Erfolgreiche Vermögensverwaltung – Teil 5: Die fünf häufigsten Anlagefehler

Montag, 20.01.25 17:51
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

nun ist das neue Jahr 2025 auch schon wieder einige Tage alt und damit ist es – zumindest für mich – höchste Zeit, all jene Themen endlich final abzuschließen, die eigentlich schon vorangegangenes Jahr fertig werden hätten sollen. Und genau zu diesen Aufgaben zählt auch der Abschluss meiner mehrteiligen Kolumnenreihe „Erfolgreiche Vermögensverwaltung“.

Kurz zur Erinnerung …



Inhalt meiner Kolumnenserie „Erfolgreiche Vermögensverwaltung“ ist die Einzelkontenverwaltung myChampionsPREMIUM, die ab einer Mindestanlagesumme von 500.000 Euro umgesetzt werden kann. Die zugrundeliegende Anlagestrategie wurde gemeinsam von Thomas Müller und mir entwickelt, wobei meine langjährigen Erfahrungen aus der institutionellen Kapitalanlage maßgeblich in das Strategiedesign eingeflossen sind. Dementsprechend besteht der Kern von myChampionsPREMIUM aus einem dreistufigen Investmentprozess, wie er in aller Regel auch von institutionellen Kapitalanlegern (also Pensionskassen, Versicherungen, großen Industrieunternehmen usw.) umgesetzt wird.

Kurzum: Die Vermögensverwaltung myChampionsPREMIUM genügt institutionellen Qualitätsstandards. Das Besondere an dieser speziellen Einzelkontenverwaltung liegt darin, dass letztendlich in die boerse.de-Fonds investiert wird, womit für die eigentliche Vermögensverwaltung keine zusätzlichen Kosten (mit Ausnahme der banküblichen Depotgebühren sowie Kauf- und Verkaufsspesen) anfallen. Dies ist in meinem Editorial „Erfolgreiche Vermögensverwaltung – Teil 4: Effiziente und kostengünstige Umsetzung der Portfoliostruktur“ (in dem auch alle vorangehenden Beiträge verlinkt sind) ausführlich dargestellt.

Und darum gibt es die Einzelkontenverwaltung myChampionsPREMIUM …



Ein wesentlicher Grund für die Einführung der Vermögensverwaltung myChampionsPREMIUM war die Tatsache, dass wir auch in jenen Portfolios klassische Anlagefehler beobachten konnten (bzw. immer noch können), die eigentlich von „professionellen“ Vermögensverwaltern gemanagt werden. Externe Portfolioverwalter werden häufig deshalb beauftragt, dass damit eben „teure“ Investmentfehler vermieden werden sollen. Wie von unseren Kunden transparent offengelegte Depots zeigen, funktioniert dies oftmals aber nicht.

Die fünf häufigsten Anlagefehler



Nachfolgend möchte ich Ihnen jene fünf Anlagefehler präsentieren, die wir immer wieder beobachten. Das Ziel besteht darin, sich diese Fehler zu vergegenwärtigen und aus ihnen zu lernen.

(1) Depots beinhalten sehr spekulative Aktien, die irgendwann mal ein „heißer Tipp“ waren.

Ein typisches Beispiel, das mir spontan hierzu einfällt, ist die BioNtech-Aktie. Dieser Wert wurde häufig von Anlegern im Rahmen des großen Hypes ins Depot mitaufgenommen, wobei der Kauf schon zu spät erfolgte, die Aktie sich also bereits im Abwärtstrend befand. Da die finale Realisierung von Verlusten Investoren immer unangenehm ist, verbleiben solche Titel häufig viel zu lange im Portfolio, wobei sich der Wertverlust oftmals noch fortsetzt. Ein möglichst zügiger Verkauf ist hier in aller Regel die beste Lösung. Also „besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“.

(2) Oft sind Aktien in Portfolios enthalten, die seit Jahren keinen positiven Wertzuwachs aufweisen.

Thomas Müller bezeichnet solche Aktien im Rahmen seines Vortrags auf den Rosenheimer Investorenabenden plakativ als „Depotbremser“ bzw. „Kapitalvernichter“. Hierunter befinden sich häufig klassische Zyklenwerte, also Aktien von Unternehmen, die ein stark zyklisches Geschäft aufweisen (wie z.B. Aktien aus der Automobilbranche). Eine umfassende Liste mit solchen Aktien ist auch im „Leitfaden für Ihr Vermögen“ enthalten. Und an der Überschrift des relevanten Abschnitts „Finger weg von diesen bekannten Namen!“ können Sie auch genau erkennen, wie Sie mit solchen Aktien umgehen sollten.

(3) In den Portfolios finden sich häufig hochgradig spezialisierte Themen-ETFs, die gerade in Mode sind oder in Mode waren.

