Tesla: Diese Berechnungen sollte Anleger hellhörig machen!

Donnerstag, 23.11.17 11:58
Die Tesla-Aktie gab sich gestern mal wieder gelassen: trotz Negativ-Schlagzeilen der internationalen Presse, die Tesla spöttisch als “Geld- statt Benzinverbrennungsmaschine” betitelten, stieg der Kurs um drei Prozent auf knapp 270 Euro. Damit ist der E-Auto-Pionier an der Börse rund 53 Milliarden Dollar wert - fünf Milliarden mehr als die US-Autolegende Ford Motor Companies. Diese verkaufte im Jahr 2016 allerdings satte 2,6 Millionen Fahrzeuge, während Tesla gerade mal 76.230 Elektroflitzer auf die Straße brachte...

Teslas Traumfabrik
Zahlen, die die enorme Diskrepanz zwischen “Sein” und “Schein” verdeutlichen. Weil Tesla-Gründer Elon Musk wieder und wieder seine selbstgesteckten Produktionsziele verpasst, müssen Kunden teils jahrelang auf ihren bestellten Wagen warten und Marktexperten zweifeln an Teslas dauerhafter, finanzieller Überlebenschance.

So verbrannte Tesla in den vergangenen zwölf Monaten minütlich 8000 Dollar, 480.000 Dollar pro Stunde. Ein gigantischer Geld-Abfluss, der angeblich auf die immensen Wachstumsinvestitionen des Unternehmens zurückzuführen ist. Visionär Musks teure Innovationslust kennt aber, trotz der aktuellen Engpässe und Planungsfehler beim Bau seines Hoffnungsträgers “Model 3”, kaum Grenzen: Neben der Mittelklasse Limousine und dem SUV “Model X” (nicht zu verwechseln mit Apples Erfolgsmodell iPhone X) plant Tesla nun auch den Bau eines E-LKWs und E-Roadsters.

Vergangene Woche überraschte Elon Musk in Los Angeles mit einer fast schon hollywoodreifen Bühnenshow, die an Steve Jobs legendäre Apple-Keynotes erinnerte. Mit dem großen Unterschied, dass Jobs seinen Worten stets Taten folgen ließ und nicht nur Visionär, sondern auch Unternehmer war. Eine Doppelbegabung, die Kritiker an Musk noch vermissen. Wie dem auch sei - Tesla präsentierte den ersten E-Truck seiner Art, der 2019 in Serie gehen soll und ließ zur Überraschung aller auch noch einen Roadster aus dessen Trailer rollen. Die Sportwagen-Studie soll in 1,9 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen - schneller als ein über drei Millionen teurer Bugatti.

Wer sich den Traum vom E-Roadster erfüllen will, muss allerdings sowohl tiefe Taschen, als auch einen langen Geduldsfaden haben: bei Bestellung des ab etwa 170.000 Euro erhältlichen Stromers werden erstmal 50.000 Dollar Reservierungsgebühr fällig. Die ersten Autos sollen gar als sogenannte „Founder's Series“ auf den Markt kommen und 250.000 Euro kosten. In dem Fall wird wohl die gesamte Summe direkt bei der Bestellung fällig. Die Auslieferung startet  dann irgendwann im Jahr 2020 - zumindest, wenn Tesla bis dahin noch flüssig ist.

Reality bites
Der amerikanische Nachrichtendienst Bloomberg hat kürzlich ausgerechnet, dass Teslas Bargeldbestände nur noch bis 6. August 2018 vorhalten werden. Unter der Voraussetzung, dass der Konzern mit gleichbleibendem Tempo Geld verbrennt, versteht sich. Spätestens dann muss Elon Musk entweder seine Auslieferungs-Ziele erreicht haben oder aber Aktionäre um frisches Geld anpumpen. Einige Experten rechnen mit Letzterem und prophezeien, dass Tesla seine Fans und Investoren mit Versprechungen und Visionen auch weiterhin bei der Stange halten wird. Egal, wie viel Geld Tesla verbrennt und egal, ob Musk seine selbstgesteckten Ziele auch tatsächlich erreicht.

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