ChatGPT & KI … oder wie Sie von der „schöpferischen Zerstörung“ profitieren können!

Freitag, 28.07.23 10:01
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

ChatGPT und KI! Momentan vergeht kein einziger Tag, an dem ich nicht mindestens einmal mit diesen beiden Begrifflichkeiten konfrontiert werde. Selbst am Stammtisch in unserer örtlichen Dorfwirtschaft werden diese Themen mittlerweile rauf und runter diskutiert, auch wenn das Diskussionsniveau zumeist nicht den allerhöchsten Qualitätsstandards genügen mag (was möglicherweise auch auf das ein oder andere Genuss-Bierchen zurückzuführen sein dürfte).

Aber was hat es nun mit ChatGPT und verwandten KI-Verfahren konkret auf sich? Bei ChatGPT handelt es sich um einen Sprachroboter (ChatBot), der Verfahren der künstlichen Intelligenz (KI) einsetzt, um mit Anwendern über textbasierte Nachrichten zu kommunizieren. Konkret werden maschinelle Lernverfahren eingesetzt, um damit Antworten auf konkrete Fragen bzw. Anfragen zu generieren.

Ein einfaches Anwendungsbeispiel von ChatGPT



Mit dem nachfolgenden exemplarischen Anwendungsfall möchte ich Ihnen zeigen, wie einfach ChatGPT angewendet werden kann. Nachdem man sich in der frei verfügbaren Version angemeldet hat (Anmerkung: es existiert auch eine kostenpflichtige Version) erscheint eine Text-Box am unteren Bildschirmrand, in der die Frage bzw. Anfrage eingegeben werden kann. Wie aus der Abbildung ersichtlich ist, lautet meine simple Anfrage „Bitte gib mir eine Liste mit börsengehandelten KI-Unternehmen aus“.



Und als Resultat auf meine Anfrage wurde mir von ChatGPT folgende Liste ausgegeben:
  1. Alphabet Inc. (GOOGL) - Muttergesellschaft von Google
  2. Amazon.com Inc. (AMZN) - Umfangreiches KI-Engagement, insbesondere im Bereich Cloud-Computing und Sprachassistenten
  3. Apple Inc. (AAPL) - Investitionen in KI für Produkte wie Siri und maschinelles Lernen
  4. Baidu Inc. (BIDU) - Ein führendes chinesisches KI-Unternehmen, das Suchmaschinen und autonome Fahrzeuge entwickelt
  5. NVIDIA Corporation (NVDA) - Fokussiert auf die Entwicklung von Grafikprozessoren (GPUs) für maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz
  6. IBM (IBM) - Forschung und Entwicklung von KI-Technologien, einschließlich IBM Watson
  7. Microsoft Corporation (MSFT) - KI-Engagement mit Azure Cloud Services, Cortana und weiteren Produkten
  8. Tencent Holdings Ltd. (TCEHY) - Ein chinesisches Technologieunternehmen mit Schwerpunkt auf KI und Cloud Computing
  9. Intel Corporation (INTC) - Hersteller von Prozessoren und Chipsätzen für KI-Anwendungen
  10. Salesforce.com Inc. (CRM) - CRM-Software und KI-Lösungen für Unternehmen
  11. Alibaba Group Holding Limited (BABA) - E-Commerce-Riese mit umfangreichen KI-Investitionen
  12. Facebook, Inc. (FB) - Investitionen in maschinelles Lernen und KI für soziale Medien und Anzeigen
  13. Tencent Music Entertainment Group (TME) - Eine Tochtergesellschaft von Tencent, die KI in der Musikindustrie einsetzt
  14. ABB Ltd. (ABB) - Ein Schweizer Unternehmen, das KI- und Robotiklösungen für die Industrie entwickelt
  15. Palantir Technologies Inc. (PLTR) - KI-Software und Datenanalyse für Regierungs- und Unternehmenskunde
Dieses einfache Beispiel soll demonstrieren, wie unkompliziert die Handhabung bzw. Anwendung dieser KI-Technologie ist. Der Anwender unterhält sich in der gleichen Art und Weise, wie mit einem Arbeitskollegen, einem guten Freund oder einer sonstigen Person.

