Berkshire Hathaway befindet sich derzeit in einer Übergangsphase: Zum Jahresende wird Warren Buffett die operative Verantwortung an Greg Abel übergeben. Damit stellt sich auch die Frage, welche strategischen Schwerpunkte das Konglomerat künftig setzen wird. Einen aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen liefern dabei die quartalsweise veröffentlichten Pflichtmeldungen an die US-Börsenaufsicht SEC. Sie zeigen, welche Aktienkäufe und -verkäufe
Berkshire Hathaway im jeweiligen Quartal vorgenommen hat.
Während Warren Buffett traditionell für seine Buy-and-Hold-Strategie bekannt ist, zeigt sich gerade ein anderes Bild: Das Portfolio wird zunehmend aktiv umgeschichtet. Wie bereits in den vorangegangenen Quartalen wurden mehr Aktienpositionen reduziert oder vollständig aufgelöst, als neue hinzukamen.
Finanztitel adé – Buffett zieht sich hier weiter zurück
Wie bereits zuvor wurde weiter im Finanzbereich aufgeräumt. Im ersten Quartal 2025 trennte sich Berkshire Hathaway vollständig von seinen Anteilen an der Citigroup (boerse.de-Aktien-Rating: B) sowie dem Fintech Nu Holdings; die Beteiligung am Finanzdienstleister Capital One (Rating: B) wurde um vier Prozent zurückgefahren. Und auch bei der Bank of America (Rating: B) reduzierte der Starinvestor seine Position um weitere sieben Prozent. Mit einem Depotanteil von rund zehn Prozent ist das Unternehmen hinter dem Champion Apple, American Express (Rating: AA) und Coca-Cola (Rating: A) aber noch die viertgrößte Einzelposition.
Über die Beweggründe für diese Verkäufe lässt sich nur spekulieren. Möglicherweise bewertet Buffett die Lage der US-Wirtschaft zunehmend kritisch. In konjunkturell schwächeren Phasen geraten Banken traditionell stärker unter Druck. Kreditausfälle steigen, während das Zinsgeschäft oft unter sinkender Nachfrage leidet.
Buffett-Nachfolger: Kompetenz im Energiesektor
Eine andere Deutung erscheint ebenfalls plausibel: Vielleicht wird das Portfolio bereits im Hinblick auf den anstehenden Führungswechsel strategisch neu ausgerichtet. Während Warren Buffett als ausgewiesener Experte für den Finanzsektor gilt, liegt die fachliche Stärke seines designierten Nachfolgers Greg Abel klar im Bereich Energie und Infrastruktur. Es liegt nahe, dass sich die künftige Ausrichtung des Portfolios stärker an Abels Kompetenzen orientieren könnte.
Greg Abel kam 1999 im Zuge von Berkshires Einstieg bei MidAmerican Energy ins Unternehmen. Buffett war von seinen Erfolgen beim Ausbau des Energiegeschäfts so beeindruckt, dass er ihn 2018 zum stellvertretenden Vorsitzenden beförderte und ihm die Verantwortung für alle Nicht-Versicherungsbereiche übertrug. Im Jahr 2021 wurde Greg Abel öffentlich als Buffetts designierter Nachfolger benannt.
Weitere Investitionen in Occidental Petroleum
Dazu passt, dass Berkshire Hathaway im ersten Quartal seine Beteiligung an Occidental Petroleum weiter ausgebaut hat. Mit einem aktuellen Marktwert von rund 13 Milliarden Dollar ist das Energieunternehmen mittlerweile die sechstgrößte Position im Portfolio. Occidental zählt zu den wenigen großen Akteuren der Branche, die konsequent auf klimafreundliche Technologien setzen. Ziel ist es, langfristig Kohlendioxid-neutrales Öl zu produzieren.
Occidental ist zudem der größte Landbesitzer im Permian Basin (Texas/New Mexico), einem der ertragreichsten Ölfördergebiete der Welt. Diese führende Stellung geht auf die Übernahme von Anadarko Petroleum im Jahr 2019 zurück – ein Deal, den Warren Buffett damals mit einer Investition von 10 Milliarden US-Dollar in Form von Vorzugsaktien unterstützte. Diese Papiere sichern Berkshire eine attraktive jährliche Dividende von 8%.
„Otto-Normal-Anleger“ mussten allerdings bei einem Investment in Occidental Petroleum viel Leidensfähigkeit mitbringen. Mit einem durchschnittlichen Kursverlust von 6% pro Jahr innerhalb der vergangenen Dekade zählt das Unternehmen zu den Kapitalvernichtern (boerse.de-Aktien-Rating: D).
Ein Champion wurde aufgestockt, einer reduziert
Im ersten Quartal 2025 hat Berkshire Hathaway seine Beteiligung an Domino’s um 10% aufgestockt. Die Pizzakette setzt auf ein kapitalleichtes Franchise-System, das schnelle Expansion bei gleichzeitig hohen Margen ermöglicht. Der Champion nutzt zudem Künstliche Intelligenz, um Bestell- und Lieferprozesse zu optimieren. So beginnt die Zubereitung einer Pizza teilweise schon, bevor der Kunde den Bestellvorgang abgeschlossen hat.
Auf der Verkaufsliste stand hingegen T-Mobile US, die Position wurde um 11% reduziert. Durch umfangreiche Investitionen in den 5G-Netzausbau erreicht der Technologie-Champion mit seinem 5G-Netz mittlerweile rund 98% der US-Bevölkerung, wobei 38% tatsächlich zu den Kunden zählen. Der Erfolg münzte sich in einen deutlichen Kursanstieg um (geoPAK10: 20%). Möglicherweise wurden hier Gewinne mitgenommen.
Mindestens eine geheime Position
Ein besonderes Detail dürfte Spekulationen anheizen: Laut einem Hinweis in der Pflichtmeldung wurde mindestens eine Aktienposition bewusst ausgelassen, da Berkshire Hathaway bei der US-Börsenaufsicht SEC eine vertrauliche Behandlung beantragt hat. Da viele Anleger Buffetts Käufe genau verfolgen und oft in dieselben Titel investieren, erlaubt die vorübergehende Geheimhaltung, eine größere Position in Ruhe und zu attraktiveren Preisen aufzubauen.
Es bräuchte eine Glaskugel, um auf das richtige Unternehmen zu tippen. Auf Grundlage aller jüngsten Angaben zu den Transaktionen und dem jüngsten Quartalsbericht lässt sich nur schließen, dass im ersten Quartal mehr als eine Milliarde US-Dollar investiert wurde, um die geheime Aktienposition aufzubauen und dass sie in die Kategorie „gewerbliche, industrielle und sonstige Beteiligungen“ fällt. Das nötige Kleingeld für den weiteren Ausbau ist vorhanden, die Cash-Reserven von Berkshire Hathaway belaufen sich mittlerweile auf knapp 348 Milliarden Dollar.
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Auf gute Investments!
Ihre
Katja Zacharias
PS: Berkshire Hathaway ist einer der 15 Champions-Favoriten, in die sowohl der
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