Strap

Was ist ein Strap?

Strap ist ein Begriff aus dem Derivate- und Optionshandel und bezeichnet eine spezielle Optionsstrategie, die häufig von professionellen Investoren genutzt wird, um von hohen Kursschwankungen eines Basiswerts zu profitieren. Im Kern handelt es sich bei einem Strap um eine Kombination aus Call- und Put-Optionen, bei der der Investor auf eine überproportionale Bewegung in eine bestimmte Richtung setzt, in der Regel auf steigende Kurse.

Definition und Funktionsweise

Ein Strap besteht typischerweise aus dem Kauf von zwei Call-Optionen und einer Put-Option auf denselben Basiswert mit identischem Basispreis und Laufzeit. Diese Konstruktion erlaubt es, stärker von Kursanstiegen zu profitieren, während gleichzeitig eine gewisse Absicherung gegen Kursrückgänge besteht. Die Strategie eignet sich besonders in Märkten, in denen hohe Volatilität erwartet wird, da der Gewinn sowohl bei stark steigenden als auch bei moderat fallenden Kursen realisiert werden kann.

Die Besonderheit des Straps liegt in der asymmetrischen Gewichtung von Calls und Puts: Da mehr Call-Optionen enthalten sind, tendiert die Strategie dazu, stärker von steigenden Kursen zu profitieren, während Verluste durch die Put-Option teilweise abgefedert werden.

Beispiele für Straps

Ein Investor, der eine positive Markterwartung für die Siemens-Aktie hat, könnte beispielsweise zwei Calls und einen Put auf den aktuellen Kurs von 150 Euro kaufen. Steigt der Kurs auf 170 Euro, generiert der Investor durch die beiden Calls einen überproportionalen Gewinn, während die Put-Option nur geringe Verluste verursacht. Fällt der Kurs jedoch leicht auf 140 Euro, kann der Verlust durch die Put-Option teilweise ausgeglichen werden.

Straps werden häufig eingesetzt:

  • Von institutionellen Investoren zur Absicherung eines Portfolios bei erwarteter hoher Volatilität.
  • Von Hedgefonds, die von kurzfristigen Kursbewegungen profitieren wollen.
  • Bei Basiswerten mit großen Ankündigungen oder Ereignissen, wie Quartalszahlen oder regulatorischen Entscheidungen.

Strap versus Straddle

Ein Straddle ist eine ähnliche Optionsstrategie, die aus dem Kauf von je einer Call- und einer Put-Option besteht. Der Unterschied zum Strap liegt in der Gewichtung: Während ein Straddle eine symmetrische Gewinnchance bei steigenden und fallenden Kursen bietet, ist der Strap auf steigende Kurse ausgerichtet und bietet eine asymmetrische Gewinnchance.

Beide Strategien nutzen die Volatilität des Marktes, doch der Strap erlaubt eine gezieltere Ausrichtung, wodurch Investoren ihre Markterwartung stärker in die Strategie einfließen lassen können.

Vorteile und Risiken

Zu den Vorteilen eines Straps gehören:

  • Überproportionaler Gewinn bei Kursanstiegen.
  • Teilweise Absicherung gegen moderate Kursrückgänge.
  • Flexibilität, um auf erwartete Marktbewegungen zu reagieren.

Risiken bestehen insbesondere in:

  • Hohe Kosten durch den Kauf mehrerer Optionen.
  • Volatilitätsänderungen, die die Optionspreise beeinflussen.
  • Begrenzte Gewinnchancen bei stagnierenden Kursen, da die Optionsprämien verloren gehen können.

boerse.de-Schlussfolgerung

Der Strap ist eine fortgeschrittene Optionsstrategie, die Investoren erlaubt, gezielt von erwarteten Kursbewegungen zu profitieren. Durch die Kombination von Calls und Puts entsteht eine asymmetrische Gewinnchance, die vor allem bei steigenden Kursen vorteilhaft ist. Wie bei allen Derivaten erfordert der Einsatz eines Straps fundiertes Wissen über Optionen, Basiswerte und Marktvolatilität. Für professionelle Anleger ist der Strap ein nützliches Instrument, um Risiken zu steuern und Renditechancen bei dynamischen Märkten zu erhöhen.



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