Maturity

Was ist die Maturity?

Maturity ist ein zentraler Begriff in der Finanzwelt und bezeichnet das Fälligkeitsdatum einer Anleihe, eines Darlehens oder eines anderen Finanzinstruments. Sie gibt an, wann der Emittent die Rückzahlung des Nominalbetrags an den Anleger leisten muss. Die Maturity ist entscheidend für die Planung von Investitionen, die Bewertung von Risiken und die Festlegung der Zinsstruktur eines Finanzprodukts.

Funktion und Bedeutung

Die Maturity legt die Laufzeit eines Finanzinstruments fest und ist daher ein zentrales Kriterium für die Risiko- und Renditebewertung. Kurze Maturities bedeuten, dass das Kapital schnell zurückgezahlt wird, was das Zinsrisiko reduziert, aber auch oft niedrigere Renditen bietet. Lange Maturities ermöglichen höhere Zinserträge, bergen jedoch höhere Risiken durch Zinsänderungen und wirtschaftliche Schwankungen.

Beispiel: Eine zehnjährige Anleihe hat eine Maturity in zehn Jahren. Das bedeutet, dass der Emittent dem Anleger nach zehn Jahren den Nominalbetrag zurückzahlt. Während dieser Zeit zahlt der Emittent in der Regel regelmäßige Zinsen (Kupons).

Anwendung in der Praxis

Die Maturity ist für verschiedene Anlageklassen relevant:

  • Anleihen: Staatliche oder Unternehmensanleihen werden mit unterschiedlichen Maturities ausgegeben, z.B. drei Jahre, fünf Jahre, zehn Jahre oder sogar 30 Jahre.
  • Darlehen und Kredite: Die Maturity definiert, wann das Darlehen vollständig zurückgezahlt sein muss.
  • Strukturierte Produkte: Zertifikate oder Notes haben ebenfalls eine definierte Maturity, die für die Planung der Rendite entscheidend ist.

Die Wahl der Maturity beeinflusst die Duration und das Zinsänderungsrisiko eines Portfolios. Anleger nutzen diese Kennzahl, um ihr Kapital so zu streuen, dass sie sowohl Renditechancen als auch Liquidität berücksichtigen.

Beispiele aus der Praxis

Typische Maturities variieren stark:

  • Staatsanleihen wie die deutsche Bundesanleihe werden oft mit Laufzeiten von 2, 5, 10 oder 30 Jahren ausgegeben.
  • Unternehmensanleihen können Maturities zwischen 1 und 15 Jahren haben, abhängig von der Finanzierungsstrategie des Unternehmens.
  • Medium Term Notes (MTNs) haben Maturities meist zwischen 1 und 10 Jahren, was Flexibilität für Emittenten und Investoren bietet.

Ein konkretes Beispiel: Die Siemens-Aktie wird oft als Teil von MTN-Programmen betrachtet, bei denen die Maturity der Notes zwischen 1 und 10 Jahren liegt, sodass Anleger planbare Zinszahlungen und Rückflüsse erwarten können.

Chancen und Risiken

Die Maturity hat Einfluss auf Rendite und Risiko:

  • Chancen: Längere Maturities bieten oft höhere Renditen, insbesondere in einem stabilen Zinsumfeld. Anleger können so langfristig von Zinszahlungen profitieren.
  • Risiken: Längere Maturities erhöhen das Zinsänderungsrisiko. Bei steigenden Marktzinssätzen können Kurse von Anleihen mit langer Maturity fallen. Zudem besteht ein höheres Ausfallrisiko bei Unternehmensanleihen über längere Laufzeiten.

Anleger sollten die Maturity immer in Kombination mit Risikokennzahlen wie Bonität, Duration und Volatilität betrachten, um eine fundierte Entscheidung über ihr Investment zu treffen.

boerse.de-Schlussfolgerung

Die Maturity ist das Fälligkeitsdatum eines Finanzinstruments und ein zentraler Faktor für Rendite, Risiko und Liquiditätsplanung. Kurze Maturities bieten geringeres Risiko und höhere Flexibilität, während längere Maturities höhere Erträge, aber auch erhöhte Risiken bringen. Wer die Maturity versteht, kann Investments gezielt auswählen, Portfolios optimal strukturieren und die Chancen und Risiken verschiedener Anlageinstrumente realistisch einschätzen.



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