Als typische Beispiele lassen sich hier exemplarisch Clean-Energy-ETFs, Künstliche-Intelligenz-ETFs oder auch Cyber-Security-ETFs anführen. Solche Anlagen müssen nicht per se schlecht sein. Entscheidend ist, ob sie zum Rendite-Risiko-Profil des Anlegers passen bzw. sein Depot unter Rendite-Risiko-Gesichtspunkten sinnvoll ergänzen. Nur weil die jeweiligen Themen „modern sind“ bzw. häufig in den entsprechenden Finanzmedien breitgetreten werden, sollte für eine Aufnahme ins Portfolio nicht ausreichend sein.

(4) Depots umfassen zu viele oder zu wenige Titel (Über- bzw. Unterdiversifizierung).

Oftmals wird mir im Rahmen des „get together“ auf den Rosenheimer Investorenabenden die Frage gestellt, wie viele Titel denn ein hinreichend diversifiziertes Portfolio umfassen sollte. Und meine Antwort lautet jedes Mal: „Diese Frage kann so spontan nicht beantwortet werden“. Entscheidend ist dabei nicht die Anzahl der Titel, sondern die Güte der Diversifikationsstrategie.

Ein schönes Beispiel ist hier der MSCI World Index. Trotz seiner knapp 1400 Titel aus 23 Ländern [Anmerkung: Factsheet des MSCI World vom 31.12.2024] ist dieser internationale Aktienindex aus meiner Sicht alles andere als gut diversifiziert. Das geht schon mal damit los, dass die drei größten Positionen (aktuell: Apple, Nvidia und Microsoft) aufgrund der Kapitalgewichtung einen Anteil von knapp 15% (!) des Gesamtindex ausmachen. Und die zehn größten Werte weisen in Summe gar ein Gewicht von 26% auf. Trotz der 1400 enthaltenen Werte dominieren also letztendlich eine Handvoll Aktien die Wertentwicklung und natürlich auch das Risiko dieses Weltindex. Ganz abgesehen davon, dass trotz der 23 abgedeckten Länder 74% der gesamten Kapitalisierung aus den USA stammt. Eine gute Diversifizierung sieht definitiv anders aus.

Darüber hinaus kommt es auch nicht auf die absolute Anzahl an Werten im Depot an. Vielmehr ist wichtiger, dass breit über verschiedene Länder und insbesondere unterschiedliche Branchen und Sektoren diversifiziert wird.

(5) Klassischer „Home Bias“

Der sogenannte „Home Bias“ besagt, dass Anleger bzw. eben auch externe Vermögensverwalter dazu neigen, Aktien aus dem Heimatland deutlich überzugewichten, woraus eine mangelnde internationale Diversifizierung resultiert. Dieser Effekt wurde umfassend in zahlreichen akademischen Studien nachgewiesen. Interessant ist dabei, dass der „Home Bias“ nicht nur bei Privatanlegern zu beobachten ist, sondern auch bei professionellen Fondsmanagern und institutionellen Investoren [Anmerkung: Siehe z.B. die empirische Untersuchung Lütje und Menkhoff: What Drives Home Bias?: Evidence from Fund Managers‘ Views, Diskussionsbeitrag, No. 296, Universität Hannover, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät].

Die Vermögensverwaltung myChampionsPREMIUM



Mit myChampionsPREMIUM haben wir eine Vermögensverwaltung entwickelt, die unter anderem auch die oben genannten Anlagefehler bestmöglich vermeiden sollte. MyChampionsPREMIUM geht jedoch noch weiter. So agiert die gesamte Vermögensverwaltung rein regelbasiert, sodass Fehlentscheidungen aufgrund menschlicher Emotionen ausgeschlossen sind. Sollte Sie die genaue Funktionsweise der Vermögensverwaltung myChampionsPREMIUM interessieren, so kann ich Ihnen unser kostenlos verfügbares White Paper „myChampionsPREMIUM: Die Vermögensverwaltung nach institutionellen Standards“ anbieten, das Sie völlig unverbindlich unter diesem LINK anfordern können.

In diesem Sinne hoffe ich, dass ich Sie für das Thema „Vermeidung von unnötigen und teuren Anlagefehlern“ sensibilisieren konnte. Dieser Aspekt ist natürlich nicht nur beim Rückgriff auf eine externe Vermögensverwaltung von Bedeutung, sondern auch bei selbstverwalteten Portfolios.

Auf bald,

Ihr Hubert Dichtl



Prof. Dr. Hubert Dichtl ist geschäftsführender Gesellschafter der dichtl research & consulting GmbH, einer Beratungsboutique, die sich auf die unabhängige Beratung institutioneller Kapitalanleger...


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