Figma mit fulminantem IPO: Hält die Tech-Aktie, was sie verspricht?

Dienstag, 05.08.25 15:43

In der letzten Juli-Woche 2025 ereignete sich das bislang spektakulärste Börsendebüt des Jahres: Die Aktien des Designsoftware-Anbieters Figma explodierten in den ersten Handelsminuten um über 200 Prozent. Ausgehend vom Ausgabepreis von 33 Dollar kletterte das Papier in der Spitze auf knapp 125 Dollar.

 

Allerdings sind spektakuläre IPOs wie dieses kein Garant für den nachhaltigen Börsenerfolg. In der Vergangenheit zeigten beispielsweise Fälle wie Snowflake (-20 Prozent seit dem Börsengang 2020), dass hohe Erwartungen schnell von der Realität eingeholt werden können. Auch bei Figma stellt sich die Frage, ob das aktuelle Bewertungsniveau angesichts der Geschäftszahlen haltbar ist.

 

Wachstum mit Schönheitsfehler

 

Das US-Unternehmen wurde 2012 von Evan Wallace und Dylan Field gegründet und setzte schon früh auf den Trend zur Zusammenarbeit in der Cloud. Im Lauf der Zeit, mit Rückenwind durch die Corona-Pandemie, die Remote-Work als Arbeitsstandard etablierte, machte sich Figma mit seiner webbasierten Design- und Prototyping-Plattform einen Namen bei Designern, Produktmanagern und Entwicklern. Denn statt lokale Software für das Design von Websites, Apps oder andere digitale Produkte zu nutzen, können Teams in Figma in Echtzeit gemeinsam und plattformunabhängig an Benutzeroberflächen arbeiten.

 

Ein Blick auf die bisher veröffentlichten Geschäftszahlen zeigt jedoch, dass das operative Fundament mit der hohen Bewertung von etwa 70 Milliarden Dollar am ersten Handelstag bislang nicht Schritt halten kann. Denn in den vergangenen Jahren schwankten die Ergebnisse stark: 2023 erzielte Figma fast 738 Millionen Dollar Nettogewinn; 2024 dann rund 732 Millionen Dollar Nettoverlust. Ein Grund für die Profitabilität vor zwei Jahren war, dass Figma eine Milliarde Dollar vor Adobe erhalten hatte, die der Konzern für die Absage der Übernahme an das Start-up überweisen musste.

 

Adobe, Cadence: Champions-Alternativen statt IPO

 

Der Champion Adobe hatte 2022 angekündigt, rund 20 Milliarden Dollar für die Softwareschmiede zahlen zu wollen. Doch die US-Wettbewerbsbehörden hatten Bedenken, weil der Markt für Designsoftware durch eine Fusion zu stark von zwei Anbietern dominiert werden würde. Ende 2023 trat Adobe deshalb vom Kauf zurück und Figma begann, den Börsengang in Eigenregie zu planen.

 

Das IPO war zweifelsohne von Erfolg gekrönt, doch Anleger sollten sich darüber im Klaren sein, dass spekulative Börsengänge zwar die Kursfantasien manchen Investoren entfachen können, aber langfristig nicht immer halten, was sie versprechen. Ganz anders dagegen Technologie-Champions wie Adobe oder Cadence Design Systems: Adobe ist ein Tech-Champion mit einem starken, marktführenden Software-Ökosystem, und Cadence, ein Spezialist für technische Simulations- und Designsoftware, bezeichnet sich selbst als ein führendes Unternehmen auf dem Gebiet des Elektronikdesigns. Beide Champions-Aktien haben ihre hohe Anlagequalität schon seit über zehn Jahren unter Beweis gestellt und seit 2015 im Mittel deutlich zweistellige Kursgewinne pro Jahr verzeichnet.

 

Deshalb: Es gibt immer attraktive Champions-Alternativen, die Sie spekulativen IPOs vorziehen sollten. Die komplette Liste aller insgesamt 100 Champions-Aktien finden Sie im boerse.de-Aktienbrief, dessen aktuelle Ausgabe Sie hier kostenlos und unverbindlich lesen können.

 

Auf erfolgreiche Investments!

 

Ihre

Sabine Lembert




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