Die Fondsgröße bezeichnet das gesamte verwaltete Vermögen eines Investmentfonds zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie gibt an, wie viel Kapital Anleger in einen Fonds investiert haben und wird häufig in Euro oder US-Dollar ausgewiesen. Die Fondsgröße ist ein wichtiger Indikator für die Marktstellung des Fonds, seine Liquidität und die Effizienz der Verwaltung. Große Fonds verfügen oft über bessere Skaleneffekte, können Handelskosten senken und größere Investitionen tätigen, während kleine Fonds flexibler in der Auswahl einzelner Positionen sind.
Die Fondsgröße hat Einfluss auf verschiedene Aspekte des Fondsmanagements:
Die Fondsgröße wird regelmäßig veröffentlicht und als Nettoinventarwert (Net Asset Value, NAV) angegeben. Sie berechnet sich aus dem Gesamtwert der im Fonds befindlichen Wertpapiere zu aktuellen Marktpreisen abzüglich Verbindlichkeiten:
Fondsgröße = Gesamtwert der Vermögenswerte − Verbindlichkeiten
Beispiel: Ein Fonds hält Aktien und Anleihen im Gesamtwert von 500 Mio.€ und hat Verbindlichkeiten von 5 Mio.€. Die Fondsgröße beträgt somit 495 Mio.€.
Für Anleger ist die Fondsgröße ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl eines Fonds. Sehr kleine Fonds können höhere Schwankungen und Liquiditätsengpässe aufweisen, während sehr große Fonds manchmal nicht mehr so flexibel auf Marktveränderungen reagieren können. Fonds mit moderater Größe kombinieren häufig Skaleneffekte mit ausreichender Flexibilität.
Die Fondsgröße beeinflusst auch die Kostenstruktur: Bei großen Fonds sinkt die Verwaltungsgebühr pro angelegtem Euro oft, während kleine Fonds höhere prozentuale Gebühren haben können. Zudem spielt die Fondsgröße bei der Risikostreuung eine Rolle, da größere Fonds breiter diversifizieren können.
Ein Beispiel ist der DWS Top Dividende Fonds, der eine Fondsgröße von mehreren Milliarden Euro verwaltet. Durch die große Fondsgröße kann das Management kosteneffizient in verschiedene Blue-Chip-Aktien investieren, darunter auch die Siemens-Aktie. Anleger profitieren so von der breiten Diversifikation und der professionellen Verwaltung des Fondsvermögens.
Auch bei ETFs ist die Fondsgröße entscheidend: Ein großer ETF auf den MSCI World Index ermöglicht stabile Handelsvolumina und enge Spreads, was die Kosten für Anleger reduziert. Kleinere ETFs können dagegen weniger liquide sein und höhere Handelskosten verursachen.
Die Fondsgröße ist ein zentraler Indikator für die Leistungsfähigkeit und Struktur eines Investmentfonds. Sie beeinflusst Liquidität, Verwaltungskosten, Risikostreuung und Flexibilität bei Investitionen. Anleger sollten die Fondsgröße neben Strategie, Kostenquote und Performance berücksichtigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Eine moderate Fondsgröße bietet oft die optimale Kombination aus Skaleneffekten und Handlungsspielraum.