Deutsche Bank: Stellenabbau und Sparmaßnahmen

Mittwoch, 13.05.20 12:09
Die Corona-Krise traf die Deutsche Bank besonders hart: Das Geldinstitut verkehrt bereits seit der Finanzkrise aufgrund hausgemachter Probleme und des anhaltenden Niedrigzins-Umfelds in großen Schwierigkeiten. Der Aktienkurs brach infolgedessen innerhalb der vergangenen zehn Jahre um 86 Prozent ein und Investoren sehen trotz der laufenden Transformation kein Licht am Ende des Tunnels. Zumal die Deutsche Bank nun auch noch die Folgeschäden der Pandemie zu spüren bekommt: Zwar stand in den jüngsten Quartalszahlen aufgrund des gut laufenden Investment-Bankings noch ein kleiner Gewinn. Belastet wurde die Bank jedoch von der auf 506 Millionen Euro gestiegenen Risikovorsorge. Rund 260 Millionen Euro davon standen in Zusammenhang mit Covid-19.

Sewings Stabilisierungsversuch


Gestern Abend veröffentlichte die Deutsche Bank die Rede von Vorstandschef Christian Sewing zur Hauptversammlung am 20. Mai, um Aktionäre frühzeitig auf weiteres Ungemach einzustimmen: Der Stellenabbau wird fortgesetzt, der Sparkurs verschärft. „In dieser Phase des Umbruchs müssen wir unsere Bank noch wetterfester machen – oder sagen wir besser: sturmfest...wir können zwar nicht die Stärke des Sturms bestimmen, wohl aber die Stabilität des Schiffs“, erklärte Sewing. Bis Ende 2022 will der Vorstand deshalb die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern um rund 18.000 auf weltweit 74.000 verringern.
 
Deutsche Bank-Vorstand Christian Sewing im Gespräch
Bildquelle: Deutsche Bank
 
Um ein Zeichen zu setzen, versprachen der Vorstand und das erweiterte Führungsgremium zudem, einen Monat lang auf das Festgehalt zu verzichten. Eine Ankündigung mit Signalwirkung: Sowohl für den Mittelstand, um dessen Vertrauen das Geldinstitut wirbt, als auch für die Aktionäre, die im Rahmen der Hauptversammlung üppige Management-Zahlungen monieren könnten.

Deutsche Bank will nachhaltiger werden


Ebenfalls Image- förderlich ist Sewings Ankündigung, wonach “die Blaue” bei der Kreditvergabe stärker auf “grüne” Nachhaltigkeitskriterien achten wolle. Bis Ende 2025 soll sich das Volumen an Finanzierungen und verwaltetem Vermögen, das sich strikt nach “ESG”-Kriterien wie Umweltschutz, Soziales und gute Unternehmensführung richtet, auf insgesamt mehr als 200 Milliarden Euro belaufen. "Aus tiefster Überzeugung wollen wir den globalen Wandel zu einer nachhaltigen, klimaneutralen und sozialen Wirtschaft mitgestalten", erklärte Sewing. Bleibt zu hoffen, dass auch der interne Wandel der Bank nachhaltige Verbesserungen erzielt...

Anleger sollten bei Banken-Aktien generell Vorsicht walten lassen, da die Finanzbranche äußerst konjunkturabhängig und infolgedessen volatil ist. Wobei sich die “große” Deutsche Bank mit einer Performance von -86 Prozent innerhalb der vergangenen zehn Jahre sogar als Kapitalvernichter par excellence erwies.

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