Dax-Verlierer Lufthansa: Das steckt hinter dem Kursrücksetzer!

Montag, 17.06.19 12:33
 
Die Lufthansa-Aktie legte heute mit minus zehn Prozent einen Fehlstart aufs Parkett. Auslöser für den Kurssturz war die reduzierte Gewinnerwartung des Konzerns: Das Lufthansa-Management hat am späten Sonntagabend überraschend den Ausblick für das Gesamtjahr um 1,5 Prozentpunkte (Ebit) nach unten „angepasst“. 2019 sollen nur 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro Gewinn in den Büchern stehen - bisher war das Unternehmen von etwa 2,4 bis 3,0 Milliarden Euro ausgegangen. Der Zeitpunkt der Ankündigung mag den ein oder anderen zwar “kalt” erwischt haben, doch aufgrund der herrschenden Turbulenzen in der Luftfahrtbranche war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch die LH den Gegenwind zu spüren bekommt…

Mehr Kosten, mehr Konkurrenz
Die (Billig-)Konkurrenz wächst, Kerosinpreise steigen und Ticketpreise fallen. Eine Entwicklung, von der vor allem Fluggäste profitieren, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann: morgen starten wir in den alljährlichen Pfingsturlaub, fliegen jedoch erstmals - trotz des besseren Service, Freigepäck und Gratis-Bordverpflegung - nicht mit der Lufthansa, sondern einer Billigairline. Damit kommen wir unterm Strich günstiger ans Ziel, als mit der deutschen Traditions-Airline. Und das bedeutet: mehr Urlaubsgeld in der Reisekasse! So wie wir denken immer mehr Verbraucher und sorgen für einen erbitterten Preiskampf über den Wolken.

Konkurrenten wie Ryanair oder Easyjet sind offenbar bereit, erhebliche Verluste hinzunehmen, um sich Marktanteile auf vielen (Kurz-)Strecken zu sichern, die zum Lufthansa-Netz zählen. Langstreckenflüge der LH seien zwar weiterhin rentabel, doch Lufthansa-Tochter Eurowings fliegt rasant in die roten Zahlen und dürfte nun die Gewinnschwelle verfehlen.

Auch das Frachtgeschäft stagniert: Lufthansa Cargo wird voraussichtlich nur halb soviel zum operativen Gesamtergebnis des Konzerns beitragen, wie bisher angepeilt.

Trübe Aussichten
Das Lufthansa-Management machte Anlegern gestern zudem wenig Hoffnung auf eine rasche Besserung: der europäische Markt bleibe bis mindestens Ende 2019 herausfordernd. Im laufenden zweiten Quartal dürften die Durchschnittserlöse vor allem bei Eurowings „deutlich“ (sprich: im mittleren, einstelligen Prozentbereich) sinken, hieß es. Bei Lufthansa, Swiss und Austrian erwartet die LH-Führung einen “leichten Rückgang”.

Keine Frage: LH-Chef Carsten Spohr wird sich für den Kapitalmarkttag nächste Woche etwas einfallen lassen müssen, um Investoren wieder “auf Kurs” zu bringen. Denn weder der Geschäftsausblick, noch die Performance der Lufthansa-Aktie von -24 Prozent (Dax: +14 Prozent) seit Jahresbeginn sprechen derzeit für die Airline.

Die gesamte Luftfahrtbranche dürfte in den kommenden Monaten - wenn nicht gar Jahren - heftigen Turbulenzen ausgesetzt sein. Wenn Sie bei Ihrer erfolgreichen Vermögensplanung dagegen ein ruhigeres Flugwetter bevorzugen, dann empfehlen wir Ihnen einen Blick in den neuen, kostenlosen boerse.de-Sonderreport: “Sommer Favoriten 2019”! Darin finden Sie die aussichtsreichsten Aktien für die kommenden Monate.

Ich wünsche Ihnen eine gute (Reise-)Zeit!

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