zwei Seelen schlagen in meiner Brust, wenn ich auf die Dividendenwerte im
Dax schaue. „Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah“ möchte ich wie Dichterfürst Goethe sagen und bei heimischen Aktien zugreifen. Und dann kommen mir gleich darauf die Worte von Heine in den Sinn: „Denk’ ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht“.
So locken Volkswagen (9,7%), Mercedes (9,3%) und BMW (7,9%) mit verführerisch hohen Dividendenrenditen. Dass es sich dabei allerdings um einen Kapitalvernichter bzw. um Verlierer-Aktien handelt (boerse.de-Aktien-Rating D für VW, die beiden anderen C),
hatte Ihnen mein Kollege Jochen Appeltauer bereits dargelegt.
Renditewüste bei Automobilwerten
Das boerse.de-Aktien-Rating kategorisiert Aktien anhand der Performance-Analyse,
Dividenden bleiben unberücksichtigt. Ich möchte deshalb ergänzen: Auch wenn die Ausschüttungen zur Ermittlung der Gesamtrendite einberechnet werden, bleibt es beim vernichtenden Urteil für „unsere“ Automobilgiganten. BMW und Mercedes verzeichnen dann auf Zehnjahressicht eine minimale Rendite für Anteilseigner, bei Volkswagen ergibt sich selbst nach Berücksichtigung der Dividenden noch ein Verlust.
Der Sektor ist durch einen extrem hohen Wettbewerb geprägt. Elektrofahrzeuge könnten die Karten neu mischen und die deutsche Automobilbranche ringt aktuell um ein gutes Blatt. Bei Volkswagen sollen zum Beispiel in der zukünftigen Markenstrategie günstige Einstiegsmodelle eine zentrale Rolle spielen. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, die Marke VW bis 2030 zum technologisch führenden Volumenhersteller weltweit zu machen. Doch genau das ist mit erheblichen Kapitalkosten verbunden, was die Wertsteigerung bremst. Und so ganz will mir noch nicht einleuchten, dass damit chinesische Wettbewerber übertrumpft werden können.
Münchener Rück – Beständigkeit zahlt sich aus
Aber es gibt auch im Dax echte Dividenden-Champions: Die Münchener Rück (boerse.de-Aktien-Rating AAA) ist der weltweit größte Rückversicherer und prägt maßgeblich den globalen Markt. Die Größe ist hier von Vorteil – sie ermöglicht es, auch extreme Schäden besser zu verkraften als kleinere Konkurrenten. Das Unternehmen verfügt über eine der weltweit besten Datenbanken für die Risikobewertung. Und Daten sind in Zeiten von Künstlicher Intelligenz buchstäblich Gold wert, je mehr zur Verfügung stehen, desto besser.
Seit einem halben Jahrhundert wurde die Dividende nicht gesenkt. Das spricht für die Stärke des Geschäfts und eine nachhaltige Ertragskraft. Auch zukünftig soll diese Ausschüttungspolitik beibehalten werden: In normalen Jahren will die Münchener Rück die Dividende durchschnittlich um etwa 5% steigern, bei besonderen Schadenbelastungen soll sie zumindest nicht gesenkt werden. Das aktuelle Verhältnis von Gewinnausschüttung zu Kurs beträgt 2,9%. Auch ohne Berücksichtigung der Dividende hat die Münchener Rück ihre Anleger froh gemacht: Die Aktie überzeugt seit 2015 mit Kursrenditen von im Schnitt 11% p.a.
Hannover Rück – effizient zum Wohl der Aktionäre
Konkurrent Hannover Rück (boerse.de-Aktien-Rating AAA) ist ebenfalls sehr erfolgreich. Aktuell belegt der Champion den dritten Rang innerhalb der Branche. Das Unternehmen ist in allen Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung tätig und strebt eine breite regionale und risikobezogene Diversifikation an. Die Hannover Rück zeichnet sich durch niedrige Kapital- und Verwaltungskosten aus, wodurch der Konzern wettbewerbsfähige Preise anbieten und gleichzeitig profitabel bleiben kann. Für die Aktionäre bedeutete das:
Seit 13 Jahren hält der Versicherungs-Champion aus Niedersachsen seine Basisdividende entweder stabil oder erhöht diese. Die Grundausschüttung wird jeweils um eine Sonderzahlung ergänzt, wenn überschüssige Mittel vorhanden sind, die nicht für künftiges Wachstum benötigt werden und das Gewinnziel erreicht wurde. Aus Anlegersicht ist da eine effiziente Verwendung der freien Mittel. In den vergangenen zehn Jahren erzielten Aktionäre eine jährliche Kurssteigerung von durchschnittlich 11%. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 2,9%.
Deutsche Börse – hier klingelt die Kasse
Auch die Deutsche Börse (boerse.de-Aktien-Rating AAA) gehört als Finanzdienstleister-Champion zu den weltweit führenden Unternehmen seiner Branche. Durch die Kontrolle über verschiedene Stufen der Wertschöpfungskette – vom Handel über das Clearing bis hin zur Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren – kann der Konzern seine Dienstleistungen effizient und nahtlos anbieten. Das führt zu Kosteneinsparungen und erhöht die Attraktivität für die Marktteilnehmer. Dabei steht die Deutsche Börse für Stabilität und Kontinuität.
Das spiegelt sich auch in der Kursentwicklung nieder. Im Mittel erzielten Anleger innerhalb der vergangenen Dekade mit der Aktie ein Plus von 12% per annum. Darüber hinaus – so gehört es sich für einen waschechten Dividenden-Champion – schüttet die Deutsche Börse Gewinne aus und das seit ihrem Börsengang im Jahr 2001. Nur ein einziges Mal musste die Ausschüttung seither gesenkt werden, seit 2016 wird sie in jedem Jahr erhöht. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 1,6%.
Mit dem boerse.de-Dividendenfonds auf Qualität setzen
Dividendenrenditen allein sind kein Erfolgsrezept – entscheidend ist stets die Investmentqualität. In Summe bin ich da aber doch eher bei Goethe als bei Heine und finde die Fortsetzung des Gedichts auch hinsichtlich des Investierens ganz passend: „Lerne nur das Glück ergreifen, denn das Glück ist immer da.“ Auch im Dax lassen sich Unternehmen finden, die sich als verlässliche Dividendenzahler bewährt haben und nach der boerse.de-Performance-Analyse das Prädikat „Champion“ verdienen. Ausschließlich auf deutsche Werte zu setzen, halte ich allerdings für einen Fehler. Anleger sollten ihre Anlagen stets über verschiedene Regionen streuen. Der
boerse.de-Aktienbrief unterstützt Sie dabei mit konkreten Empfehlungen, die Mehrheit unserer 100 Champions beteiligt ihre Aktionäre regelmäßig am Gewinn.
Wer eine fertige Lösung bevorzugt, hat mit dem
boerse.de-Dividendenfonds eine Alternative. Dieser investiert in 30 Dividenden-Champions, hinzu kommen 20 weitere Unternehmen, die sich ebenfalls durch eine attraktive Ausschüttungspolitik auszeichnen. Anleger können dabei zwischen zwei Varianten wählen: einer thesaurierenden Tranche für 100% Kapitalbildung oder einer ausschüttenden Version (1% pro Quartal) für regelmäßiges Einkommen. Detaillierte Informationen zur Anlagestrategie des boerse.de-Dividendenfonds finden Sie im
kostenlosen White Paper von Prof. Dr. Hubert Dichtl und Thomas Müller, das sie hier herunterladen können.
Auf gute Investments!
Ihre
Katja Zacharias
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