Bezugsfrist

Was ist die Bezugsfrist?

Die Bezugsfrist ist der Zeitraum, innerhalb dessen bestehende Aktionäre ihre Bezugsrechte bei einer Kapitalerhöhung ausüben können. Sie ist ein zentraler Bestandteil von Bezugsangeboten und dient dazu, den Aktionären genügend Zeit zu geben, um ihre Beteiligung am Unternehmen aufrechtzuerhalten oder zu erweitern. Während der Bezugsfrist können Anleger neue Aktien zu einem festgelegten Bezugspreis erwerben oder ihre Bezugsrechte am Markt handeln.

Definition und Bedeutung

Die Bezugsfrist wird vom Unternehmen festgelegt und beginnt in der Regel mit der Bekanntgabe der Kapitalerhöhung. Sie endet an einem spezifischen Stichtag, dem sogenannten Bezugsfristende. Die Länge der Bezugsfrist variiert je nach Unternehmen und Marktpraxis, beträgt aber häufig mehrere Wochen. Während dieser Zeit müssen Aktionäre entscheiden, ob sie ihre Bezugsrechte ausüben oder verkaufen möchten.

Die Bezugsfrist ist für Aktionäre aus mehreren Gründen wichtig:

  • Schutz vor Verwässerung: Durch die Ausübung der Bezugsrechte innerhalb der Bezugsfrist können Aktionäre ihren Anteil am Unternehmen wahren.
  • Planungssicherheit: Die Bezugsfrist gibt den Anlegern Zeit, Kapital für den Kauf neuer Aktien einzuplanen.
  • Handelsmöglichkeit: Handelbare Bezugsrechte können innerhalb der Bezugsfrist verkauft werden, falls die Ausübung der Rechte nicht gewünscht ist.

Funktionsweise

Während der Bezugsfrist können Aktionäre folgende Schritte unternehmen:

  • Ausübung der Bezugsrechte: Erwerb neuer Aktien zu dem festgelegten Bezugspreis.
  • Verkauf der Bezugsrechte: Monetarisierung der Rechte am Markt, ohne zusätzliche Aktien zu kaufen.
  • Nichtausübung: Verfallenlassen der Rechte, wodurch der Anteil des Aktionärs am Unternehmen verwässert wird.

Die Bezugsfrist endet automatisch am Bezugsfristende, und nicht ausgeübte Rechte verfallen oder werden vom Unternehmen anderweitig verwertet.

Praxisbeispiel

Ein Unternehmen kündigt eine Kapitalerhöhung im Bezugsverhältnis 1:5 mit einem Bezugspreis von 20€ an. Die Bezugsfrist beträgt 3 Wochen. Ein Aktionär hält 500 Aktien und verfügt somit über 100 Bezugsrechte. Innerhalb der Bezugsfrist kann er die 100 neuen Aktien zu 20€ erwerben oder seine Bezugsrechte am Markt verkaufen. Wird innerhalb der Bezugsfrist keine Entscheidung getroffen, verfallen die Rechte, und sein Anteil am Unternehmen wird entsprechend verwässert. Anleger nutzen die Bezugsfrist, um Marktpreise, Kapitalbedarf und mögliche Renditen zu prüfen, bevor sie eine Entscheidung treffen.

Auswirkungen auf den Aktienkurs

Die Bezugsfrist beeinflusst den Handel und den Aktienkurs:

  • Während der Bezugsfrist können Bezugsrechte separat gehandelt werden, was zusätzliche Liquidität in den Markt bringt.
  • Der theoretische Wert eines Bezugsrechts ergibt sich aus der Differenz zwischen Börsenkurs und Bezugspreis und wird während der Bezugsfrist täglich beobachtet.
  • Nach Ablauf der Bezugsfrist kann der Aktienkurs Anpassungen erfahren, da neue Aktien ausgegeben und nicht ausgeübte Bezugsrechte verfallen.

boerse.de-Schlussfolgerung

Die Bezugsfrist ist ein zentraler Bestandteil jeder Kapitalerhöhung. Sie gibt Aktionären die notwendige Zeit, um ihre Bezugsrechte auszuüben, verkauft sie am Markt oder bewusst verfallen zu lassen. Für Investoren ist das Verständnis der Bezugsfrist entscheidend, um fundierte Entscheidungen bei Kapitalmaßnahmen zu treffen, Verwässerung zu vermeiden und potenzielle Renditechancen optimal zu nutzen.



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