Aktien in Deutschland fördern: Anregungen des Deutschen Aktieninstituts zur Bundestagswahl 2021

Mittwoch, 07.04.21 00:00
Aktien in Deutschland fördern: Anregungen des Deutschen Aktieninstituts zur Bundestagswahl 2021
Bildquelle: Adobe Stock
2020 war ein gutes Jahr für die Aktienkultur in Deutschland. Im Vergleich zu 2019 legten etwa 2,7 Millionen mehr Menschen ihr Geld in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierten ETFs an. Einen solchen Anstieg gab es zuletzt vor 20 Jahren. Damit ist aber trotzdem nur etwa jeder Sechst ein Deutschland in Aktien investiert. Um das Erreichte zu stabilisieren und auszubauen, braucht es unbedingt eine nationale Agenda für verbesserte Rahmenbedingungen für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge sowie zur Stärkung der finanziellen Bildung.

2020 zog es verstärkt die junge Generation an die Kapitalmärkte. Sie hat verstanden, dass sie sich nicht mehr allein auf die staatliche Altersvorsorge verlassen kann und nutzt die Aktienanlage zum Vermögensaufbau und zur Sicherung eines Einkommens im Alter. Mehr Zeit für die Beschäftigung mit Finanzen, eingeschränkte Konsummöglichkeiten, niederschwellige Informationsangebote von Influencern und Finanz-Apps haben den Trend unterstützt.

Es ist längst klar, dass die umlagefinanzierte staatliche Rente zur Abfederung des demografischen Wandels durch ein Ansparmodell mit Aktien ergänzt werden muss. Über viele Jahrzehnte ist belegt, dass sich langfristiges, breit gestreutes Sparen mit Aktien lohnt. Wer für die Zukunft vorsorgt, muss mit fairen steuerlichen Rahmenbedingungen unterstützt werden. Sparen mit Aktien sollte nach angemessener Haltefrist von der Kapitalertragssteuer befreit werden. Die Pläne für eine Finanztransaktionssteuer gehören vom Tisch, um ein klares Signal pro Aktiensparen zu setzen.

Die Einbindung von Aktien in die Altersvorsorge hätte auch positive Effekte auf das „Ökosystem Kapitalmarkt“, das in Deutschland stark unterentwickelt ist. Aus anderen Ländern wissen wir: Je mehr Gelder im Rahmen der Altersvorsorge in Aktienangelegt sind, desto mehr Kapital ist für die Investition in Wachstumsunternehmen verfügbar. Biontech ist eine Erfolgsgeschichte, die in Deutschland begann. Der Börsengang von Biontech in den USA hat die Defizite im deutschen Aktienrecht schonungslos offengelegt. Wir müssen dafür sorgen, dass die Erfolgsstory hierzulande beginnt und auch bis zum Happy End fortgeschrieben wird.

Doch nicht nur mit Blick auf Wachstumsunternehmen muss das deutsche Aktienrecht modernisiert werden. Denn es wirkt an vielen Stellen als Hemmschuh und ist veraltet. Der durch Corona erfolgte Schub bei der Digitalisierung der Hauptversammlung muss genutzt werden, um diese weiterzuentwickeln und als Option dauerhaft im Aktienrecht zu verankern. Nachhaltige Finanzierung und nachhaltige Unternehmensführung sind unerlässlich für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Sie tragen gleichzeitig zum Erreichen gesellschaftspolitischer Ziele bei. Das gelingt allerdings nur mit gleichen Regeln für alle Unternehmen, zumindest in Europa. Nationale Alleingänge bedeuten Wettbewerbsverzerrung und sind Gift für Arbeitsplätze in Deutschland.

Mit unserem Positionspapier zeigen wir auf, wie leistungsfähige Kapitalmärkte zur Sicherung des Wohlstands in Deutschland und Europa beitragen können.

Quelle: Deutsches Aktieninstitut



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