Was sind Futures und Optionen?

Der Handel mit Futures und Optionen gilt an der Börse gemeinhin als Königsdisziplin. Denn diese Finanzinstrumente ermöglichen in kürzester Zeit exorbitante Kursgewinne, sind aber gleichzeitig hochriskant. Bei Futures kann der Verlust sogar den Einsatz übersteigen. Doch was sind Futures und Optionen konkret?

Was sind Futures und Optionen? – Die Funktionsweise von Optionen


Wie der Name Option bereits verrät, handelt es sich um Instrumente, die ein Wahlrecht (die Option) beinhalten. Der Käufer einer Option erhält somit das Recht, einen Basiswert (Aktie, Index, Rohstoff oder Devise), innerhalb einer festgelegten Laufzeit zu einem bestimmten Preis (Basispreis) zu erwerben (Call-Option) oder zu veräußern (Put-Option). Der Verkäufer einer Option (der Stillhalter) verpflichtet sich zur Lieferung des Basiswertes bzw. zur Zahlung des Differenzbetrages, und erhält dafür eine Prämie. Das bedeutet:

Sofern der Basiswert bis zum Laufzeitende deutlich ansteigt, erzielt der Käufer einer Call-Option einen Gewinn. Ein Profit entsteht, wenn sich der Kurs des Basiswertes oberhalb des Basispreises befindet. Der Käufer einer Put-Option, der eine solche zu Absicherungszwecken oder zur Spekulation auf fallende Notierungen nutzt, erzielt einen Gewinn, sofern der Basiswert bis zum Laufzeitende stark fällt. Ein Profit entsteht, wenn der Preis des Basiswertes unterhalb des Basispreises liegt.

 Was sind Futures und Optionen? – Die Funktionsweise von Futures


Ähnlich funktionieren Futures. Im Gegensatz zu Optionen sind Futures allerdings für beide Seiten juristisch bindend zu erfüllen. Dabei verpflichten sich Verkäufer und Käufer, den Basiswert zum festgelegten Preis am Ende der Laufzeit zu kaufen bzw. zu verkaufen. Da bereits mit kleinen Einsätzen große Mengen an Kapital bewegt werden, sind die Gewinn- und Verlustchancen hier enorm. Zur Verdeutlichung:

Im Falle eines Dax-Futures entspricht ein Indexpunkt 25 Euro und auf einem entsprechenden Konto sind grundsätzlich fünf Prozent des Kontraktwertes als Sicherheit („Margin“) zu hinterlegen. Bei einem Dax-Stand von bspw. 10.000 Punkten weist ein Dax-Future somit einen Wert von 250.000 Euro auf (10.000 x 25 Euro), doch müssen lediglich 12.500 Euro (250.000 x 5 Prozent) hinterlegt sein. Das heißt:

Steigt der Dax-Future von 10.000 auf 11.000 Punkte, errechnet sich für den Anleger ein Profit von 25.000 Euro (1000 Punkte x 25 Euro), während der Einsatz lediglich 12.500 Euro beträgt. Ähnlich funktioniert der Hebel in die andere Richtung. Denn sofern der Preis des Futures gefallen ist, erfolgt eine Belastung des Kontos in Höhe des Tagesverlusts. Dabei sind die Verluste nicht auf die ursprüngliche Sicherheit beschränkt, denn falls eine gewisse Untergrenze auf dem Konto unterschritten wird, gilt es, Kapital nachzuschießen. Andernfalls droht die zwangsmäßige Glattstellung der Position.

Was sind Futures und Optionen? – Ein Markt für Börsenprofis


Zusammengefasst betrachtet, bieten Futures und Optionen großartige Chancen, bei aber ebenfalls hohen Risiken. Eine durchdachte Strategie und ein konsequentes Risiko-Management sind daher Pflicht. Privatanleger können an diesem Markt mithandeln, sofern Sie ein Depot bei einer Bank besitzen, die mit der Terminbörse Eurex verbunden ist. Das Gros der Marktteilnehmer an der Eurex sind allerdings institutionelle Investoren, die Futures und Optionen vor allem zur Absicherung und zur Spekulation nutzen.

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Erfahren Sie im nächsten Teil der Börsengrundlagen, wie der Handel an der Börse funktioniert.


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