Aus-dem-Geld-Option

Was ist eine Aus-dem-Geld-Option?

Eine Aus-dem-Geld-Option ist eine Art von Optionsschein oder Terminkontrakt, bei dem der Ausübungspreis (Strike) ungünstiger liegt als der aktuelle Marktpreis des Basiswerts. Bei Kaufoptionen (Call-Optionen) liegt der Ausübungspreis über dem aktuellen Kurs des Basiswertes, bei Verkaufsoptionen (Put-Optionen) liegt der Ausübungspreis unter dem Marktpreis. Eine Aus-dem-Geld-Option hat aktuell keinen inneren Wert, sondern besteht ausschließlich aus Zeitwert und spekulativer Chance auf künftige Kursbewegungen.

Optionsscheine und -kontrakte sind derivative Finanzinstrumente, die das Recht, aber nicht die Pflicht, gewähren, einen Basiswert zu einem festgelegten Preis innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu kaufen oder zu verkaufen. Die Aus-dem-Geld-Option ist besonders bei spekulativen Anlegern beliebt, da sie mit einem vergleichsweise geringen Kapitaleinsatz große Kursbewegungen des Basiswertes hebeln kann.

Funktionsweise

Eine Aus-dem-Geld-Option funktioniert nach folgenden Prinzipien:

  • Call-Option: Der Ausübungspreis liegt über dem aktuellen Marktpreis. Die Option wird nur profitabel, wenn der Basiswert über den Strike steigt.
  • Put-Option: Der Ausübungspreis liegt unter dem aktuellen Marktpreis. Die Option wird nur profitabel, wenn der Basiswert unter den Strike fällt.
  • Zeitwert: Da die Option aktuell keinen inneren Wert hat, besteht ihr Preis überwiegend aus dem Zeitwert, der von Laufzeit, Volatilität und Zinsniveau abhängt.
  • Hebeleffekt: Kleine Bewegungen im Basiswert können zu überproportionalen Veränderungen im Optionspreis führen.

Beispiele aus der Praxis

1. Ein Anleger kauft eine Call-Option auf die Siemens AG mit einem Strike von 150€, während der aktuelle Kurs bei 140€ liegt. Die Option ist „aus dem Geld“. Steigt der Kurs auf 160€, wird die Option inneren Wert haben und kann mit Gewinn verkauft oder ausgeübt werden.

2. Eine Put-Option auf den DAX-Index mit Strike bei 14.500 Punkten, während der Index bei 15.000 Punkten steht, ist ebenfalls aus dem Geld. Fällt der Index auf 14.000 Punkte, wird die Option wertvoll.

3. Aus-dem-Geld-Optionen werden oft bei spekulativen Strategien eingesetzt, etwa zur Absicherung eines Portfolios gegen größere Kursbewegungen oder zum gezielten Einsatz von Hebelwirkung.

Vorteile

  • Geringer Kapitaleinsatz: Nur der Optionspreis muss gezahlt werden.
  • Hohe Hebelwirkung: Kleine Kursbewegungen können große Gewinne erzeugen.
  • Flexibilität: Optionen können gehandelt, verkauft oder ausgeübt werden.
  • Spekulative Chancen: Besonders geeignet für kurzfristige Handelsstrategien.

Nachteile und Risiken

  • Hohe Verlustgefahr: Die Option kann wertlos verfallen, wenn der Kurs nicht über (Call) oder unter (Put) den Strike steigt.
  • Zeitwertverlust: Je näher das Verfallsdatum, desto schneller sinkt der Wert der Option.
  • Marktvolatilität: Starke Kursschwankungen können den Wert der Option stark beeinflussen.

Strategische Nutzung

Aus-dem-Geld-Optionen eignen sich für Anleger, die kurzfristige Chancen nutzen möchten und bereit sind, ein Totalverlustrisiko einzugehen. Sie können als Absicherung (Hedging) oder für spekulative Trades eingesetzt werden. Besonders in volatilen Märkten bieten sie Chancen, mit überschaubarem Kapital überproportionale Gewinne zu erzielen.

boerse.de-Schlussfolgerung

Aus-dem-Geld-Optionen sind derivative Finanzinstrumente ohne inneren Wert, die auf künftige Kursbewegungen spekulieren. Sie bieten hohe Hebelwirkung bei geringem Kapitaleinsatz, bergen aber auch hohe Risiken. Anleger sollten die Funktionsweise, das Risiko eines Totalverlustes und die Rolle des Zeitwerts verstehen, um diese Instrumente gezielt und strategisch einzusetzen.

Siehe Out-of-the-Money-Option



Kennen Sie bereits die 100 langfristig erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt? Klicken Sie hier...