wer hätte das gedacht: Trotz Reisebeschränkungen und Engpässen bei Neuwagen hat der
Champion Sixt 2021 ein Rekordergebnis eingefahren. Wie diese Woche bekannt wurde, erzielte der Mobilitätsdienstleister einen Vorsteuergewinn von 442 Millionen Euro und damit das beste Ergebnis der über 100-jährigen Firmengeschichte. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 bedeutet dies ein kräftiges Plus von 43%. Der Konzernumsatz sprang im Vergleich zum Vorjahr sogar um 49% auf 2,3 Milliarden Euro. Wachstumstreiber waren die USA, wo die Erlöse um 121% explodierten sowie das europäische Ausland mit einem Zuwachs von 64%. Auch für das laufende Jahr will der Vorstand den Umsatz deutlich steigern sowie ein Vorsteuerergebnis von 380 bis 480 Millionen Euro vorweisen.
Mit einer so rasanten Erholung in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten haben vermutlich die wenigsten Marktteilnehmer gerechnet. Werfen wir deshalb heute einen Blick auf die Hintergründe der Sixt-Rallye:
Sixt: Chipkrise als Chance
Des einen Leid, des anderen Freud: Sixt konnte aufgrund der Chip-Engpässe in der Automobilbranche im vergangenen Jahr zwar nicht genügend Neuwagen beschaffen, um die hohe Kundennachfrage zu decken. Doch der daraus resultierende Fahrzeugmangel hatte auch einen positiven Effekt: Die Mietwagenpreise lagen 2021 teilweise deutlich über dem Vorkrisenniveau. Nach Einschätzung des Autovermieters sollen ab der zweiten Jahreshälfte zwar wieder deutlich mehr Fahrzeuge verfügbar sein. Da jedoch nach jahrelangen Corona-Beschränkungen auch mit mehr Reisenden zu rechnen ist, dürften die Mietwagenpreise auf hohem Niveau bleiben.
Sixt: Mobilitätsdienstleister von Morgen
Zu den guten Geschäftszahlen von Sixt im vergangenen Jahr trugen auch die um 350 Millionen gesunkenen Kosten, ein ausgeklügeltes Flotten- und Kapazitätsmanagement, die fortschreitende Expansion und Digitalisierung bei. Zwei Drittel der Erlöse erzielt Sixt mittlerweile im Ausland. Zuletzt expandierten die Pullacher vor allem in den wichtigen US-Markt. Dort übernahm Sixt zehn weitere Airport-Lizenzen, ist nun an 26 der 30 größten US-Airports präsent und setzte erstmals mehr als eine halbe Milliarde Euro um.
Neben der rasch fortschreitenden Expansion stehen auch die Themen Shared Economy, Elektrifizierung und Digitalisierung weit oben auf der Prioritätenliste der Sixt-Söhne, die 2021 das Geschäft vom Firmengründer Erich Sixt übernahmen. Dazu zählen beispielsweise Auto-Abo- und Carsharing-Angebote, die zunehmend im Trend liegen sowie ein Robotaxi-Pilotprojekt, das Sixt in diesem Jahr zusammen mit dem Partner Mobileye in München starten möchte.
Außerdem investiert der Autovermieter massiv in den Ausbau der Elektromobilität. Das Management geht davon aus, dass bis 2030 ein Anteil von gut einem Drittel an der weltweiten Flotte elektrifiziert sein wird. Damit verbunden sind hohe Investition in die eigene Ladeinfrastruktur, für die in den kommenden fünf Jahre gut 50 Millionen Euro vorgesehen sind.
Hervorragende Geschäfte und eine spannende Perspektive „rentieren” sich auch für Sixt-Investoren: Innerhalb der vergangenen zehn Jahre erzielte die
Champions-Aktie im Mittel +18,7% Rendite p.a. Zudem gab der Vorstand bekannt, dass für 2021 je Stammaktie 3,70 Euro ausgeschüttet werden sollen (Dividendenrendite: 3,0 Prozent). Für die Vorzugsaktien, die wir in unserem Champions-Pool berücksichtigen, ist eine
Dividende von jeweils 3,72 Euro geplant (Dividendenrendite: 5,4 Prozent).
Am 21. März wird Sixt übrigens in den MDax aufsteigen, und in der Rosenheimer „Champions-Liga” ist der Mobilitätsdienstleister sogar schon seit 2018 enthalten: Unserer Elite-Auswahl bestehend aus insgesamt
100 boerse.de-Aktienbrief-Champions, die sich durch eine besonders hohe, langfristige Anlagequalität auszeichnen. Außerdem ist die
Sixt-Aktie in der erfolgreichen Index-Alternative
BCDI Deutschland gelistet, deren Zusammensetzung im Gegensatz zur Dax-Familie rein qualitätsbasiert erfolgt.
Auf gute Investments!
Ihr Markus Schmidhuber
Content-Manager
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