Was ist ASK?
ASK (oder Ask-Preis, Geldkurs, Briefkurs) bezeichnet im Börsenhandel den Preis, zu dem ein Marktteilnehmer (meist ein Market Maker oder ein limitierter Verkäufer) bereit ist, ein Wertpapier, eine Währung, eine Kryptowährung oder ein anderes handelbares Instrument sofort zu verkaufen. Der ASK ist immer höher als oder gleich dem BID (Briefkurs, Nachfragepreis) – die Differenz zwischen beiden wird als Spread bezeichnet und stellt die Transaktionskosten bzw. den Gewinn des Market Makers dar.
Unterschied BID und ASK
Die wichtigsten Begriffe im Orderbuch im Überblick:
- BID (Nachfrage, Geldkurs): Höchster Preis, den ein Käufer sofort zu zahlen bereit ist
- ASK (Angebot, Briefkurs): Niedrigster Preis, zu dem ein Verkäufer sofort verkaufen will
- Spread: ASK minus BID – je enger, desto liquider der Markt
- Mid-Price: Arithmetisches Mittel aus BID und ASK, oft als Referenzkurs verwendet
Wer als Privatanleger eine Marktorder zum Kaufen platziert, zahlt immer den aktuellen ASK. Beim Verkaufen mit Marktorder erhält man den aktuellen BID.
Beispiele aus der Praxis
Beispiel DAX-CFD am 19. November 2025 um 10:15 Uhr:
- BID: 19.420 Punkte
- ASK: 19.421 Punkte
- Spread: 1 Punkt (sehr eng = hohe Liquidität)
Beispiel Bitcoin bei einem großen Broker:
- BID: 92.180 USD
- ASK: 92.220 USD
- Spread: 40 USD (typisch bei hoher Volatilität)
Beispiel Nebenwert-Aktie (wenig gehandelt):
- BID: 48,50€
- ASK: 52,00€
- Spread: 3,50€ bzw. ca. 7% – hier lohnt sich oft eine Limitorder statt Marktorder
Warum der Spread unterschiedlich groß ist
Der Spread hängt von mehreren Faktoren ab:
- Liquidität: Hoch gehandelte Werte (DAX, Apple, EUR/USD) haben oft Spreads von wenigen Cents oder Ticks
- Volatilität: In unruhigen Phasen weiten Market Maker den Spread, um Risiken abzufedern
- Handelszeit: Außerhalb der Kernzeiten (Nacht, Wochenende) sind Spreads größer
- Marktmodell: ECN-Broker haben oft engere Spreads + Kommission, Market-Maker-Modelle fixe Spreads
Bedeutung für Privatanleger
Jeder Trade beginnt mit einem kleinen Nachteil – genau in Höhe des Spreads. Bei häufigem Trading (Daytrading, Scalping) können Spread-Kosten schnell mehrere Prozent des Kontos ausmachen. Deshalb:
- Bei liquiden Märkten (DAX, EuroStoxx50, große US-Aktien) sind Spreads vernachlässigbar
- Bei illiquiden Aktien, Kryptos oder außerbörslichen Zeiten immer den aktuellen ASK/BID prüfen
- Limitorders nutzen, um nicht den vollen Spread zu zahlen
Viele Broker zeigen im Chart nur den Mid-Price an – wer genau hinschaut, sieht im Orderbuch oder in der Handelsmaske den echten ASK, den man beim Kauf tatsächlich zahlt.
ASK in verschiedenen Märkten
- Aktien & ETFs: An der Börse Xetra oft Spreads von 0,01-0,10€ bei Standardwerten
- Forex: Bei Major-Paaren (EUR/USD) häufig 0,1-0,5 Pips im Normalbetrieb
- Kryptowährungen: Stark schwankend, bei Bitcoin oft 10-100 USD, bei kleineren Coins mehrere Prozent
- Optionen & Derivate: Hier oft deutlich größere relative Spreads, da weniger Liquidität
boerse.de-Schlussfolgerung
Der ASK ist der reale Preis, den Käufer sofort zahlen müssen – und damit einer der wichtigsten versteckten Kostenfaktoren im Trading. Wer langfristig anlegt und nur wenige Trades pro Jahr macht, kann Spreads weitgehend ignorieren. Daytrader und Scalper hingegen sollten ausschließlich Märkte mit extrem engen Spreads handeln und immer den aktuellen ASK im Blick behalten. Ein Blick ins Orderbuch vor jedem Trade spart bares Geld – und macht den Unterschied zwischen profitablen und verlustreichen Strategien aus.
Englische Bezeichnung für Briefkurs.
Gegenteil: Bid