Vertikaler Spread

Was ist ein Vertikaler Spread?

Ein vertikaler Spread ist eine Optionsstrategie, bei der ein Trader gleichzeitig zwei Optionen derselben Basiswerts mit unterschiedlichen Ausübungspreisen (Strike-Preisen) kauft und verkauft. Beide Optionen haben denselben Verfallstermin, unterscheiden sich jedoch im Strike. Ziel eines vertikalen Spreads ist es, von begrenzten Kursbewegungen des Basiswerts zu profitieren und gleichzeitig das Risiko zu begrenzen. Diese Strategie wird sowohl bei Calls als auch bei Puts angewendet.

Grundprinzip eines Vertikalen Spreads

Der vertikale Spread lässt sich in zwei Hauptvarianten unterteilen: den Bull Call Spread und den Bear Put Spread. Beim Bull Call Spread kauft der Anleger eine Call-Option mit niedrigerem Strike und verkauft gleichzeitig eine Call-Option mit höherem Strike. Das Ziel ist ein moderates Kurswachstum des Basiswerts, wobei die maximal mögliche Rendite auf die Differenz zwischen den Strike-Preisen abzüglich der Kosten der Optionen begrenzt ist.

Beim Bear Put Spread kauft der Anleger eine Put-Option mit höherem Strike und verkauft eine Put-Option mit niedrigerem Strike, um von fallenden Kursen zu profitieren. Auch hier ist der Gewinn begrenzt, während das Risiko kontrolliert wird. Vertikale Spreads eignen sich besonders für Trader, die eine klare, aber nicht extreme Markterwartung haben und ihre Verluste begrenzen möchten.

Vorteile und Risiken

Der Hauptvorteil eines vertikalen Spreads liegt in der Risikobegrenzung. Durch den gleichzeitigen Kauf und Verkauf von Optionen wird der Nettokaufpreis reduziert, wodurch die maximale Verlusthöhe von Anfang an definiert ist. Zudem können Anleger mit einem begrenzten Kapitaleinsatz Positionen aufbauen, die von moderaten Kursbewegungen profitieren.

Das Risiko besteht darin, dass die Kursbewegung des Basiswerts nicht ausreichend ist, um die Kosten des Spreads zu decken, wodurch ein Verlust entsteht. Zudem begrenzt die Strategie auch die maximale Gewinnspanne, sodass überdurchschnittliche Kursbewegungen nicht vollständig ausgenutzt werden können.

Beispiele für Vertikale Spreads

Ein praktisches Beispiel für einen Bull Call Spread wäre die Aktie der Siemens AG. Angenommen, die Aktie notiert bei 130 EUR. Ein Trader kauft einen Call mit Strike 135 EUR und verkauft gleichzeitig einen Call mit Strike 145 EUR, beide mit demselben Verfall. Wenn der Kurs bis zum Verfall auf 142 EUR steigt, erzielt der Trader einen Gewinn, der auf die Differenz zwischen Strike-Preisen abzüglich der Optionskosten begrenzt ist.

Ein weiteres Beispiel wäre ein Bear Put Spread auf eine Aktie wie die BASF AG, bei der der Trader eine Put-Option mit Strike 60 EUR kauft und eine Put-Option mit Strike 55 EUR verkauft, um von fallenden Kursen zu profitieren. In beiden Fällen wird das Risiko begrenzt, und die maximal mögliche Rendite ist klar definiert.

Strategische Einsatzmöglichkeiten

Vertikale Spreads sind vielseitig einsetzbar. Sie eignen sich für Trader, die eine klare Erwartung über die Richtung des Basiswerts haben, aber keine extremen Bewegungen erwarten. Außerdem sind sie hilfreich, um die Volatilität zu nutzen, da die Kosten des Spreads im Vergleich zum direkten Kauf oder Verkauf einer einzelnen Option reduziert werden. Diese Strategie kann auch in Kombination mit anderen Optionen oder Spreads eingesetzt werden, um komplexe Handelsstrategien zu realisieren.

boerse.de-Schlussfolgerung

Ein vertikaler Spread ist eine effiziente Optionsstrategie, die es Tradern ermöglicht, von moderaten Kursbewegungen zu profitieren und gleichzeitig das Risiko zu begrenzen. Mit klar definierten maximalen Gewinnen und Verlusten bieten vertikale Spreads eine strukturierte Möglichkeit, Erwartungen über die Kursentwicklung eines Basiswerts umzusetzen. Durch die Flexibilität sowohl bei Calls als auch Puts sind sie für eine Vielzahl von Marktbedingungen geeignet und bilden ein nützliches Werkzeug für professionelle wie auch fortgeschrittene Privatanleger.



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