Zum Tod von Buffett-Kompagnon Charlie Munger: Der Architekt von Berkshire Hathaway

Donnerstag, 30.11.23 16:48
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

in dieser Woche gibt es den Verlust eines der weltweit besten Investoren zu beklagen: Charlie Munger, der langjährige Geschäftspartner von Warren Buffett und Vize-Chairman bei Berkshire Hathaway, ist verstorben. Obwohl natürlich aufgrund seines hohen Alters von 99 Jahren mit so einer Nachricht irgendwann zu rechnen war, hat mich das mehr als erwartet berührt. Munger war bekannt für seinen scharfen Verstand und seinen unverwechselbaren, häufig etwas abseitigen Humor – beides Eigenschaften, die ich sehr schätze. Ich hatte zudem das Privileg, die Investmentlegende im Umfeld der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway 2008 persönlich zu treffen.

Charlie Munger war mehr als nur die Nummer zwei des Investment-Champions, er war der Architekt des einzigartigen Erfolges. „Ohne Charlies Inspiration, Weisheit und Beteiligung hätte Berkshire Hathaway nie den heutigen Stand erreichen können“, äußerte sich der 93-jährige Buffett zum Tod seines Freundes.

Das Duo Buffett-Munger



Charlie Munger stammte, wie Buffett, aus Omaha in Nebraska. Das Schicksal hätte beide schon früh zusammenführen können, Munger arbeitete als Teenager im Lebensmittelladen von Warren Buffetts Großvater. Ihre erste Begegnung fand jedoch erst 1959 über einen gemeinsamen Bekannten statt. Der damals 35-jährige Anwalt Munger und der 28-jährige Investmentmanager Buffett verstanden sich auf Anhieb.

Die beiden begannen zusammenzuarbeiten und verwandelten schließlich Berkshire Hathaway von einer kleinen Textilfabrik in einen Multimilliarden-Dollar-Champion. Oft waren sie verschiedener Meinung, nie gab es jedoch Streit, wie beide bekundeten. Munger sagte in solchen Fällen: „Du wirst am Ende meiner Meinung zustimmen, weil du klug bist und ich recht habe“. Und Buffett lernte, dass er Investmentideen, die sein Freund als „dumm“ bezeichnete, durchaus umsetzen konnte, während er von „der dümmsten Idee, die er jemals gehabt habe“ besser die Finger ließ. Der entscheidende Faktor für den Erfolg von Berkshire Hathaway war jedoch, dass Munger Buffetts Anlagestrategie komplett umkrempelte.

Der Architekt von Berkshire Hathaway



Von seinem Professor Benjamin Graham hatte Buffett den Ansatz übernommen, nach Unternehmen zu suchen, deren Kurs unter Buchwert lag. Das bedeutete jedoch meist, dass das Geschäft in Schwierigkeiten steckte. Munger kommentierte dies mit den Worten: „Es macht nicht so viel Spaß, ein Unternehmen zu kaufen, bei dem man wirklich hofft, dass es liquidiert wird, bevor es pleitegeht.“ Stattdessen riet er Buffett, alles zu vergessen, was dieser über den Kauf durchschnittlicher Unternehmen zu großartigen Preisen wisse und stattdessen auf großartige Unternehmen zu durchschnittlichen Preisen zu setzen.

Erstmalig umgesetzt wurde diese Strategie 1972 mit dem Kauf von See’s Candy, einem kalifornischen Unternehmen, das hochwertige Schokolade in Schachteln verkauft. Obwohl der Absatz kaum wächst, ist es aufgrund seiner Preissetzungsmacht überdurchschnittlich profitabel. Die Gewinne fließen fast vollständig an die Muttergesellschaft und haben Berkshire geholfen, weitere Investitionen zu tätigen. Die Erkenntnisse aus dem Erwerb von See’s Candy – insbesondere der Wert starker Marken – haben laut Buffett letztlich zum Kauf der Beteiligung an Coca-Cola geführt. 2023 wird der Softdrinkhersteller 736 Millionen US-Dollar an Dividende in die Kassen von Berkshire Hathaway spülen. Charlie Munger hat einen großen Anteil daran.

Weisheiten für die Ewigkeit



Eine Ära ist nun zu Ende gegangen, das Duo Buffett-Munger, das mich in meinem beruflichen Werdegang von Anfang an als Vorbild begleitet hat, gibt es nicht mehr. Die von beiden entwickelten Investmentprinzipien werden jedoch bleiben und sind für jeden Anleger umsetzbar. Alles was es dazu braucht, ist der Fokus auf Qualität und Durchhaltevermögen. „Das große Geld liegt nicht im Kauf und Verkauf, sondern im Warten“, so Munger.

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Auf gute Investments!
Ihre

Katja Zacharias

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