in meinem vorigen Editorial „
Inflation! So schützen Sie Ihr Vermögen 2022 und auch darüber hinaus …“ habe ich zum Jahresausklang 2021 umfassend über die negativen Auswirkungen von Inflation auf das Ersparte berichtet und auch erläutert, warum insbesondere Qualitäts- bzw. Champions-Aktien eine sinnvolle Anlagealternative darstellen. Gleichzeitig haben sich auch die Aktienmärkte mit einer tollen Performance aus dem Jahr 2021 verabschiedet. Heute, ca. sechs Wochen nach Erscheinen meines letzten Editorials, hat sich das Stimmungsbild an den Aktienmärkten deutlich eingetrübt. Was ist seitdem geschehen?
Inflation, drohende Zinsanstiege und Kriegsgefahr
Zum einen muss klar konstatiert werden, dass sich die Lage an der Inflations-Front nicht entspannt hat. Während die jährliche Veränderung des Verbraucherpreisindexes in Deutschland per Ende November 2021 5,2% betrug, lag diese per Ende Dezember 2021 gar bei 5,3% und per Ende Januar 2022 immer noch bei 4,9%. Dass bei einer solchen Entwicklung die Diskussion um Zinsanstiege die logische Konsequenz ist, versteht sich nahezu von selbst. Und dieses Bild zeigt sich nicht nur in Europa, sondern auch in den USA. Erschwerend kommt hinzu, dass seit einigen Wochen der Ukraine-Konflikt zunehmend eskaliert und eine kriegerische Auseinandersetzung per heute noch nicht ausgeschlossen werden kann.
Aktuelle Situation an den Aktienmärkten
Kurz zusammengefasst lässt sich festhalten, dass das aktuelle volkswirtschaftliche und politische Umfeld alles andere als „ideal“ für eine positive Entwicklung an den Aktienmärkten ist. Dementsprechend ist auch nicht verwunderlich, dass die Renditen bedeutender internationaler Aktienindizes nach der Rekord-Performance im Jahr 2021 seit Anfang dieses Jahres einen negativen Wert aufweisen. Besonders betroffen von den Korrekturen waren insbesondere die Technologie-Titel, also jene Werte, die im Jahre 2021 noch ganz besonders gut performt hatten.
Risikoreduzierte Mischfonds im Vergleich
In meinem vorigen Editorial hatte ich den
boerse.de-Weltfonds als eine solide, weitgehend inflationsresistente Kapitalanlage präsentiert. Das Anlageuniversum bilden bei diesem Fonds die sog. Champions-Aktien, also die laut Performance-Analyse erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt. Zusätzlich beinhaltet der Fonds eine trendbasierte Aktienquotensteuerung, die den Aktienanteil risikokontrolliert zwischen 100% und 50% anpasst. Und genau diesen Fonds wollen wir im aktuell schwierigen Marktumfeld nochmals betrachten. Um einen relativen Vergleich zu ermöglichen, habe ich drei weitere Mischfonds ausfindig gemacht, die hinsichtlich ihres Risikoprofils mit dem boerse.de-Weltfonds vergleichbar sind. Damit der Vergleich möglichst fair ist, handelt es sich bei diesen drei Anlagealternativen ebenfalls um thesaurierende Mischfonds (Anmerkung: Die meisten vergleichbaren Mischfonds sind ausschüttend, weshalb diese bei einem Renditevergleich systematisch benachteiligt wären und insofern nicht für die Analyse herangezogen wurden).
Renditen 2022 Ytd, 2021 und seit Juli 2020
Verglichen werden die Netto-Renditen der jeweiligen Fonds, also die Renditen nach sämtlichen Kosten (Anmerkung: Unberücksichtigt bleiben Ausgabeaufschläge, die bei den drei Vergleichsfonds anfallen, jedoch nicht beim boerse.de-Weltfonds). Vergleicht man die Renditen von Jahresanfang bis zum 17.02.2022 (also die Ytd-Renditen), so zeigen sich folgende Werte: boerse.de-Weltfonds: -11%, Vergleichsfonds 1: -6,6%, Vergleichsfonds 2: -13,0% und Vergleichsfonds 3: -1%. Wie man sieht, variieren die Ytd-Renditen der Mischfonds im aktuellen Jahr 2022 deutlich (von -1% bis -13%). Entscheidend ist aber auch, nicht nur die Verlustvermeidung in einem schwierigen Marktumfeld im Blick zu haben, sondern insbesondere auch die Gewinn-Partizipation in guten Aktienjahren. Und hier zeigt sich ein anderes Bild. Die nachfolgende Abbildung stellt die Renditen der vier Anlagealternativen im Jahr 2021 grafisch dar.

