Was der Machtwechsel im Weißen Haus für die Börse bedeutet

Dienstag, 10.11.20 09:25
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

der Auszählungskrimi bei den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen ist zugunsten des demokratischen Kandidaten Joe Biden ausgegangen. Indes starteten die Aktienmärkte nach einer Hängepartie im Oktober wieder durch, wobei der Dow Jones seit dem Wahltag (3. November) 3,1% zulegte, der S&P 500 +4,2% und der Technologieindex Nasdaq sogar +7,2%. Natürlich werden mit dem Machtwechsel im Weißen Haus da und dort andere wirtschaftspolitische Akzente gesetzt, und es kann zurzeit nur spekuliert werden, welche Branchen zu den Profiteuren der Wirtschaftspolitik von Joe Biden zählen werden. Dabei stellt sich die grundsätzliche Frage, ob ein demokratischer oder ein republikanischer US-Präsident besser für die Börsenentwicklung ist. Werfen wir dazu einen Blick in die Historie:

In den vergangenen 40 Jahren wurden die Vereinigten Staaten sechs Mal von republikanischen und vier Mal von demokratischen Präsidenten regiert. Das jetzt abgewählte US-Staatsoberhaupt Donald Trump hat stets (zumindest bis zum Coronavirus-Crash) behauptet, dass die Aktienmärkte in seiner Amtszeit die beste Performance aller Zeiten aufs Parkett gelegt hätten. Doch der Faktencheck ergibt ein etwas anderes Bild. Zwar haben Dow Jones und S&P 500 seit 2016 mit +53,3% bzw. +61,3% überdurchschnittlich gewonnen. Doch damit liegt die Trump-Ära im 40-Jahres-Vergleich nur auf Platz drei.


Eine bessere Börsenperformance brachte die zweite Amtszeit des Republikaners Ronald Reagan zwischen 1984 und 1988 mit +78,3%/+66,8% bei Dow Jones und S&P 500. Getoppt wurden diese Ergebnisse aber in beiden Amtsperioden des demokratischen Präsidenten Bill Clinton, der zwischen 1992 und 1996 auf ein Plus von 85,2% bzw. 67,6% und nach der Wiederwahl zwischen 1996 und 2000 sogar auf +79,6% bzw. +102,7% verweisen kann. Auch unter Trumps Amtsvorgänger, dem Demokraten Barack Obama, legten die Aktienmärkte kräftig zu, wobei in den acht Jahren zwischen 2008 und 2016 ein Plus von 92,4% beim Dow Jones und +116,2% beim S&P 500 stand.

Die einzigen beiden Präsidentschaftsphasen seit 1980, die mit einem Minus an den Aktienmärkten endeten, waren unter dem Republikaner George W. Bush zwischen 2000 und 2008 zu verzeichnen. Im Durchschnitt der vergangenen vier Jahrzehnte legten der Dow Jones und der S&P 500 unter republikanischen Präsidenten 32,8% bzw. 28,8% zu, während demokratische US-Präsidenten auf eine fast doppelt so gute Börsenperformance (+60,6% bzw. +66,1%) blicken können.

Doch unabhängig von der politischen Ausrichtung des US-Präsidenten bleiben Investments in Aktien ohnehin alternativlos. Denn weder Republikaner noch Demokraten haben angesichts der ausufernden Staatsverschuldung ein Interesse daran, die Nullzinspolitik zu beenden, sondern vielmehr die Wirtschaft nach der Coronavirus-Krise wieder anzukurbeln.

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Oliver A. Garn
Geschäftsführer boerse.de-Vermögensverwaltung GmbH

Als selbständiger Compliance Berater unterstützt Oliver Garn die boerse.de Vermögensverwaltung GmbH. Mit mehr als 15 Jahre Berufserfahrung als Vermögensverwalter und Portfoliomanager gilt der...


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