Netflix: Eine Blockbuster-Aktie?

Freitag, 01.09.17 12:59

Netflix? Was ist denn das schon wieder für eine Eintagsfliege? Zugegebenermaßen war ich anfangs mehr als misstrauisch, als die amerikanische Online-Videothek, die übrigens schon seit 15 Jahren an der Börse gelistet ist, 2014 endlich Deutschland eroberte. Und aus einem Volk der Tagesschau- und Tatort-Zuschauer ein Volk der Netflixer machte. Innerhalb weniger Jahre hat der Online-Streamingdienst unser Fernsehverhalten revolutioniert, denn mit Netflix sind Filme, Dokus und Serien überall auf Abruf verfügbar. Eine Entwicklung, die Videotheken überflüssig macht, Fernsehsender das Fürchten lehrt und Börsianer in Freudentaumel versetzt, denn die Netflix-Aktie hat innerhalb der vergangenen zehn Jahre sagenhafte 7.757 Prozent Rendite erwirtschaftet. Zeit für einen Rück- und Ausblick…

 

Filme frei Haus

 

Einfach genial: Schon 1997 kam Visionär und Firmengründer Reed Hastings auf die Idee, einen Online-Filmverleih zu gründen. Statt den mühsamen Weg in die Videothek auf sich nehmen zu müssen, konnten Couchpotatoes Filme plötzlich ganz bequem von zu Hause aus bestellen. Quasi zusammen mit der Familienpizza. Aus dem DVD und Video-Lieferservice entwickelte sich schnell ein Abo “All you can eat”-Modell, bei dem Kunden Filme “unlimited” zu einem monatlichen Pauschalpreis ansehen konnten. Der Grundstein für ein weltweites Erfolgskonzept war gelegt.

 

Netflix kills the Video Star

 

Erst belächelt, dann gefürchtet: In den 80er und 90er Jahren war US-Videoverleiher Blockbuster noch die unangefochtene Nummer eins unter den Videotheken, doch das sollte sich schnell ändern. Netflix gewann durch sein Abo-Modell und den später eingeführten Video-Streamingdienst immer mehr Kunden und trieb Platzhirsch Blockbuster letzten Endes 2014 in die Insolvenz. Getreu dem Sprichwort: “Wer zuletzt lacht, lacht am Besten”, denn der bankrotte Videoverleiher hatte Netflix im Jahr 2000 noch ausgelacht und ein Kaufangebot in Höhe von 50 Millionen Dollar ausgeschlagen...

 

Wir gucken in die Zukunft

 

Schon in der Gründungsphase wollte Hastings “sowas wie Amazon” auf die Beine stellen. Jetzt, fast 20 Jahre später, machen sich die beiden Online-Giganten sogar Konkurrenz. Beide Unternehmen bieten neben gestreamten Lizenz-Videos auch hochwertige, teils preisgekrönte Eigenproduktionen. Netflix verdankt einen Großteil seines Wachstums auf momentan rund 100 Millionen Kundenhaushalte weltweit selbst produzierten Erfolgsserien wie “House of Cards”. Insgesamt steckt Netflix in diesem Jahr rund sechs Milliarden Dollar in Inhalte, davon 100 Millionen in exklusive Produktionen.

 

Gute Unterhaltung ist wahrscheinlich das entscheidende Merkmal, das in Zukunft darüber entscheiden wird, welchen Inhalteanbieter sich durchsetzen werden. Dass lineares Fernsehen zu festen Zeiten ein Auslaufmodell ist, scheint ausgemachte Sache zu sein. Serien, Film, Dokus aber auch Sportübertragungen können auf Smartphones, Laptops, Tablets oder TVs konsumiert werden und das, wann immer es dem Zuschauer ins Programm passt. Die Frage ist nur, welche Anbieter uns in Zukunft mit Programmen versorgen werden.

 

Maxdome, Amazon und Disney produzieren und streamen ebenfalls TV-Inhalte und könnten Netflix Marktanteile streitig machen. Eine klare Kampfansage aus Disneys Traumfabrik kam bereits Anfang August: der Produzent unzähliger Zeichentrick-Serien und Filme beschloss, seinen Content bis 2019 von Netflix abzuziehen, da boerse.de-Aktienbrief-Champion Walt Disney an einem eigenen Streamingdienst tüftelt. Ein spannender Mehrteiler, bei dem Sie nicht den Anschluss verpassen sollten. Wenn Sie über Champions-Aktien, wie beispielsweise Walt Disney, auf dem Laufenden bleiben möchten, dann sichern Sie sich jetzt Ihre Aktienbrief-Gratisausgabe. Garantiert unterhaltsam und zudem noch gewinnbringend!

 

Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende,

 

Ihre Miss boerse.de

 



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