seit einiger Zeit habe ich ein Hobby wiederentdeckt, dem ich schon als Kind regelmäßig nachgegangen bin. Mittlerweile gehöre ich wieder zu den leidenschaftlichen Pilzsammlern und konnte auch in diesem Jahr schon „Beute“ machen. Mir macht es einfach riesigen Spaß, einen Steinpilz zu finden, und selbst Fliegenpilze gefallen mir, natürlich nur als hübsches Fotomotiv.
Meine Kenntnisse sind noch nicht wieder ganz auf dem Stand, sodass ich mich nur auf diejenigen Sorten beschränke, die mir wirklich eindeutig bekannt sind. Ein Gallenröhrling kann ein ganzes Gericht ungenießbar machen, im schlimmsten Fall sind Fehlgriffe bekanntlich lebensbedrohlich. In meinen Kindertagen war ich oft mit meinem Vater beim Pilzberater, der über die (Speise-)Qualität Auskunft gab.
An der Börse geht es zwar nicht um Leib und Leben, aber hier kann es sehr schnell sehr teuer werden. Und auch hier ist die Qualität wichtig. Einkommensorientierte Anleger machen häufig den Fehler, beim Kauf einer Aktie vornehmlich (oder sogar ausschließlich) auf die Dividendenrendite zu schauen. Dadurch wird so mancher „Giftpilz“ ins Depot geholt. Stimmt jedoch die Unternehmensqualität, spiegelt sich das auf Dauer im Kurs wider und die
Dividenden steigen von Jahr zu Jahr.
Das macht die Qualität eines Unternehmens aus
Unternehmen von hoher Investmentqualität zeichnen sich über einen längeren Zeitraum hinweg durch zuverlässig wachsende Profite, stabile oder steigende Gewinnmargen, dauerhafte Wettbewerbsvorteile und eine führende Marktposition aus. Diese Faktoren ermöglichen der Firma regelmäßige und steigende Ausschüttungen.
Vorsicht ist immer dann geboten, wenn die Dividende nicht Ausdruck echter Ertragsstärke ist, sondern die Zahlungen allein deshalb aufrechterhalten werden, um die Investoren zufriedenzustellen. In diesem Fall fehlt das Kapital für weitere Investitionen, im ungünstigsten Fall wird sogar die Substanz angegriffen.
Ein anschauliches Beispiel liefert
Telefónica. Seit 2022 greift das Telekommunikations-Unternehmen auf freie Rücklagen zurück, um die Ausschüttungen zu finanzieren, da die Erträge eingebrochen sind. 2023 und 2024 verbuchte Telefónica Verluste, hielt die Dividende jedoch aufrecht. Zwar basierten diese negativen Ergebnisse auf Abschreibungen und nicht auf Basis des operativen Geschäfts. Die Sache hat dennoch ein „Geschmäckle“ und Anleger sollten sich von der hohen Dividendenrendite (aktuell 6,9%) nicht blenden lassen. Tatsächlich handelt es sich bei Telefónica um einen Kapitalvernichter (boerse.de-Aktien-Rating D). Der Wert der Aktie verringerte sich seit 2015 durchschnittlich um 7% pro Jahr. Im gleichen Zeitraum wurde die Dividende im Mittel um 9% p.a. gekürzt.
Nur die Guten dürfen ins Körbchen – Champions-Auswahl mittels Performance-Analyse
Nachhaltige Qualität zeigt sich nicht in hohen
Dividendenrenditen, sondern in der Fähigkeit, Ausschüttungen aus einem gesunden Cashflow heraus finanzieren zu können. Die Ermittlung der Unternehmensqualität allein anhand fundamentaler Daten kann jedoch sehr komplex sein. Vor allem ist das Ergebnis einer Fundamentalanalyse immer sehr subjektiv. Ganz offensichtlich schwache Unternehmen („Fliegenpilze“) können damit zwar schnell aussortiert werden, in vielen anderen Fällen kommen Analysten jedoch bei ein und derselben Firma zu ganz unterschiedlichen (widersprüchlichen) Ergebnissen.
Wir ermitteln die Güte eines Investments daher über die boerse.de-Performance-Analyse anhand objektiver Kursdaten. Dabei werden Aktien herausgefiltert, die sich seit mindestens zehn Jahren durch überdurchschnittliche Kursgewinne und unterdurchschnittliche Rückschläge auszeichnen. Langfristig spiegeln Kurse die Geschäftsentwicklung wider, also auch, ob es sich aus Anlegersicht um ein Qualitätsunternehmen handelt.
Zeit und Ausdauer sind gefragt
Die nach dieser Methode besten 100 Werte erhalten von uns den Titel „Champion“ und werden im
boerse.de-Aktienbrief regelmäßig besprochen. Die überwiegende Mehrheit dieser Unternehmen schüttet Gewinne aus. Die Champions-Riege eignet sich daher auch als Fundus für Einkommensinvestoren. Zum Anlageerfolg braucht es jedoch noch weitere Faktoren:
Wie beim Pilzsammeln Geduld vonnöten ist, so verlangen auch Investitionen in Qualitätsaktien Zeit und Ausdauer. Wer beides mitbringt, wird aber belohnt, denn diese Unternehmen schaffen über die Jahre hinweg beachtliche Werte – durch stetig steigende Ausschüttungen ebenso wie durch Kursgewinne. Bei einem sehr langen Anlagehorizont sind zweistellige persönliche Dividendenrenditen dann eher die Regel als die Ausnahme.
Der boerse.de-Dividendenfonds: unsere Auswahl für Ihr Depot
Fazit: Achten Sie bitte darauf, welche Pilze Sie sammeln. Als Grundstein für den langfristigen Erfolg an der Börse sollten Sie ausschließlich auf Qualitätsaktien setzen. Bei der Auswahl von Werten, die Ihrem persönlichen Rendite-Risiko-Profil entsprechen, unterstützen wir Sie gern im
boerse.de-Aktienbrief. Hier können Sie
kostenlos die aktuelle Ausgabe lesen.
Alternativ haben wir auch eine fertige Lösung im Angebot: Der boerse.de-Dividendenfonds investiert zu 80% in Dividenden-Champions, 20% des Fondsvolumens werden in champions-nahe Werte investiert, die ebenfalls in puncto Ausschüttungspolitik überzeugen. Mit insgesamt 40 Dividenden-Titeln sind Anleger damit von Anfang an gut diversifiziert. Es gibt eine thesaurierende und eine ausschüttende Variante, bei der letztgenannten Tranche werden quartalsweise 1% ausbezahlt. Die nächste Ausschüttung (0,96 Euro je Anteil) erfolgt Ende Oktober. Der
boerse.de-Dividendenfonds ist sparplanfähig, eignet sich also auch für Investoren, die mit kleineren Beträgen starten möchten.
Auf gute Investments!
Ihre
Katja Zacharias
P.S.: Alle Kolumnen von Katja Zacharias erhalten Sie ganz bequem im Newsletter boerse.de-Aktien-Ausblick, Deutschlands großem Börsen-Newsletter mit mehr als 100.000 Lesern.
Hier kostenfrei anfordern…