Das Auto als Hochleistungs-Computer und rollende Plattform

Montag, 08.05.23 16:51
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

manche Begriffe hängen inhaltlich so eng zusammen, dass wir sie uns nur als Paar vorstellen können: Rasen mähen. Zähne putzen. Auto fahren. Beim Auto werden wir allerdings umdenken müssen. Vorbei ist die Zeit, als es nur ums Fahren ging. Das Auto der Zukunft wird ein rollender Computer sein, eine leistungsfähige Plattform zur Verarbeitung von Daten und ein digitaler Marktplatz für Abonnements aller Art.

Es ist ein Umbruch, der immer mehr an Tempo gewinnt und eine Entwicklung, die zahlreichen Technologie- und Software-Unternehmen enormen Rückenwind gibt. Anleger können davon profitieren, wenn sie in die richtigen Aktien investieren. Neben einigen bekannten Champions gibt es noch weitere Titel, die bislang nur wenige Anleger auf dem Schirm haben dürften.

Die anstehende Umwälzung der Autowelt wird noch schneller ablaufen als der Siegeszug der E-Autos und die Evolution des autonomen Fahrens. Schon heute treiben die Autohersteller die Entwicklung softwaredefinierter Fahrzeuge voran. Tesla demonstriert bereits seit Jahren, dass sich Autos wie Computer oder Mobiltelefone aktualisieren und verbessern lassen. In dem, was heute auf vier Rädern vor der Tür steht, steckt mitunter mehr Programmiercode als in einer Boeing 747.

Technologie-Unternehmen sind die Gewinner



Große Bildschirme ersetzen in vielen Autos Knöpfe, Schalter und analoge Regler. Wie beim Smartphone eröffnen diese digitalen Displays in Verbindung mit dem Internet völlig neue Möglichkeiten und Geschäftsmodelle. Gebraucht werden dafür jedoch unzählige Mikroprozessoren, Softwaretools und eine ständige Anbindung ans Internet oder andere Datennetze.

Zu den größten Gewinnern in der neuen Auto-Welt dürften allerdings nicht die Autobauer selbst zählen, sondern vor allem Software-Anbieter, Chip-Produzenten und ähnliche Technologie-Aktien. Vielleicht wird es den Autobauern sogar so ergehen wie der Computerindustrie, wo einst dominierende Hersteller wie Dell und HP austauschbar und zu Anbietern preiswerter Massenware degradiert wurden.

Schon jetzt verlieren die Autofirmen in ihren eigenen Cockpits zunehmend an Boden – während sich Champions wie Apple und Alphabet anschicken, die Kontrolle über die Mittelkonsole mit dem Unterhaltungs- und Navigationserlebnis zu übernehmen. Auch in Richtung Tachometer und Drehzahlmesser haben sie bereits ihrer Finger ausgestreckt.

Einige Autohersteller wehren sich noch. General Motors (GM) hat abgekündigt, Apple Car-Play und Android Auto künftig aus seinen Fahrzeugen zu entfernen. Stattdessen soll ein lizenziertes System in den GM-Autos vorinstalliert werden. Mercedes erwartet bis 2025 Milliardenumsätze mit MB.Connect, seiner Navigations- und Fahrzeugüberwachungslösung, sowie mit MB.Drive, seiner Plattform für autonomes Fahren. Andere Autobauer verfolgen ähnliche Wege.

Chip-Hersteller wieder bestens positioniert



Die gute Nachricht für Investoren: Während die Champions Apple und Alphabet mit den Autoherstellern um die Vorherrschaft im Cockpit kämpfen, müssen sich die Anleger nicht für eine Seite entscheiden. Eine gute Strategie ist es auch, einfach in die Unternehmen zu investieren, die die Technik und die Software liefern, die von allen Beteiligten in dieser Schlacht um das Auto benötigt wird. Bestens positioniert ist etwas der Champion Nvidia, das seine Hochleistungsprozessoren mit künstlicher Intelligenz und eine Reihe von Software-Tools in immer mehr Autos zur Verfügung stellt.

Gebraucht wird auch Qualcomm, das als Anbieter des sogenannten "digitalen Chassis" die Kontrolle über die Konnektivität, die Batteriefunktionen, die Sensoren, die Kameras und die Bildschirme übernimmt, ebenso wie bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen, der Vorstufe zu vollständig autonomen Fahrzeugen. Auch die Chip-Hersteller Micron Technologies und Ambarella dürften von der Auto-Digitalisierung profitieren.

Spannend ist auch Zuora, ein Software-Unternehmen, das sich auf die Verwaltung von Abonnements spezialisiert hat. "Warum sollte man das Auto nicht in eine Zwei-Tonnen-Zahlungsmethode verwandeln?“, fragte Zuora-CEO Tien Tzuo und erklärt: „Wenn Sie das Auto leasen, hat der Autohersteller bereits eine finanzielle Beziehung zu Ihnen. Künftig fahren Sie an die Ladestation oder die Tankstelle, tanken bzw. laden und fahren dann einfach weg."

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Mit den besten Empfehlungen

Peter Steidler
boerse.de Vermögensverwaltung GmbH

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Peter Steidler ist Prokurist der boerse.de Vermögensverwaltung GmbH, einem von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassenen Finanzdienstleistungsinstitut. Das...


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