Neue Rüstungsaktie am Start? Thyssenkrupp plant Börsengang der Marine-Sparte TKMS

Mittwoch, 27.08.25 17:24

Tendenziell kannte der Aktienkurs von Thyssenkrupp seit der Finanzkrise nur eine Richtung: abwärts. Deshalb blieb dem Industriekonzern wenig anderes übrig, als sich in den vergangenen Jahren neu aufzustellen. Im Zuge massiver Umstrukturierungen trennte sich Thyssenkrupp von mehreren Geschäftsbereichen. So wurde 2020 das profitable Aufzugsgeschäft für rund 17 Milliarden Euro an ein Konsortium verkauft, die Wasserstoff-Tochter Nucera ist bereits börsennotiert, und auch das Stahlsegment soll eigenständig werden. Jetzt folgt der nächste große Schritt: die Abspaltung der Marine-Sparte TKMS.

 

TKMS profitiert von Wachstumssegment Defense

 

In einer außerordentlichen Hauptversammlung am 8. August 2025 haben die Thyssenkrupp-Aktionäre der Abspaltung der Marine-Sparte, Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS), zugestimmt. Künftig behält die Thyssenkrupp AG über eine Holding 51 Prozent, während die übrigen 49 Prozent proportional an die Anteilseigner übertragen werden. Damit werden sie zu direkten Miteigentümern von TKMS. Der Börsengang steht dann für Mitte Oktober auf dem Plan.

 

Die Entscheidung fiel vor dem Hintergrund voller Auftragsbücher in Thyssenkrupps Marine-Sparte. Vor allem die höheren Verteidigungsausgaben der EU und NATO sowie Förderpakete wie das milliardenschwere Sonderbudget der Bundesregierung bieten dem Industriekonzern beste Voraussetzungen für sicherheitsrelevante Großaufträge bei TKMS. Denn die Geschäftstätigkeit des Börsenkandidaten umfasst U-Boote, Fregatten sowie Minen- und Unterwassertechnik – Bereiche, in denen TKMS seine Position im vergangenen Jahr deutlich gestärkt hat. So stieg der Bestellbestand innerhalb eines Jahres von knapp 12 Milliarden Euro auf über 18 Milliarden Euro.

 

Staatliche Einflussnahme als Sicherheitsnetz

 

Parallel zu den Spin-off-Plänen hat die Bundesregierung eine vorläufige Vereinbarung mit Thyssenkrupp getroffen: Der Staat erhält Vetorechte bei künftigen Aktienverkäufen ab bestimmten Größenordnungen und ein Nominierungsrecht für einen Aufsichtsratsplatz bei TKMS. Dadurch sollen strategische und sicherheitsrelevante Entscheidungen weiterhin im Sinne der Landesverteidigung mitgestaltet werden können.

 

Ein Börsengang – gerade aus der Rüstungsbranche – kann aufgrund der aktuell guten Marktbedingungen natürlich spannend sein. Doch IPOs bergen Risiken: Faktoren wie enttäuschte Erwartungen oder das Marktsentiment können zu einer volatilen Kursentwicklung oder gar Verlusten führen.

 

Deshalb lohnt es sich für Anleger, auf bewährte Anlagequalität zu setzen, statt kurzfristigen IPO-Fantasien hinterherzujagen. Welche Rüstungsaktien tatsächlich „ihr Geld wert sein könnten” erfahren Sie im kostenlosen boerse.de-Report „Die zehn beliebtesten Rüstungsaktien”, den Sie hier unverbindlich downloaden können.

 

Auf erfolgreiche Investments!

 

Ihre

Sabine Lembert

 

PS: Weshalb man Aktien besser gebraucht kaufen sollte, statt sich an IPOs zu beteiligen, lesen Sie auch im Leitfaden für Ihr Vermögen“, den wir Ihnen gerne kostenlos zusenden.

 




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