Thyssenkrupp +7,4 Prozent: Vorschusslorbeeren vor der Aufsichtsratssitzung?

Montag, 18.05.20 14:03
Bei der ThyssenKrupp-Aktie stehen die Vorzeichen heute ausnahmsweise einmal auf “grün”: der MDax-Wert gewann zu Handelsbeginn über sieben Prozent an Wert. Innerhalb der vergangenen 12 Monate stehen allerdings immer noch -67 Prozent zu Buche (MDax: -9,9 Prozent) und aufgrund der äußerst schwierigen Gemengelage sollten ThyssenKrupp-Anleger besser Vorsicht walten lassen…

ThyssenKrupps Stahlgeschäft unterm Hammer


Der heutige Kursgewinn ist auf eine noch unbestätigte Meldung zurückzuführen, wonach der Konzern sein Stahlgeschäft mit einem Konkurrenten fusionieren will. Zu den Interessenten zählten angeblich unter anderem die chinesische Baosteel, SSAB aus Schweden sowie Tata Steel Europe. Ein alter Bekannter, mit dem sich die Essener bereits vor einem Jahr zusammenschließen wollten, was damals jedoch an Bedenken der europäischen Wettbewerbshüter scheiterte.

Nun sucht der deutsche Stahlkonzern wieder nach Optionen für seine verlustbringende Kern-Sparte, der die Corona-Pandemie massiv zusetzt. Bereits seit Jahren leidet Thyssenkrupps Kerngeschäft unter dem Preisdruck aufgrund weltweiter Überkapazitäten. Da in den vergangenen Monaten auch noch in der wichtigen Automobilsparte die Einnahmen wegbrachen, sieht der Stahlkolosse tiefrot: Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2019/20 fiel der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 10,1 Milliarden Euro. Der Nettoverlust summierte sich in Q2 auf 946 Millionen Euro. Da die Nachfrage ausbleibt, fuhr der Konzern Werke herunter oder schloss sie vorübergehend und schickte weltweit 30.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Für das zweite Halbjahr ist keine Besserung in Sicht. Ganz im Gegenteil - Thyssenkrupp warnt davor, dass der Umsatz "infolge der vorübergehenden Werksschließungen und Produktionsrücknahmen der Kunden aus der Automobilindustrie deutlich zurückgehen wird".

Weichen für die Zukunft stellen

Erst Ende Februar hatte ThyssenKrupp seine Ertragsperle, das Aufzuggeschäft, für 17,2 Milliarden Euro an ein Konsortium aus Finanzinvestoren verkauft. Mit dem Erlös wollte der Konzern eigentlich andere Unternehmensbereiche sanieren. Allerdings räumte Vorstandschefin Martina Merz ein, es sei "schon klar, dass Corona unseren Spielraum deutlich einschränken wird". Im Rahmen der heutigen Aufsichtsratssitzung soll nun eine Strategie zur Stabilisierung des Konzerns definiert werden.

Innerhalb der vergangenen zehn Jahren entpuppte sich die ThyssenKrupp-Aktie mit -80,7 Prozent als Kapitalvernichter par excellence und einige Analysten prognostizieren - u.a. Aufgrund der Pandemie-Spätfolgen - düstere Wolken am Horizont. Deshalb: Verbrennen Sie sich an der ThyssenKrupp-Aktie nicht die Finger, sondern informieren Sie sich über die 100 Champions des boerse.de-Aktienbriefes. Champions-Aktien sind die laut Performance-Analyse besten Aktien der Welt und zeichnen sich langfristig durch höhere Kursgewinne und geringere Rücksetzer als 99,9 Prozent aller börsennotierter Aktien aus. Darunter übrigens auch ein Maschinenbau-Champion, der zu ThyssenKrupps größten Konkurrenten zählt…

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

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