vergangene Woche hatte ich ein Erlebnis der „besonderen“ Art: Aufgrund eines Bombenfundes während Bauarbeiten ganz in der Nähe wurde ich evakuiert. Das ist in meiner Stadt nichts Ungewöhnliches, hier werden leider immer noch regelmäßig Blindgänger gefunden. Für mich war es allerdings das erste Mal, dass ich mein Zuhause gezwungenermaßen und nur mit dem Nötigsten bepackt verlassen musste.
Ein wenig Sorge hatte ich dabei schon: Wer weiß schon, was so ein fünf Tonnen schwerer Sprengsatz anrichten kann, sollte die Entschärfung missglücken. Um mich abzulenken, habe ich mein Gehirn „umprogrammiert“, einen ganz anderen Zusammenhang hergestellt und übers Investieren nachgedacht: Große Katastrophen und natürlich auch kleinere Missgeschicke kommen im Leben leider immer wieder vor. Unternehmen, die gegen Schäden finanziell absichern, sollten also gute Voraussetzungen haben, um langfristig zuverlässig Gewinne zu erzielen und diese als
Dividenden ausschütten zu können. Einige Vorteile der Versicherungsbranche:
Stetige Kapitalflüsse, die im Voraus gezahlt werden
Versicherer haben ein Geschäftsmodell, bei dem die Einnahmen in Form von Prämien vor der eigentlichen Leistung fließen. Zwar treten immer wieder Schäden ein, die zu Mittelabflüssen führen, Versicherungsunternehmen können jedoch die Eintrittswahrscheinlichkeiten solcher Fälle über Jahrzehnte hinweg kalkulieren, sodass die Einnahmen im Durchschnitt die tatsächlichen Schadenskosten übersteigen.
Der
Münchener Rück gelingt das – als Branchenprimus der Rückversicherer mit einer der weltweit besten Datenbanken zur Risikobewertung – beispielsweise ausgezeichnet. Die Aktionäre konnten davon profitieren: Seit einem halben Jahrhundert wurde die Dividende nicht gesenkt. Das aktuelle Verhältnis von Gewinnausschüttung zu Kurs beträgt 3,5%. Auch ohne Berücksichtigung der Dividende konnte der Champion überzeugen, innerhalb der vergangenen Dekade stieg der Kurs im Mittel um 12% pro Jahr. Die Münchener Rück gehört zum Anlageuniversum des
boerse.de-Dividendenfonds (wie auch alle anderen in den folgenden Absätzen genannten Versicherer).
Die Prämien, die heute gezahlt werden, aber nicht sofort zur Schadensregulierung verwendet werden müssen, bieten eine weitere Ertragsquelle:
Kapitalanlage als zusätzlicher Ertragsmotor
In der Regel werden die freien Mittel in festverzinsliche Wertpapiere angelegt, aber auch in Aktien, Immobilien oder Infrastrukturprojekte. Solange das Grundgeschäft profitabel ist, handelt es sich dabei im Grunde um ein zinsloses Darlehen, das wiederum gewinnbringend investiert werden kann. (Aus diesem Grund liebt auch Warren Buffett sein Versicherungsgeschäft.)
Cincinnati Financial (boerse.de-Aktien-Rating A) sticht hierbei besonders hervor. Anders als viele europäische Versicherer hält das Unternehmen einen relativ hohen Aktienanteil im Anlageportfolio (derzeit etwa 43%). Cincinnati Financial versteht sich dabei selbst als langfristiger Investor, mit Fokus auf Qualität. Der Erfolg gibt dem Unternehmen Recht: Schon seit 65 Jahren in Folge wurde die Dividende angehoben. Die Dividendenrendite beträgt aktuell 2,3%, die Aktie legte in den vergangenen zehn Jahren im Durchschnitt um 9% per annum zu.
