So war es 2020, und so wird es immer sein ...

Dienstag, 22.12.20 16:13
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

für aktive Anleger war 2020 ein verrücktes Börsenjahr, für Investoren, die nur im Jahresvergleich ihre Portfoliorenditen überprüfen, ein langweiliges, und für den, der die Börsenhistorie kennt, ein keinesfalls überraschend volatiles Börsenjahr. Denn:

2020 begann ein neues Jahrzehnt, und solche Nullerjahre sind – wie ich in meinem Schlussvortrag am Rosenheimer Börsentag im Oktober 2019 erklärt hatte – oftmals Jahre zum Vergessen. Denn so positiv 9er-Jahre verlaufen, so schwierig sind Nuller-Jahre. Allerdings standen die US-Wahlen auf der Agenda, und Wahljahre sind die stärksten im US-Präsidentschaftszyklus. Da es keine rechenbaren Anlagealternativen zu den Aktienbörsen gibt, sollten die Wahlzyklen den Weg für 2020 weisen. In meiner Börsenprognose für 2020 haben Sie gelesen:

„Der Dow Jones könnte seine Jahrestiefs im Februar oder Mai markieren und im zweiten Halbjahr fester tendieren, womit dann das Jahreshoch zum Jahresende zu erwarten wäre. Im Dax bestehen gute Chancen für eine Eröffnung auf Jahrestief, einer Jahresanfangs-Rallye bis April und einer Jahresend-Rallye im Dezember, mithin dem Jahreshoch zum Jahresende.“

Tatsächlich hat der Dow Jones sein Jahrestief am 23. März markiert, nach dem Rückgang von 9,6% im ersten Halbjahr im laufenden zweiten bislang 16% gewonnen und im Dezember neue All-Time-Highs markiert. Im Dax fiel die Jahresanfangs-Rallye Corona zum Opfer, wobei jetzt eine Rallye läuft und der Dax per Redaktionsschluss nur noch 4,9% unter den Rekordhochs vom Februar notiert.

Unsere 100 Champions haben im Mittel über 14% gewonnen, und aufgrund des im zweiten Halbjahr festeren Euros sind es in Euro gerechnet derzeit 8% Plus. Tatsächlich dürften Aktienbrief-Leser aber weitaus höhere Gewinne erzielt haben, denn der Corona-Crash eröffnete tolle Kaufgelegenheiten. Konkret:

Mein am 9. März veröffentlichtes Editorial trug die Überschrift „Ist diesmal alles anders? Ich kaufe nach!“, denn in meinem Börsentag-Vortrag hatte ich (m)eine Nachkaufstrategie für den nächsten Crash vorgestellt. Nachdem der boerse.de-Aktienfonds vom Hoch 15% abgegeben hatte, orderte ich am 10. März (und damit acht Tage vor dem Tief) wie angekündigt weitere 1200 Anteile (WKN A2AQJY), die inzwischen rund 15.000 Euro gewonnen haben (plus 1680 Euro Ausschüttung im Mai).

Am 25. März titelte ich „Wenn schon hamstern, dann Investment-Qualität! Denn nach der Baisse ist vor der Hausse!“, und ich hoffe, dass viele Leser meinem sehr ausführlichen und flammenden Appell für Champions-Käufe nachgekommen sind. Im Schlussabsatz steht: „Ich kann es Ihnen nicht garantieren, aber ich bin mir sicher, dass Sie in ein paar Jahren die Einstiegsmöglichkeiten des Jahres 2020 kaum noch fassen können. Zudem kassieren Sie von den besten Unternehmen der Welt Dividenden, die allein schon Aktien völlig konkurrenzlos erscheinen lassen. Seien Sie nicht übermütig, aber seien Sie mutig. Der historisch in vielen Punkten einzigartige Crash eröffnet eine Jahrzehntchance, vielleicht sogar eine Jahrhundertchance! Denn es gilt immer: Nach der Baisse ist vor der Hausse!“

Die Kurse unserer 100 Champions haben seit Mitte März in Euro gerechnet gut ein Drittel (!) gewonnen, und deshalb ist jeder Crash ein Geschenk. So war es 2020, und so wird es immer sein!

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien im Namen des gesamten Rosenheimer Börsenteams ein frohes Weihnachtsfest und erholsame, gesunde Feiertage.

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller

Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...


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