Das Kurs-Cash-Flow-Verhältnis (KCV) ist eine Kennzahl, die den aktuellen Börsenkurs einer Aktie in Relation zum Cashflow des Unternehmens setzt. Der Cashflow zeigt die Fähigkeit eines Unternehmens, aus laufender Geschäftstätigkeit liquide Mittel zu generieren. Das KCV gibt Anlegern einen Hinweis darauf, wie der Markt den Wert eines Unternehmens im Verhältnis zu seinen liquiden Mitteln bewertet. Es ist insbesondere für die Beurteilung der finanziellen Stabilität von Unternehmen interessant, da es Gewinne und buchhalterische Effekte außer Acht lässt.
Das KCV wird folgendermaßen berechnet:
KCV = Börsenkurs / Cashflow je Aktie
Alternativ kann es auch als Verhältnis der Marktkapitalisierung zum Gesamt-Cashflow dargestellt werden:
KCV = Marktkapitalisierung / operativer Gesamt-Cashflow
Beispiel: Liegt der Kurs einer Aktie bei 120€ und der Cashflow je Aktie beträgt 10€, ergibt sich ein KCV von 120 / 10 = 12. Das bedeutet, dass der Markt die Aktie mit dem 12-fachen ihres Cashflows bewertet. Je niedriger das KCV, desto günstiger erscheint die Aktie im Verhältnis zu ihrem Cashflow, was für Anleger auf Unterbewertung hinweisen kann.
Das Kurs-Cash-Flow-Verhältnis bietet mehrere Vorteile:
Ein Anleger betrachtet die Siemens-Aktie. Der operative Cashflow je Aktie beträgt 9€, der Kurs liegt bei 135€. Daraus ergibt sich ein KCV von 135 / 9 = 15. Das zeigt, dass die Aktie mit dem 15-fachen ihres Cashflows bewertet wird. Ein weiteres Beispiel ist ein Technologieunternehmen mit hohem Wachstum, das noch geringe Gewinne ausweist. Das KCV zeigt hier, wie der Markt die zukünftige Cashflow-Stärke des Unternehmens einpreist, selbst wenn das KGV keine Aussagekraft liefert.
Das Kurs-Cash-Flow-Verhältnis bietet Chancen und Risiken für Anleger:
Für Anleger ist das Kurs-Cash-Flow-Verhältnis ein nützliches Instrument, um die finanzielle Stärke und Bewertung eines Unternehmens einzuschätzen. Es ergänzt andere Kennzahlen wie KGV, KUV oder Dividendenrendite und bietet besonders bei wachstumsstarken oder noch nicht profitablen Unternehmen wertvolle Einblicke. Wer das KCV gezielt analysiert, kann unterbewertete Aktien erkennen und das Risiko besser steuern.
Das Kurs-Cash-Flow-Verhältnis ist eine wichtige Kennzahl, die den Börsenkurs einer Aktie in Relation zu ihrem operativen Cashflow setzt. Sie zeigt, wie der Markt den Wert eines Unternehmens im Verhältnis zu seinen liquiden Mitteln einschätzt. Ein niedriger KCV kann auf Unterbewertung hinweisen, während ein hohes KCV auf hohe Markterwartungen deutet. Anleger sollten das KCV in Kombination mit anderen Kennzahlen und Branchenvergleichen nutzen, um fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.