Cannabis-Aktien: Auf zu neuen Höhen?

Freitag, 19.03.21 16:46
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

in den vergangen Monaten war es verhältnismäßig ruhig rund um das jahrelange „Trend-Thema” Cannabis-Aktien. Doch nachdem Kleinanleger im Kampf gegen große Hedgefonds zunächst Aktien von GameStop, AMC und Silberwerte in die Höhe getrieben hatten, kaufte die Foren-Community Ende Februar verstärkt Cannabis-Papiere – und sorgte so für einen Kursaufschwung im zwei- bis dreistelligen Bereich. Dabei standen vor allem bekannte Branchengrößen wie Tilray und Aphria auf der Einkaufsliste, die seit dem „Cannabis-High” 2018 teils massiv an Wert verloren hatten: Die Tilray-Aktie notierte im September 2018 auf einem All Time-High von rund 195 Euro, im März 2020 standen 2,25 Euro auf der Kurstafel. Auch Aphria-Aktionäre brauchten mitunter starke Beruhigungsmittel: Der Kursverlauf ist äußerst volatil und pendelt seit Jahren irgendwo zwischen zwei und 20 Euro pro Aktie.

Obwohl Branchengrößen wie Aphria, Tilray oder Canopy Growth u. a. dank euphorischer Kleinanleger aktuell wieder Oberwasser haben, kommen Cannabis-Aktien mit einem warnende „Beipackzettel”: Die riskanten Spekulationsobjekte eignen sich keinesfalls für den langfristigen, erfolgreichen Vermögensaufbau. Für alle, die trotz der Risiken etwas Spielgeld in „Pot-Aktien” stecken möchten, lohnt sich ein Blick auf die aktuelle Marktsituation:

Konkurrenten rauchen Friedenspfeife

Die jüngsten Kursverluste vieler Cannabis-Werte waren teils auf die allgemein herausfordernde Marktlage, teils auf eine gewisse Ernüchterung der Investoren zurückzuführen: Seit der Boom-Phase 2017 und 2018 trennte sich die Spreu vom Weizen. Viele Unternehmen, die ihr Geld mit dem Anbau oder dem Verkauf von Cannabis oder cannabinoidhaltigen Produkten verdienen, erlitten herbe Verluste. Zum Beispiel, weil sie nicht die erhofften Mengen umsetzen und enorme Summen in Wachstum, Forschung und Entwicklung investiert hatten. Infolgedessen kam es zu einer branchenweiten Konsolidierungswelle, die den unübersichtlichen Flickenteppich mehr oder weniger erfolgreicher Cannabis-Unternehmen glätten könnte.

So „schluckte” im Dezember 2020 Aphria den Konkurrenten Tilray und plant, die Fusion im zweiten Quartal 2021 abzuschließen. Das Duo hätte dann einen geschätzten Marktanteil von 20 Prozent und wäre etwa vier Milliarden Dollar wert. Auch eher unbekannte Cannabis-Unternehmen bildeten in den vergangenen Monaten Allianzen: So hat Cresco Labs für 213 Millionen Dollar Bluma Wellness sowie Verano übernommen. Ayr Strategies ließ sich Liberty Health Sciences 290 Millionen Dollar kosten.

Cannabis: Ein blühendes Geschäft


Die Übernahmewelle könnte durch die aktuellen, politischen Entwicklungen noch Fahrt aufnehmen. Dazu zählen die fortschreitende Legalisierung von Marihuana in den wichtigsten US-Bundesstaaten und das Versprechen der Demokraten, die Pflanze auf Bundesebene zu entkriminalisieren. Auch könnten Cannabis-Konzerne in den USA unter Joe Biden einen besseren Zugang zu traditionellen Geldinstituten und Finanzierungsmethoden erhalten. Dies würde den Sektor für neue, institutionelle Investoren öffnen und das Image der Marihuana-Industrie verbessern.

Trotz der jüngsten, positiven Tendenzen ist nicht abzusehen, wie sich der Gesamtmarkt und einzelne Branchenvertreter entwickeln werden. Deshalb: Spekulieren Sie nicht auf ein mögliches „High” von Cannabis-Aktien, sondern investieren Sie mit klarem Verstand. Wie das geht, erfahren Sie im „Leitfaden für Ihr Vermögen”, den Sie hier kostenlos und unverbindlich anfordern können.

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

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