Ein enormes Anwendungspotenzial von ChatGPT & Co.



Die Leistungsfähigkeit von ChatGPT reicht natürlich weit über das hier gezeigte triviale Anwendungsbeispiel hinaus. So lassen sich beispielsweise mit ChapGPT (bzw. mit alternativen Verfahren, die allgemein als generative KI bezeichnet werden), ganze Texte, Programmcodes, Bilder, Grafiken oder Videos gemäß einer mehr oder weniger dezidiert vorgegebenen Spezifikation im Handumdrehen erstellen. Auch wenn die ein oder andere automatisiert generierte Lösung noch nicht ganz dem gewünschten Qualitätsstandard entsprechen mag, so muss berücksichtigt werden, dass die Entwicklung in diesem Segment mit großen Schritten voranschreitet und sicherlich nicht mehr zu stoppen ist.

Weitreichende Auswirkungen mit schwer absehbaren Folgen …



Ich persönlich gehe davon aus, dass ChatGPT & Co. zu grundlegenden Veränderungen führen werden. Bisher war es so, dass technischer Fortschritt und Automatisierung überwiegend zum Wegrationalisieren von monotonen, häufig wiederkehrenden und stupiden Tätigkeiten geführt haben. Aber jetzt sieht die Welt anders aus. Mit der generativen KI wird auch in solche Bereiche eingegriffen, die bis dato kreativen und geistig arbeitenden Menschen, wie beispielsweise Redakteuren, Grafikern, Programmierern usw. vorenthalten waren.

Kommt es zur „schöpferischen Zerstörung“?



Obwohl der unterstützende Einsatz der generativen KI in kreativen Bereichen bereits aktuell schon möglich ist, so lässt sich meines Erachtens per heute nicht final absehen, wie denn langfristig die Auswirkungen auf kreative Branchen aussehen werden. Dass es zu grundlegenden Veränderungen – zumindest in bestimmten Bereichen – kommen dürfte, davon bin ich überzeugt. Aber dass es zum vollständigen Verschwinden bestimmter Märkte bzw. bestimmter Berufe kommt (der renommierte österreichische Nationalökonom Joseph Schumpeter hat dieses Phänomen als „schöpferische Zerstörung“ bezeichnet), ist für mich schwer vorstellbar.

Vom Umbruch profitieren …



Auch wenn die genauen Auswirkungen der künstlichen Intelligenz per heute noch nicht final absehbar sind, so erscheint es mir plausibel, dass sowohl KI-Firmen, als auch Unternehmen, die vom KI-Einsatz nachhaltig profitieren werden, langfristig attraktive Investments sein dürften.

Und hier schließt sich wieder der Kreis, denn ganz so „beispielhaft“ war meine oben getätigte ChatGPT-Anfrage nun auch wieder nicht. Konkret wollte ich wissen, ob mir ChatGPT KI-Unternehmen vorschlagen kann, die noch nicht im boerse.de-Technologiefonds sind. Die Antwort von ChatGPT hat mich aber mehr als beruhigt. Während die altbekannten Technologie-Champions Alphabet, Amazon, Apple, Microsoft und Nvidia prominent im Champions-Teilportfolio des boerse.de-Technologiefonds enthalten sind, beinhaltet das Darwin-Portfolio alle weiteren KI-Werte, die von ChatGPT vorgeschlagen wurden (siehe hierzu die obige Liste).

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nicht nur viel Erfolg mit Ihren (hoffentlich langfristig ausgerichteten) Technologie-Investments, sondern auch viel Spaß beim Experimentieren mit ChatGPT und ähnlichen KI-Systemen. Wie ich Ihnen in diesem Beitrag gezeigt habe, ist die Anwendung denkbar einfach und unkompliziert.

Auf bald,

Ihr Hubert Dichtl

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