Tesla: Twitter-Deal unter Dach und Fach - aber was macht die Aktie?

Montag, 31.10.22 14:31

Tesla: Twitter-Deal unter Dach und Fach - aber was macht die Aktie?

“Was ist bloß los mit der Tesla-Aktie?” dürften sich so manche Anleger fragen. Seit Ende 2021 ist der Kursverlauf des “Hot Stocks” heftigen Schwankungen ausgesetzt. Zum einen, weil Elon Musk mit seiner geplanten, abgesagten und dann doch noch vollzogenen Twitter-Übernahme immer wieder für mediale Schlagzeilen sorgt, die den Kurs der Tesla-Aktie in beide Richtungen beeinflussen können. Zum anderen, weil der E-Auto-Pionier an der Börse extrem hohen Erwartungen ausgesetzt ist: Investoren rechnen nicht nur mit neuen Rekorden, sondern auch noch mit der ein oder anderen, positiven Überraschung.

 

Deshalb wurde die Tesla-Aktie nach der Q3-Zahlen-Präsentation vor rund einer Woche auch zu Unrecht abgestraft: Sie verlor fünf Prozent an Wert, obwohl der Konzern den Gewinn verdoppeln konnte. Welche Fahrtrichtung wird die Tesla-Aktie also in Zukunft wohl einschlagen?

 

Tesla: Enttäuschung trotz Gewinn-Verdopplung

 

Darüber kann freilich nur spekuliert werden. Doch ein Blick auf das aktuelle Zahlenwerk sowie die E-Auto-Marktentwicklung stimmen optimistisch. Trotz der hohen Inflation, wiederkehrenden Lockdowns in China und weltweiter Konjunktursorgen hat Tesla den Gewinn im dritten Quartal kräftig gesteigert. Unter dem Strich verdiente der Elektroautobauer 3,29 Milliarden Dollar und damit mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr. Die Erlöse nahmen um 56 Prozent auf den Rekordwert von 21,45 Milliarden Dollar zu.

 

Auch die Auslieferungszahlen und Prognose sprechen für Tesla: Im Juli hatte der Konzern gemeldet, dass das zweimillionste Auto vom Band gelaufen ist, und die Produktionszahlen sollen in den kommenden Jahren weiter stark steigen. Wenn es nach Elon Musk geht, sind in den nächsten zehn Jahren sogar 100 Millionen Autos “drin”. Bereits zuvor hatte der Visionär gesagt, dass er sich vorstellen kann, dass Tesla 2030 etwa 20 Millionen Fahrzeuge pro Jahr herstellen wird. Zum Vergleich: Der weltgrößte Autohersteller Toyota kam im vergangenen Jahr auf rund 10,5 Millionen Fahrzeuge.

 

Twitter unter Dach und Fach

 

Als hätte Elon Musk nicht schon genug damit zu tun, seine Ziele in Bezug auf Tesla zu erreichen, investiert er “nebenbei” u.a. auch noch in Space-X und: Twitter. Eigentlich hatte sich Musk mit der Kurznachrichten-Plattform schon im April 2022 auf eine Übernahme geeinigt. Im Juli erklärte er die Vereinbarung jedoch wegen angeblicher Falschangaben des Unternehmens zu Fake-Accounts für ungültig. Twitter klagte auf Einhaltung des Kaufvertrags und es wurde ein Gerichtsprozess zur Klärung des Streits angesetzt. Daraufhin erneuerte Musk Anfang Oktober sein Kaufangebot wieder. Vergangenen Donnerstag war es dann endlich offiziell: Der Tesla-Gründer hat “den Vogel befreit”, zahlt 44 Milliarden Dollar für Twitter und will selbst Chef des Kurznachrichtendienstes werden.

 

Mit dem Kauf könnte sich Elon Musk mittelfristig seinen Traum von der “Universal-App X” erfüllen, die möglicherweise dem chinesischen WeChat ähneln soll - einer Kombination aus Social-Media, Gaming-, Bezahl- und Mobilitäts-App. Offen blieb zunächst auch, ob er zur Finanzierung der Übernahme weitere Tesla-Aktien verkauft hat oder noch verkaufen wird - und welche Auswirkungen die Twitter-Übernahme langfristig auf den Tesla-Aktienkurs haben wird.

 

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

 

Ihre Miss boerse.de

 

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