nach der Ankündigung umfassender Importzölle durch US-Präsident Donald Trump erleben die Börsen weltweit erhebliche Turbulenzen. Ein Zollkrieg bedeutet wirtschaftlichen Druck – für Unternehmen, Verbraucher und Märkte. Gerade in solchen Phasen lohnt sich jedoch der Blick auf das große Ganze, dafür eignet sich sehr gut eine Metapher von André Kostolany:
Die Börsenlegende verglich das Verhältnis von Wirtschaft und Börse mit einem Spaziergang zwischen einem Herrchen und seinem Hund. Der Mann läuft langsam weiter, der Hund vor und zurück – letzteres vor allem bei großer Unsicherheit. Aber auch die aktuelle Zollpolitik der USA sollte nichts daran ändern, dass Innovation und Digitalisierung die Weltwirtschaft langfristig antreiben. Die
Technologiebranche wird einer der zentralen Wachstumsmotoren bleiben.
Laut Marktforschungsunternehmen werden die weltweiten Technologieausgaben im Jahr 2025 über 4,9 Billionen Dollar betragen – ein neuer Rekordwert. Dabei entfällt ein erheblicher Anteil auf die Bereiche Software, IT-Dienstleistungen, Cloud und digitale Sicherheit. Nach Schätzungen könnten die weltweiten IT-Ausgaben bis 2030 auf etwa acht Billionen Dollar anwachsen. In den USA trägt die Technologiebranche bereits heute mehr als 8,9% zum Bruttoinlandsprodukt bei, was fast zwei Billionen Dollar entspricht. Auch in vielen anderen Industrieländern zählt der Sektor zu den führenden Wirtschaftszweigen.
Wachstumstreiber Cloud – Infrastruktur für die Zukunft
Cloud Computing hat sich von einer Nischenlösung zu einer tragenden Säule der digitalen Infrastruktur entwickelt. Unternehmen aller Größenordnungen verlagern ihre Daten, Anwendungen und Prozesse zunehmend in die „Wolke“, sei es zur Kostensenkung, für höhere Flexibilität oder zur Unterstützung von
Künstlicher Intelligenz.
Die Angebote zweier Technologie-Champions dominieren dabei den Markt: Amazon Web Services (AWS), die Cloud-Tochter von Amazon, und Microsoft Azure. Gemeinsam stellen sie einen Großteil der weltweiten Cloud-Kapazitäten bereit, sowohl für kleine Firmen als auch für multinationale Konzerne, Behörden und Forschungseinrichtungen. Laut einer Prognose wird der weltweite Markt für Cloud-Dienste bis 2027 auf über 1,3 Billionen Dollar anwachsen, das ist etwa eine Verdopplung gegenüber dem heutigen Niveau.
Microsoft ist dabei in den europäischen Markt tief integriert. Das Unternehmen betreibt hier zahlreiche Rechenzentren und bietet Dienste an, die exakt auf europäische Datenschutzvorgaben zugeschnitten sind. Plattform-Riese Amazon könnte tendenziell stärker im Fokus europäischer Regulierung stehen. Die breite globale Aufstellung, der technologische Vorsprung und die Fähigkeit zur schnellen Anpassung sprechen jedoch dafür, dass das Unternehmen auch neue Marktbedingungen flexibel meistern wird.
KI-Zeitalter – die Dominanz der US-Plattformriesen
Die wohl größte wirtschaftliche Sprengkraft entfaltet aktuell die Künstliche Intelligenz. Was einst als Science-Fiction galt, ist heute längst in der Realität angekommen. Laut einer Studie von PwC könnte der globale Markt für Künstliche Intelligenz bis zum Jahr 2030 einen Wert von 15,7?Billionen US-Dollar erreichen. Das ist mehr als die aktuelle Wirtschaftsleistung von China und Indien zusammen.
Zahlreiche Unternehmen treiben diese Entwicklung maßgeblich voran: Microsoft investiert massiv in
KI-Anwendungen und -Plattformen, nicht zuletzt durch seine Partnerschaft mit OpenAI.