Wie aus der Grafik ersichtlich ist, dominiert der boerse.de-Weltfonds die drei Vergleichsfonds hinsichtlich der p.a.-Rendite deutlich. Während die Jahresrendite im Jahr 2021 des besten Vergleichsfonds (Fonds 3) gerade mal 9,3% betrug, lag diese beim boerse.de-Weltfonds bei 19,0%. Da der boerse.de-Weltfonds per Anfang Juli 2020 von ETFs auf Champions-Aktien umgestellt wurde, lohnt sich auch ein Blick auf die Performance seit diesem Zeitraum. Wie die nachfolgende Abbildung zeigt, dominiert der boerse.de-Weltfonds die Vergleichsfonds hinsichtlich der Rendite auch während dieser Zeitspanne.

Während der boerse.de-Weltfonds seit Juli 2020 per 17.02.2022 eine Rendite von 8% p.a. aufweist, liegt diese beim besten Vergleichsfonds bei 7% p.a.
Und das sollten boerse.de-Weltfonds Anleger unbedingt wissen …
Das Phänomen, dass der boerse.de-Weltfonds im Vergleich zu anderen Mischfonds in „normalen Börsenphasen“ (also nicht im Crash-Phasen) ggf. ein etwas höheres Verlustpotenzial aufweist, dafür aber bei steigenden Märkten ein deutlich höheres Renditepotenzial, lässt sich einfach erklären. Während die Aktienquote beim boerse.de-Weltfonds in guten Phasen bei 100% (oder knapp darunter) liegt, werden bei den meisten anderen Mischfonds zumeist Staatsanleihen mit einer festen Quote statisch beigemischt. Da z.B. der deutsche Rentenindex Rexp 3Y (also dreijährige Laufzeit) im laufenden Jahr 2022 einen Ytd-Verlust von „nur“ -1% aufgewiesen hat, konnte eine strategische Beimischung das Verlustausmaß in einem Mischfonds ein gutes Stück reduzieren. Das Problem liegt aber am aktuellen Null- bzw. Minus-Zinsumfeld. So hat der Rexp 3Y im Jahr 2021 eine Rendite von -1,1% erzielt und seit Juli 2020 eine Rendite von -1,3% p.a. Eine strategische Beimischung von „sicheren“ Staatsanleihen kostet in einem guten Aktienmarktumfeld also deutlich Rendite. Und das ist genau der Grund dafür, weshalb auf eine fixe Rentenbeimischung beim boerse.de-Weltfonds verzichtet wird.
Zurück zur relevanten Frage: Wie soll man als Anleger jetzt reagieren?
Die Frage, wie man als Anleger im aktuellen Marktumfeld reagieren soll, lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern hängt von der Art und Qualität der investierten bzw. zu investierenden Anlagen ab. Beim
boerse.de-Weltfonds wird beispielsweise in solide Unternehmen, wie eine Apple-, Amazon- oder auch Nestle-Aktie investiert. Diese Unternehmen sind sicher in der Lage, ihre Preise dem aktuellen Inflationsniveau anzupassen. Und auch wenn die Zinsen noch ein gutes Stück steigen sollten, so dürfte das Renditepotenzial dieser Unternehmen (also Kurssteigerung und Dividende) deutlich darüber liegen. Vor diesem Hintergrund sehe ich persönlich keinen rationalen Grund, sich von solchen soliden Anlagen zu trennen. Ganz im Gegenteil: Das aktuelle Kursniveau bietet hervorragende Einstiegschancen um bestehende Investments aufzustocken oder erstmalig zu investieren. Und wenn man sich die Rekord-Mittelzuflüsse beim boerse.de-Weltfonds seit Jahresanfang so ansieht, haben das wahrscheinlich auch viele Anleger genauso gemacht.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen in diesem nicht ganz einfachen Marktumfeld eine ruhige Hand bei Ihren Kapitalanlagen und uns allen eine schnelle sowie insbesondere friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts!
Auf bald,
Ihr Hubert Dichtl
P.S.: Alle Kolumnen von PD Dr. Hubert Dichtl erhalten Sie ganz bequem im Newsletter boerse.de-Aktien-Ausblick, Deutschlands großem Börsen-Newsletter mit mehr als 150.000 Lesern.
Hier kostenfrei anfordern…