesetzt werden.
  • Marktstrategien: Besonders nützlich in volatilen Märkten, um Preisbewegungen gezielt auszunutzen.

Risiken eines Market-if-touched-Auftrags

Obwohl MIT-Aufträge viele Vorteile bieten, bergen sie auch Risiken:

  • Slippage: Da die Order als Market-Order ausgeführt wird, kann der endgültige Ausführungspreis von dem gesetzten Preis abweichen, insbesondere in sehr volatilen Märkten.
  • Kein Garantierter Preis: Anleger erhalten nicht zwingend den genauen gesetzten Preis.
  • Fehlauslösung: Kurzfristige Kursschwankungen können die Order aktivieren, obwohl der Anleger die Ausführung eigentlich nicht wünschte.

Anwendung in der Praxis

MIT-Aufträge werden vor allem von aktiven Tradern und institutionellen Anlegern genutzt, die gezielt Preisniveaus abwarten, um Positionen ein- oder auszusteigen. Sie eignen sich sowohl für volatile Aktienmärkte als auch für Rohstoffe, Devisen oder Derivate.

Beispiel: Ein Trader erwartet, dass ein Index wie der MDAX bei einem Rückgang auf 28.000 Punkte wieder steigt. Er kann einen Kauf-MIT-Auftrag bei 28.000 Punkten platzieren. Sobald der Index dieses Niveau berührt, wird automatisch gekauft, und der Trader profitiert von der erwarteten Aufwärtsbewegung.

boerse.de-Schlussfolgerung

Ein Market-if-touched-Auftrag ist ein flexibles Werkzeug im Handel, das Preisvorgaben mit automatischer Ausführung verbindet. Anleger können damit gezielt auf Kursbewegungen reagieren, ohne ständig den Markt beobachten zu müssen. Gleichzeitig sollten sie die Risiken, insbesondere Slippage und Fehlauslösung, berücksichtigen. Wer die Funktionsweise von MIT-Aufträgen versteht, kann sie effektiv in Handelsstrategien einsetzen und Chancen in volatilen Märkten gezielt nutzen.



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