Mercedes-Benz Group Aktie: China-Sorgen und Verkauf von Niederlassungen belasten

Montag, 08.07.24 09:19

Mercedes-Benz Group Aktie: China-Sorgen und Verkauf von Niederlassungen belasten

Wenn man den Mercedes-Benz-Aktienkursverlauf so betrachtet, wird deutlich: Der Dax-Titel ist vor allem durch eine stete Berg- und Talfahrt gekennzeichnet, und unterm Strich steht seit 2014 sogar im Mittel ein Verlust von minus ein Prozent pro Jahr. Dass Mercedes deshalb kein Champion im Sinne der Performance-Analyse ist, sollte klar sein. Doch es gibt noch weitere, fundamentale Gründe, die gegen ein Investment in den Stuttgarter Autohersteller sprechen.

 

Mercedes-Benz: Verkauf von Niederlassungen sorgt für Misstrauen

 

Zum Beispiel die neue Vertriebsstrategie mit weniger Autohäusern, die Mercedes im Januar 2024 so erklärte: "Wir optimieren die traditionellen Vertriebsstrukturen kontinuierlich. Nach sehr guten Erfahrungen in verschiedenen europäischen Märkten prüfen wir nun auch in Deutschland, wie wir unsere konzerneigenen Niederlassungen eigenständiger aufstellen können”. Geplant ist der Verkauf von bundesweit rund 80 Niederlassungen, von dem etwa 8000 Beschäftigte betroffen sein könnten.

 

Im Falle eines Verkaufs, betont Mercedes, stehe die Auswahl des besten Eigentümers im Vordergrund - dies könnte beispielsweise eine Händlerkette sein. Besonders wichtig seien hierbei Kriterien wie ausgewiesene Automobil-Retail-Expertise, nachhaltige Investitionsbereitschaft, ein langfristiges unternehmerisches Konzept, wirtschaftliche Stärke sowie eine offene Haltung gegenüber Arbeitnehmervertretungen. Mercedes-Benz beabsichtige ausdrücklich nicht, an reine Finanzinvestoren zu verkaufen. Eine Schließung von Standorten sei nicht Teil der Überlegungen, ebenso wenig wie Kündigungen.

 

E-Auto-Offensive zurückgefahren

 

Weitere Unsicherheitsfaktoren für Investoren sind der schleppende E-Auto-Verkauf und Unwägbarkeiten auf dem wichtigen, chinesischen Absatzmarkt. So hat der Premium-Automobilhersteller seine Pläne für die Elektrifizierung zurückgeschraubt, weil die Nachfrage in Europa und auf dem großen, chinesischen Markt nachgelassen hat. Vor allem im Bereich der E-Mobilität laufen Wettbewerber aus China etablierten, aber auch teuren Marken wie Mercedes teilweise den Rang ab.

 

Deshalb haben die Stuttgarter im vergangenen Jahr weltweit satte 170.000 Elektromodelle weniger abgesetzt, als intern geplant. Die Verkäufe von batteriebetriebenen Fahrzeugen gingen auch im ersten Quartal 2024 um neun Prozent auf 50.500 zurück. Außerdem hat sich der Druck auf Mercedes-Benz seit der Streitigkeiten um die Einfuhrzölle zwischen der EU und China noch weiter erhöht.

 

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