Ryanair-Aktie im Sinkflug: Sollten Aktionäre jetzt die Reißleine ziehen?

Montag, 20.05.19 10:35
 
Billigflieger Ryanair flog im vergangenen Geschäftsjahr ein historisch schlechtes Ergebnis ein: Der Gewinn sank - inklusive der Anlaufkosten für die übernommene, ehemalige Air-Berlin-Tochter Laudamotion - um rund 39 Prozent auf 885 Millionen Euro. Lauda hat im ersten Geschäftsjahr unter Ryanair-Flagge (bis März 2019) rund drei Millionen Passagiere befördert und 139,5 Millionen Euro Anlaufverlust gemacht. Exklusive Lauda hätte Ryanairs Gewinn bei etwas mehr als einer Milliarde Euro und damit am unteren Rand der Anfang Januar gesenkten Prognose gelegen. So wenig hatte der irische Billigflieger zuletzt vor über vier Jahren verdient. Einen schwachen Lichtblick erlaubt die Bilanz dann doch: Ryanairs Umsatz zog um knapp acht Prozent auf 7,7 Milliarden Euro an.

Gegenwind für Ryanair
Mehr Umsatz, weniger Gewinn: keine idealen Voraussetzungen, um widrige Rahmenbedingungen und einige “hausgemachten” Probleme in den Griff zu bekommen. Die gesamte Luftfahrtbranche leidet derzeit unter einem erbitterten Preiskampf über den Wolken. Trotz steigender Kerosinpreise und Personalkosten bieten Airlines immer mehr Verbindungen zu immer günstigeren Preisen an. Der teure Ausbau des Streckennetzes bei gleichzeitig fallenden Ticketpreisen hat ein teils ruinöses Preisgefecht zur Folge, das neben Ryanair u.a. auch Easyjet und der Deutsche Lufthansa schwer zu schaffen macht. Bei Ryanair fielen die  Ticketpreise 2018 im Schnitt um sechs Prozent, während die Passagierzahlen um sieben Prozent stiegen. Da mit Flugtickets kaum noch was zu verdienen ist, müssen die Iren zwangsläufig dafür sorgen, dass Passagiere mehr ausgeben: Während ein Ryanair-Ticket im durchschnittlich 37 Euro kostete, zahlten Fluggäste im Schnitt über 17 Euro für Zusatzleistungen (wie z.B. Gepäck, Boardverpflegung, Priority-Boarding…).
 
Diese "Nebeneinnahmen" machten im vergangenen Geschäftsjahr mit 2,4 Milliarden Euro fast ein Drittel des Umsatzes aus. Ob Ryanair die Prognose fürs laufende Geschäftsjahr erfüllt, wird deshalb maßgeblich davon abhängen, wie stark die Erlöse pro Passagier noch gesteigert werden können.
Flugplan? Ungewiss.

Ryanair zeigt sich diesbezüglich heute wenig optimistisch: Zwar rechnet die Billigairline für die kommenden zwölf Monate bis Ende März 2020 wiederum mit einem Anstieg der Passagierzahlen um acht Prozent auf 153 Millionen Euro. Der Gewinn wird indes zwischen 750 Millionen und 950 Millionen Euro taxiert, was als “sehr verhalten” zu werten ist.
 
Kein Wunder, dass auch Ryanair-Aktionäre heute zurückhaltend reagieren: das Papier machte die Fliege und verlor zu Handelsbeginn über 4,5 Prozent an Wert. Innerhalb der vergangenen 12 Monate büßte die Ryanair-Aktie insgesamt über 30 Prozent an Wert ein. Tendenz: Turbulent. Wenn Sie bei Ihrer langfristigen Vermögensplanung ein angenehmes Flugwetter mit wenig Gegenwind bevorzugen, dann lassen Sie Airline-Aktien besser “links liegen” und steigen Sie bei Champions-Aktien ein! Die 100 boerse.de-Aktienbrief-Champions überzeugen nämlich allesamt mit einer mindestens zehnjährigen, erfolgreichen Kurshistorie, geringen Rücksetzern und höheren Kursgewinnen, als 99,9 Prozent aller börsennotierter Aktien. Informieren Sie sich noch heute über die 100 besten Aktien der Welt und sichern Sie sich Ihr Aktienbrief-Gratisexemplar!
 
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