Relative Konjunkturresistenz
Versicherungen zählen zu den Branchen, deren Produkte in jeder Wirtschaftslage gebraucht werden. Viele Policen sind in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben – wie zum Beispiel die Kfz-Haftpflicht oder die Berufshaftpflicht in freien Berufen – oder gelten als existenziell notwendig. Versicherer sind wiederum verpflichtet, bestimmte Risiken auszulagern und tun das über Rückversicherungsverträge.
Eine umfassende Bandbreite an Erstversicherungen bietet zum Beispiel die Talanx (boerse.de-Aktien-Rating AA) an. Der Konzern hält aber auch eine Mehrheitsbeteiligung an der Hannover Rück. Ein wesentliches strategisches Merkmal der Talanx ist die dezentrale Struktur: Die Tochtergesellschaften agieren weitgehend eigenständig. Das verschafft Flexibilität und Kundennähe. Seit zwölf Jahren zahlt das Unternehmen Dividende und hat sie seitdem nie gesenkt. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 2,5%, die Aktie verteuerte sich innerhalb der vergangenen Dekade um durchschnittlich 15% pro Jahr.
Die Tochter Hannover Rück ist selbst börsennotiert und gehört zum Kreis unserer Champions. Das Unternehmen ist in allen Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung tätig und zeichnet sich durch niedrige Verwaltungskosten und eine hohe Kapitaldisziplin aus. Das ist aus Investorensicht Musik in den Ohren und hat sich auch entsprechend bezahlt gemacht. Seit 13 Jahren wurde die Basisdividende entweder stabil gehalten oder erhöht, überschüssiges Kapital fließt als Sonderdividende an die Anteilseigner. Derzeit liegt die Dividendenrendite bei 3,4%, während die Aktie in den letzten zehn Jahren durchschnittlich 10% p.a. an Wert gewonnen hat.
Größe als Schutzwall
Auch Größe bringt Versicherern eine ganze Reihe strategischer Vorteile: Je mehr Policen abgeschlossen werden, desto weniger fallen einzelne Schadensereignisse ins Gewicht. Größere Unternehmen können zudem die Bearbeitung von Schäden, IT-Systeme und die Verwaltung effizienter gestalten und dadurch die Kosten pro Vertrag senken.
Bei Erstversicherern zählt zudem oft das Vertrauen in die Marke mehr als der Preis. Die wertvollste Marke der Branche hat laut Interbrand die Allianz (boerse.de-Aktien-Rating A). Seit 35 Jahren zahlt der Konzern Dividende, seit 16 Jahren wurden die Ausschüttungen nicht mehr gesenkt. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei 4,5%. Im Durchschnitt erhöhte sich der Wert der Anteilsscheine innerhalb der vergangenen Dekade um 9% pro Jahr.
boerse.de-Dividendenfonds: in hochwertige Dividendenaktien diversifiziert investieren
Sie sehen: Auch Katastrophenfälle (bzw. deren finanzielle Absicherung) bieten für einkommensorientierte Investoren Chancen. Natürlich sollte nicht alles auf eine Branche gesetzt, sondern gut diversifiziert werden. Ganz einfach umsetzen können Sie das mit dem
boerse.de-Dividendenfonds.
Unser Fonds des Monats Juli investiert zu 60% in Dividenden-Champions (darunter Hannover Rück und Münchener Rück). 40% des Fondsvolumens werden in hochwertige Aktien ohne derzeitigen Champion-Status angelegt, die aber ebenfalls durch ihre Ausschüttungspolitik überzeugen (so wie Talanx, Allianz und Cincinnati Financial).
Zur Wahl stehen dabei eine thesaurierende und eine ausschüttende Variante. Bei der letztgenannten Tranche werden quartalsweise 1% ausbezahlt, die nächste Ausschüttung (1,00 Euro je Anteil) erfolgt nächste Woche – Record Date ist der 28. Juli, und die Gutschrift sollte am 31. Juli erfolgen. Umfassende weitere Informationen erhalten Sie im
kostenlosen White Paper: „Die Anlagestrategie des boerse.de-Dividendenfonds“, das Sie hier anfordern können.
Auf gute Investments!
Ihre
Katja Zacharias
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