Was bedeutet „On the Close“?
Der Begriff On the Close bezeichnet eine Handelsorder, die speziell darauf ausgelegt ist, am Schlusskurs eines Handelstages ausgeführt zu werden. Mit dieser Orderart können Anleger sicherstellen, dass ihre Transaktionen möglichst nahe am offiziellen Schlusskurs einer Aktie, eines Index oder eines anderen Finanzinstruments erfolgen. „On the Close“-Orders werden häufig von institutionellen Investoren genutzt, um die Performance eines Portfolios genau zu einem Tagesendkurs zu spiegeln oder um Marktrichtungen nicht durch vorzeitige Orders zu beeinflussen.
Funktionsweise von „On the Close“-Orders
Bei einer „On the Close“-Order wird der Auftrag so im Handelssystem eingestellt, dass er erst gegen Ende der regulären Handelszeit aktiv wird. Die wichtigsten Merkmale sind:
- Ausführung am Schlusskurs: Die Order wird während der Closing-Auktion oder kurz vor Handelsschluss ausgeführt.
- Volumenorientiert: Die Ordergröße kann je nach Liquidität angepasst werden, um eine marktgerechte Ausführung zu gewährleisten.
- Keine sofortige Ausführung: Anders als Market Orders, die sofort zum besten Preis ausgeführt werden, erfolgt die Umsetzung erst am Tagesende.
Bedeutung für Anleger und Trader
„On the Close“-Orders bieten mehrere Vorteile:
- Exakte Preisermittlung: Anleger können den Schlusskurs nutzen, der oft als Referenz für Performance-Berechnungen und Indexgewichtungen dient.
- Reduzierte Marktstörung: Die Order wird nicht während des Tages ausgeführt, wodurch Kursschwankungen durch die eigene Order minimiert werden.
- Portfoliomanagement: Besonders Indexfonds oder institutionelle Anleger nutzen diese Orderart, um Portfolios exakt zum Tagesendkurs zu bewerten.
Praktische Beispiele
„On the Close“-Orders treten in verschiedenen Handelskontexten auf:
- Ein institutioneller Investor möchte seine Position in der Siemens-Aktie exakt zum Tagesendkurs anpassen, um den Index nachzubilden. Hier wird eine „On the Close“-Order platziert.
- Aktienfonds nutzen „On the Close“-Orders, um die Gewichtung von Titeln im Portfolio am Schlusskurs anzupassen.
- Trader nutzen diese Orderart, um Handelsentscheidungen auf Basis des Tagesendkurses zu treffen, z.?B. für technische Analysen oder zur Berechnung von Performance-Benchmarks.
Besonderheiten
Beim Einsatz von „On the Close“-Orders sollten Anleger folgende Aspekte beachten:
- Liquidität am Handelsschluss: Eng gehandelte Titel können dazu führen, dass die Order nicht vollständig ausgeführt wird.
- Marktbedingungen: Starke Kursbewegungen am Tagesende können Einfluss auf die Ausführung haben.
- Gebühren: Einige Börsen berechnen spezielle Gebühren für die Teilnahme an Closing-Auktionen.
- Timing: Die Order muss rechtzeitig vor Handelsschluss platziert werden, um die Ausführung zu gewährleisten.
boerse.de-Schlussfolgerung
„On the Close“-Orders sind ein wichtiges Werkzeug für Anleger, die Wert auf exakte Preisermittlung und eine marktneutrale Ausführung legen. Sie ermöglichen die Anpassung von Positionen zum offiziellen Tagesendkurs, minimieren Marktstörungen und sind besonders für institutionelle Investoren und Fonds relevant. Durch die gezielte Nutzung dieser Orderart können Anleger ihre Handelsstrategie präzise umsetzen und Performanceziele effizient erreichen.