Lufthansa-Aktie: Von Erholung keine Spur

Montag, 13.09.21 11:43
Pünktlich zum Ende der Sommersaison lässt die Lufthansa-Aktie die Flügel hängen: Innerhalb von nur einer Woche verlor das Kranich-Papier rund acht Prozent an Wert. Seit September 2020 stehen sogar -37% zu Buche. Investoren, die auf einen raschen Aufschwung nach dem Ende vieler pandemiebedingter Reisebeschränkungen spekuliert hatten, wurden bislang bitter enttäuscht. Die Frage lautet deshalb nun: Wird die Lufthansa-Aktie ihren Sinkflug weiter fortsetzen oder endlich durchstarten?

Aufschwung annulliert?


Deutschlands größte Fluggesellschaft ist, wie LH-Chef Carsten Spohr es formulierte, “als Erste von der Krise betroffen und werde als Letzte herauskommen… Während Dax-Konzerne schon wieder Rekorde feiern, sind wir froh, aktuell 50 Prozent des Vorkrisengeschäfts zu erreichen“. Aufgrund weitreichender Sparmaßnahmen und stark steigender Buchungszahlen für beliebte, europäische Strecken schafft der Konzern aller Erwartung nach im Sommer zwar einen positiven Cashflow. Sorgen bereiten allerdings Langstreckenflüge, mit denen die Lufthansa in normalen Jahren einen Großteil ihres Gewinns erwirtschaftet. Denn Lockerungen für Nordamerika und weite Teile Asiens werden erst Ende des Jahres bzw. 2022 erwartet.

Doch selbst wenn wieder mehr Interkontinentalstrecken angeboten werden und die Nachfrage der Kunden deutlich steigt, reicht das noch nicht, um die Lufthansa in die schwarzen Zahlen zu fliegen. Im zweiten Quartal 2021 fiel beispielsweise trotz der kräftig gestiegenen Auslastung ein Nettoverlust von mehr als 750 Millionen Euro an. Zudem lastet auch noch ein großer Schuldenberg von rund 8,9 Milliarden Euro auf der Bilanz, dessen Bewältigung noch Jahre dauern könnte.

Kapitalerhöhung wahrscheinlich


Dennoch hat Spohr der Lufthansa das ambitionierte Ziel gesetzt, die milliardenschweren Staatshilfen möglichst noch vor der Bundestagswahl zurückzuzahlen. Vor allem, weil dadurch der Weg für Fusionen, die aktuell eine wichtige Wettbewerbsstrategie auf dem hart umkämpften Airline-Markt darstellen, wieder frei wäre. Einen Kredit der Staatsbank KfW von einer Milliarde Euro hat die Lufthansa bereits zurückerstattet. Für die Rückzahlung der stillen Einlagen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds benötigt der Konzern jedoch eine Kapitalerhöhung, wie Spohr bekräftigte. Zu deren Umfang und Zeitpunkt wollte er sich noch nicht äußern, doch es stehen “deutlich unter drei bis vier Milliarden Euro” im Raum.

Möglicherweise werden Menschen nach der Bewältigung der Pandemie im großen Stil ihren aufgeschobenen Reisebedarf nachholen. Doch sogar dann lässt sich kaum abschätzen, in welchem Maße die Kranich-Airline davon profitieren würde. Denn zum einen stehen Billigairlines mit Dumping-Preisen in den Startlöchern. Zum anderen könnte das steigende ökologische Bewusstsein dazu führen, dass nachhaltigere Inlands- oder Bahnreisen populärer werden.

Aus den genannten Gründen ist und bleibt die LH-Aktie ein riskantes Investment, das Anlegern auch “auf der Langstrecke” wenig Freude bereitet: Innerhalb der vergangenen zehn Jahre verloren LH-Aktionäre im Mittel minus drei Prozent p.a. - was per saldo einer Rendite von -23% entspricht.

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