Bitcoin: Krisen-Test nicht bestanden

Montag, 23.03.20 14:11
 
Die Corona-Krise hätte die Chance für den Bitcoin sein können, sich als Krisenwährung einen Namen zu machen. Doch bis dato wird die wichtigste Cyber-Devise den Erwartungen der Krypto-Propheten nicht gerecht: In den vergangenen anderthalb Wochen ist der Bitcoin-Kurs von knapp 8000 Dollar auf rund 4500 Dollar um fast die Hälfte eingebrochen- der niedrigste Stand seit April 2019. Ende vergangener Woche ging es wieder aufwärts und ein Bitcoin notierte am Freitag mit rund 6600 Dollar ganze 22 Prozent im Plus. Bis der Kurs heute Morgen wieder um mehr als sechs Prozent unter die Schwelle von 6000 Dollar zurückfiel.

Bitcoin zwischen Hoffen und Bangen


Die turbulente Bitcoin-Kursentwicklung spiegelt die Verunsicherung der Marktteilnehmer wider. So hofften Krypto-Fans darauf, dass der Bitcoin eine vom regulierten Finanzmarkt “entkoppelte” Anlageklasse sei, die weitgehend resistent gegen Marktschwankungen ist. Denn wenn Zentralbanken immer mehr Geld drucken und etablierte Währungen unter Druck geraten, könnte Bitcoin nach Meinung vieler Krypto-Fans ein “sicherer Hafen sein” - der momentan sogar vergleichsweise günstig zu haben ist, zumal die Cyberwährung vom 2018er-hoch (20.000 Dollar) meilenweit entfernt ist.

Doch statt Schnäppchenjäger anzulocken verlor der Bitcoin aufgrund der steigenden Risikoaversion vieler Spekulanten weiter an Wert. Vor allem institutionelle Bitcoin-Anleger, die Kryptos zur Portfolioabsicherung gekauft hatten, trennten sich von ihren Beständen. Sie stuften Cyberwährungen plötzlich doch als hochriskant ein, da sich diese noch nicht als Krisenwährung bewährt hatten und außerdem leicht zu liquidieren sind.

Kryptowährungen als Zahlungsmittel?


Für Bitcoin-Fans bleiben dennoch drei möglicherweise kurs-treibende Hoffnungsschimmer am Horizont: Das sogenannte “Halving” im Mai, im Zuge dessen das Bitcoin-Angebot drastisch sinken und der Preis steigen soll. Eine heftige Währungskrise, die Menschen in Digital-Devisen treibt. Und / oder die Etablierung des Bitcoin als Zahlungsmittel.

Momentan sind Krypto-Zahlung - abgesehen vom Darknet - nur eine Randerscheinung. Da digitale Bezahllösungen wie Google- oder Apple Pay aber zunehmend an Bedeutung gewinnen, könnte die Akzeptanz virtueller Transaktionen weiter steigen und Bargeld an Bedeutung verlieren. Sollten Payment-Terminals dann auch noch für die Bezahlung mit Kryptowährungen gerüstet sein und deren Wechselkurs gegenüber etablierten Währungen relativ stabil bleiben, so könnten Cyber-Devisen doch noch irgendwann den Durchbruch als Zahlungsmittel schaffen.

Ob und wann sich der Bitcoin vom Spekulationsobjekt zu einer etablierten Währung mausert, weiß momentan natürlich niemand. Fest steht jedoch: Während die etablierte Krisenwährung Gold seit Jahresbeginn nur -2,7 Prozent verlor, büßte der Bitcoin über 20 Prozent an Wert ein. Ein “sicherer Hafen” sieht anders aus. Deshalb: Investieren Sie in Sachwerte wie Gold oder Aktien, die bis jetzt aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen sind. Diese und weitere, wichtige Grundregeln zur Geldanlage erklären wir Ihnen im neuen, kostenlosen “Leitfaden für den Vermögensaufbau”!

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

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