Amazon als Profiteur der Insolvenzwelle

Freitag, 28.04.23 16:30
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

der Technologie-Champion Amazon hat an der Börse kein leichtes Jahr hinter sich. Auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Minus von 34 Prozent zu Buche. Dennoch überzeugt die Amazon-Aktie in der Performance-Analyse von boerse.de auf lange Sicht mit einem durchschnittlichen jährlichen Kursgewinn von 23 Prozent in den vergangenen zehn Jahren. Aufgrund dieser langfristig starken Entwicklung gehört der E-Commerce-Riese zu Recht weiterhin zu den 20 Technologie-Champions, die im boerse.de-Technologiefonds mit 60 Prozent gewichtet sind.

Operativ lief es im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht wirklich rund. Lediglich die Cloud-Sparte sorgte für einen operativen Gewinn von 12,2 Milliarden US-Dollar im Gesamtkonzern. In den beiden E-Commerce-Sparten summierte sich der operative Verlust auf 10,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022. Da der E-Commerce-Markt in Europa laut Statista im Jahr 2022 im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zurückging, dürfte das schwache Ergebnis von Amazon jedoch eher auf das schwierige makroökonomische Umfeld durch Krieg, Inflation und steigende Energiepreise zurückzuführen sein als auf den Verlust von Marktanteilen

Insolvenzen bei Online-Shops und Einzelhandel



Das noch junge Jahr 2023 spielt Amazon in Deutschland in die Karten. Galeria Kaufhof muss 52 Filialen schließen, Peek & Cloppenburg, windeln.de meldete Insolvenz an, und die Otto Group stellt den Betrieb von Mytoys.de ein. Einzel- und Onlinehändler ohne klare Differenzierung können auf Dauer nicht mit den günstigen Preisen, der breiten Produktpalette und der starken Logistikinfrastruktur von Amazon mithalten.

Amazon ist in einer sehr guten Position, um von der Insolvenz anderer Online-Shops und Handelsketten zu profitieren. Die abnehmende Konkurrenz für den Technologie-Champion stärkt seine Verhandlungsposition gegenüber Lieferanten und erhöht seine Preissetzungsmacht gegenüber Kunden. Der Ansatz von Jeff Bezos, Investitionsentscheidungen unter dem Gesichtspunkt der langfristigen Marktführerschaft und nicht nach kurzfristigen Rentabilitätsüberlegungen oder kurzfristigen Reaktionen der Wall Street zu treffen, zahlt sich immer mehr aus.

Mit diesem Erfolgsrezept hat sich Amazon die Marktführerschaft gesichert. Das Unternehmen konnte sich mit seiner Kundenorientierung und der Schnelligkeit der Auftragserfüllung in seiner Historie gegen damals wesentlich größere, etabliertere und finanzkräftigere Konkurrenten durchsetzen. Heute wandelt sich Amazon zunehmend zu einer Plattform, die anderen Händlern eine führende Infrastruktur zur Verfügung stellt. Ein wachsender Teil des Umsatzes stammt aus diesem Geschäft mit höheren Margen.

Langfristige Rendite und Marktführer



Die 20 Technologie-Champions des von Thomas Müller und Dr. Hubert Dichtl konzipierten boerse.de-Technologiefonds zeichnen sich durch starke Marktpositionen und Wettbewerbsvorteile aus. Dadurch konnten sie langfristig hohe Renditen erwirtschaften und haben sich als Champions für den Qualitätsauswahl von boerse.de qualifiziert.

Aufgrund seiner innovativen Anlagestrategie wurde der im August 2022 aufgelegte Fonds vom Finanzen Verlag mit dem Goldenen Bullen als Fondsinnovation des Jahres ausgezeichnet. Die restlichen 40 Prozent des Fonds sind in 400 weitere Technologieunternehmen investiert, wobei die Gewichtung der einzelnen Titel bei guter Performance im Laufe der Zeit erhöht wird. 

Wenn Sie mehr über den boerse.de-Technologiefonds und unsere Anlagephilosophie erfahren möchten, besuchen Sie uns doch am 25. Mai zum Investorenabend im Haus der Börse in Rosenheim. Wenn Sie an diesem Tag keine Zeit haben, können Sie uns an fünf weiteren Abenden persönlich kennenlernen. Oder Sie besuchen uns am 15. Oktober auf dem Rosenheimer Börsentag.

Auf gute Investments!
Ihr

Markus Schmidhuber
Content Manager

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Markus Schmidhuber ist seit 2010 Content Manager bei boerse.de – dem ältesten Finanzportal Europas und mit über einer Million monatlicher Nutzer eines der führenden Börsenportale. In dieser...


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