Alphabet integriert KI-Modelle tief in seine Suchmaschine, Cloud-Services und Produkte wie Google Workspace. Auch Amazon nutzt Künstliche zur Optimierung von Logistik, Produktempfehlungen und Cloud-Infrastrukturen. Die US-Tech-Riesen betreiben ganze Plattformen und Ökosysteme, die Milliarden Nutzer weltweit binden. Europäische Alternativen sind derzeit nicht in Sicht – weder technologisch noch in Bezug auf Reichweite oder Marktanteile.
Halbleiter – das Öl des 21. Jahrhunderts
Dass Halbleiter von den jüngsten US-Zöllen ausgenommen wurden, unterstreicht ihre strategische Bedeutung. Chips bilden die Grundlage für nahezu jede digitale Anwendung – vom Smartphone über das Auto bis zur Industriesteuerung. Sie gelten zu Recht als das „Öl des 21. Jahrhunderts“. Schätzungen zufolge wird der weltweite Halbleitermarkt bis 2030 ein Volumen von über eine Billion Dollar erreichen.
Hier hat Europa ein ganz heißes Eisen im Feuer: Ohne die Lithografie-Technik des niederländischen Konzerns ASML wäre die Herstellung moderner Hochleistungschips nicht möglich. Zwar gilt die Zollbefreiung für die Maschinen des Champions auf den ersten Blick nicht. Es könnte jedoch eine andere Regelung zum Tragen kommen: Wenn mehr als ein Fünftel eines Produkts in den USA hergestellt wurde, kann das Gerät von den Zöllen befreit werden. Die Produkte von ASML enthalten bereits heute schon US-Komponenten, möglicherweise wird dieser zukünftig ausgebaut.
Bei aller Innovation – Sicherheit geht vor
Cybersecurity ist ein weiterer essenzieller Bestandteil moderner IT-Strategien. Mit zunehmender Digitalisierung steigen auch die Gefahren durch Hackerangriffe oder Datenlecks. Entsprechend wachsen die weltweiten Ausgaben für IT-Sicherheit jährlich zweistellig, mit anhaltend steigender Tendenz. Broadcom zählt zu den führenden Anbietern von Cybersecurity-Lösungen für Großunternehmen. Das Unternehmen bietet umfassende Sicherheitslösungen, die weltweit bei Banken, Regierungen und global agierenden Konzernen zum Einsatz kommt.
Auch Motorola Solutions passt als zentraler Anbieter von Kommunikationssystemen für Polizei, Feuerwehr und Behörden zum Thema Sicherheit. Das Unternehmen liefert sozusagen digitale Infrastruktur für den „Ernstfall“. Beide Champions sind gut aufgestellt, um auch in einem verschärften geopolitischen Umfeld widerstandsfähig zu bleiben. Da viele ihrer Produkte und Dienstleistungen in sicherheitsrelevante Bereiche fallen, gelten sie häufig als systemkritisch und sind dadurch weniger stark von Handelsbarrieren betroffen.
Technologiewerte mit Perspektive – die innovative Strategie im boerse.de-Technologiefonds
Die technologische Entwicklung ist ein fundamentaler Treiber des wirtschaftlichen Wachstums. Daran dürften auch protektionistische Maßnahmen wie die aktuelle Zollpolitik der USA nicht rütteln können und wären auch nicht im Sinne der Vereinigten Staaten. Langfristig sollte die Technologiebranche hervorragende Chancen für Anleger bieten.
Mit dem
boerse.de-Technologiefonds können Sie in Unternehmen investieren, die den digitalen Fortschritt mitbestimmen. Die vorgenannten Werte gehören zum Kerninvestment-Portfolio, das drei Fünftel des Anlagevolumens ausmacht und nur Technologie-Champions (boerse.de-Aktien-Rating AAA) beinhaltet. Der Fonds hat jedoch noch einen weiteren Pfeil im Köcher: Um frühzeitig die Highflyer von morgen zu herauszufiltern, wird gleichzeitig mit dem restlichen Anteil in ein sehr breites Portfolio aus mehr als 500 Technologie-Aktien investiert. Mit einer innovativen, regelgebundenen Strategie werden dabei die vielversprechendsten Werte frühzeitig identifiziert und gezielt aufgestockt. Weitere Details erfahren Sie im
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Auf gute Investments!
Florian Wagner
Fondsexperte
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