KI-Chatbots haben sich rasend schnell als Assistenten für viele Tätigkeiten etabliert. Sie schreiben Referate, Trauerreden, erstellen Reisepläne, Präsentationen, Kochrezepte, Bilder und geben Tipps aller Art. Warum sollte das „allwissende” ChatGPT also nicht auch als Anlageberater fungieren können? Der Praxistest mahnt jedoch zur Vorsicht: Befragt nach den „Aktientipps für 2025” gab die KI Empfehlungen, die Investoren nicht 1:1 übernehmen sollten, wie die boerse.de-Performance-Analyse zeigt …
KI-Aktientipps 2025
Als Reaktion auf den Prompt: „Bitte verrate mir die besten Aktien für 2025” gibt sich ChatGPT zunächst reserviert und äußert den Hinweis: „Ich kann keine spezifischen Aktienempfehlungen aussprechen, da Investitionen stets mit Risiken verbunden sind und von vielen individuellen Faktoren abhängen (z. B. Risikobereitschaft, Anlagehorizont, Markttrends).” Ein paar Zeilen später lässt sich der Chatbot dann aber doch auf einige konkrete Empfehlung ein und nennt Sektoren und Einzelaktien, die 2025 „interessant sein könnten”.
Im Bereich „Technologie und KI” empfiehlt ChatGPT Nvidia, Alphabet und Microsoft – allesamt langfristig erfolgreiche Champions-Aktien aus dem boerse.de-Technologiefonds (
kostenloses White Paper hier anfordern), die die boerse.de-Performance-Analyse selbstverständlich mit Bravour bestehen. Denn
Nvidia,
Alphabet und
Microsoft punkten mit einer hohen Anlagequalität und blicken mit im Mittel +74% p.a., +21% p.a. und +26% p.a. auf eine über zehnjährige, erfolgreiche Kurshistorie zurück.
Ganz anders sieht es bei den KI-Aktientipps für die Sektoren Gesundheit und Erneuerbare Energien aus. Hier empfiehlt ChatGPT u.a. Moderna, Vestas und Plug Power. Doch die boerse.de-Performance-Analyse zeigt, dass keine dieser Aktien für den langfristigen Vermögensaufbau geeignet ist. Im Einzelnen:
- Moderna: Nach der Corona-Hausse, in der Moderna von der Impfstoffproduktion profitierte, ging es mit dem Aktienkurs rapide bergab. Allein in den vergangenen zwölf Monaten hat das Papier über 60% an Wert verloren. Auch ist das Biotech-Unternehmen erst seit 2018 an der Börse notiert. Aufgrund dieser viel zu kurzen Börsenhistorie qualifiziert sich die Moderna-Aktie ohnehin nicht als Champion.
- Vestas: Der dänische Windkraftanlagenbauer ist zwar schon seit 1998 börsennotiert, doch die langfristig volatile Aktienkurshistorie des Konzerns in Kombination mit einer geringen Zehn-Jahrs-Rendite von im Mittel +4% p.a. lässt nur einen Schluss zu: Vestas erhält im boerse.de-Aktien-Rating lediglich eine B-Einstufung (= Depotbremser). Investoren zogen in den vergangenen Jahren die Reißleine, weil das Unternehmen mit enormen, finanziellen Problemen zu kämpfen hatte und erst seit 2023 wieder profitabel ist. Die Frage ist nur: wie lange noch? Denn gerade Aktien aus dem Bereich alternative Energien könnten unter der Trump-Regierung, die fossile Brennstoffe befürwortet, noch weiter Federn lassen.
- Plug Power: Die Aktie des schwedischen Herstellers von Brennstoffzellen hat im Vergleich zum All-Time-High aus dem Jahr 2021 sage und schreibe 90% an Wert verloren. Auch auf Zehn-Jahres-Sicht war die Plug-Power-Aktie buchstäblich eine “Nullnummer” und erhält damit im boerse.de-Aktien-Rating lediglich eine B-Note (= Depotbremser). ChatGPT sieht in dem Wasserstoff-Unternehmen dennoch Potenzial für das laufende Jahr. Und das, obwohl PlugPower ebenso wie Vestas unter der US-Klimapolitik leiden dürfte.
KI-Tools wie ChatGPT sind zweifelsohne äußerst hilfreiche Ratgeber und Assistenten in vielen Arbeits- und Lebensbereichen. Wie der Praxistest zeigt, sollten Sie sich bei Aktientipps jedoch besser auf die boerse.de-Performance-Analyse verlassen, die bereits seit 2002 erfolgreich die langfristig besten Aktien der Welt herausfiltert. Welche das aktuell sind, erfahren Sie in Ihrem
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Auf gute Investments!
Ihr
Markus Schmidhuber
Content Manager
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