Delivery Price

Was ist der Delivery Price?

Delivery Price, auf Deutsch auch als Lieferpreis bezeichnet, ist ein zentraler Begriff im Terminhandel und insbesondere bei Futures, Optionen und anderen Derivaten. Er bezeichnet den Preis, zu dem der Basiswert am Ende der Laufzeit eines Terminkontrakts geliefert oder abgerechnet wird. Der Delivery Price dient als Referenzpunkt für die endgültige Abwicklung und entscheidet darüber, ob ein Gewinn oder Verlust für Käufer und Verkäufer entsteht. Für Marktteilnehmer ist er daher ein entscheidendes Instrument zur Kalkulation und Risikosteuerung.

Funktionsweise des Delivery Price

Der Delivery Price wird bei der Emission eines Terminkontrakts festgelegt und bleibt über die Laufzeit konstant. Er stellt sicher, dass beide Parteien, Käufer und Verkäufer, einen verbindlichen Preis für die Lieferung oder Abrechnung des Basiswerts haben. Bei physischen Lieferungen wird der Basiswert tatsächlich zum Delivery Price geliefert, bei Barausgleich wird der Differenzbetrag zwischen Marktpreis und Delivery Price ausgeglichen. Dies garantiert eine klare Abrechnung und verhindert Streitigkeiten zwischen den Marktteilnehmern.

Bedeutung für Anleger und Händler

Für Anleger und Händler ist der Delivery Price von zentraler Bedeutung. Er ermöglicht die exakte Kalkulation von potenziellen Gewinnen und Verlusten bereits vor Abschluss eines Termingeschäfts. Darüber hinaus dient er als Grundlage für die Preisgestaltung von Optionen und Futures. Wer beispielsweise Futures auf die Siemens-Aktie handelt, orientiert sich am Delivery Price, um die Strategie und das Risikomanagement zu planen.

Berechnung und Einflussfaktoren

Der Delivery Price wird bei der Kontrakterstellung durch die Börse oder den Emittenten festgelegt. Faktoren, die die Höhe des Delivery Price beeinflussen können, sind:

  • Kurs des Basiswerts: Der aktuelle Marktpreis bei Kontrakterstellung dient als Ausgangspunkt.
  • Zins- und Finanzierungskosten: Kosten für das Halten des Basiswerts bis zur Lieferung werden oft eingerechnet.
  • Dividenden oder Erträge: Ausschüttungen während der Laufzeit des Kontrakts können den Delivery Price beeinflussen.
  • Markterwartungen: Prognosen über zukünftige Kursentwicklungen oder Volatilität fließen in die Preisgestaltung ein.

Praktische Beispiele

  • Ein Investor kauft einen Future auf die Siemens-Aktie mit einem Delivery Price von 120€. Am Ende der Laufzeit liegt der Marktpreis bei 125€. Der Gewinn entspricht der Differenz von 5€ pro Aktie.
  • Bei einem Rohstoff-Future wird der Delivery Price für physische Lieferung von Rohöl auf 80€/Barrel festgelegt. Wird der Future nicht gehalten, erfolgt ein Barausgleich nach dem Marktpreis am Verfallstag.
  • Eine Option mit Bezug auf einen Future verwendet den Delivery Price als Grundlage zur Berechnung des inneren Werts und der Delta-Absicherung.

Vorteile und Herausforderungen

Vorteile:

  • Kalkulationssicherheit für Marktteilnehmer
  • Transparente Abrechnung bei Lieferung oder Barausgleich
  • Grundlage für Optionsbewertung und Risikomanagement
  • Schafft klare Referenz für strategische Entscheidungen

Herausforderungen:

  • Delivery Price muss sorgfältig festgelegt werden, um faire Abrechnung zu gewährleisten
  • Marktbewegungen können zu erheblichen Differenzen zwischen Delivery Price und aktuellem Kurs führen
  • Bei physischen Lieferungen logistische Herausforderungen
  • Falsche Kalkulation kann zu Verlusten bei großen Positionen führen

boerse.de-Schlussfolgerung

Der Delivery Price ist ein entscheidender Referenzwert im Terminhandel, der die Abwicklung von Futures, Optionen und anderen Derivaten steuert. Er bestimmt Gewinne und Verluste und dient als Grundlage für Kalkulation, Risikomanagement und strategische Entscheidungen. Für Anleger und Händler ist das Verständnis des Delivery Price unverzichtbar, um Transaktionen effizient zu planen, Risiken zu kontrollieren und Marktchancen gezielt zu nutzen.



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