Total Expense Ratio (TER) ist eine Kennzahl, die die Gesamtkosten eines Investmentfonds, ETFs oder anderer Anlageprodukte in Prozent des Fondsvermögens angibt. Sie umfasst alle laufenden Kosten wie Verwaltungsgebühren, Depotgebühren, Vertriebsprovisionen und sonstige Betriebskosten. Die TER gibt Anlegern ein transparentes Bild davon, wie teuer ein Fonds im Betrieb ist und welchen Einfluss die Kosten auf die Rendite haben können.
Die Total Expense Ratio wird berechnet, indem alle jährlichen Kosten des Fonds durch das durchschnittliche Fondsvermögen geteilt werden:
TER = (Gesamtkosten des Fonds / durchschnittliches Fondsvermögen) * 100%
Ein Fonds mit einer TER von 0,5% belastet das Anlagevermögen jährlich um diese Summe. Niedrigere TER-Werte sind für Anleger vorteilhaft, da die Kosten die Nettorendite direkt mindern.
Die TER setzt sich aus mehreren Kostenarten zusammen:
Nicht enthalten sind hingegen einmalige Kosten wie Ausgabeaufschläge beim Kauf oder Rücknahmegebühren.
Ein ETF auf den DAX kann eine TER von 0,16% haben, während ein aktiv gemanagter Aktienfonds möglicherweise eine TER von 1,0% oder höher aufweist. Bei langfristigen Investments wirkt sich die TER stark auf die Nettorendite aus. Beispielsweise kann ein Fonds über zehn Jahre bei gleicher Bruttorendite 1% TER pro Jahr eine spürbar niedrigere Gesamtrendite erzielen als ein Fonds mit 0,2% TER.
Ein Beispiel für einen deutschen Fonds mit moderater TER ist ein ETF, der große Unternehmen wie Allianz abbildet. Durch die niedrigen laufenden Kosten bleibt ein größerer Teil der Erträge bei den Anlegern und kann den Zinseszinseffekt verstärken.
Die Total Expense Ratio ist für Anleger ein zentraler Indikator, um die Effizienz eines Fonds zu beurteilen. Hohe TER-Werte können die Rendite deutlich mindern, insbesondere bei langfristigen Investments. Für passive Fonds wie ETFs ist eine niedrige TER besonders wichtig, da die Performance des Index möglichst exakt abgebildet werden soll. Aktiv gemanagte Fonds können höhere TER haben, dafür aber durch gezielte Anlagestrategien eine Outperformance erzielen.
Anleger sollten TER stets im Kontext anderer Faktoren betrachten, wie Fondsgröße, Fondsstrategie, historische Performance und Tracking Error. Eine niedrige TER allein garantiert keine hohe Rendite, ist aber ein entscheidender Bestandteil der Kostenkontrolle.
Total Expense Ratio ist eine zentrale Kennzahl zur Bewertung der laufenden Kosten von Fonds und ETFs. Sie zeigt transparent, wie viel Prozent des Fondsvermögens jährlich für Verwaltung, Depot, Vertrieb und Betrieb aufgewendet werden. Anleger sollten TER bei der Fondswahl berücksichtigen, da sie die Nettorendite direkt beeinflusst. Insbesondere bei langfristigen Investments und passiven Produkten ist eine niedrige TER entscheidend, um die Gesamtrendite zu maximieren. TER liefert somit wertvolle Informationen für eine fundierte Anlageentscheidung.