Kurs-Gewinn-Verhältnis

Was ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis?

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist eine der bekanntesten Kennzahlen zur Bewertung von Aktien. Es setzt den aktuellen Börsenkurs einer Aktie ins Verhältnis zum Gewinn je Aktie (EPS – Earnings Per Share) und zeigt, wie viele Jahre ein Anleger theoretisch warten müsste, bis der Kaufpreis der Aktie durch den Gewinn des Unternehmens gedeckt wäre, sofern der Gewinn konstant bleibt. Das KGV wird häufig zur Beurteilung der Bewertung einer Aktie und zum Vergleich von Unternehmen innerhalb einer Branche verwendet.

Berechnung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses

Das KGV wird folgendermaßen berechnet:

KGV = Börsenkurs / Gewinn je Aktie (EPS)

Beispiel: Liegt der Börsenkurs einer Aktie bei 100€ und der Gewinn je Aktie bei 5€, beträgt das KGV 100 / 5 = 20. Dies bedeutet, dass Anleger theoretisch 20 Jahre warten müssten, bis der Kaufpreis durch den Gewinn des Unternehmens gedeckt ist. Ein niedriges KGV kann auf Unterbewertung hinweisen, ein hohes KGV auf eine hohe Markterwartung oder Wachstumsprämie.

Arten des KGV

Es gibt unterschiedliche Varianten des KGV:

  • Historisches KGV: Berechnung basierend auf den tatsächlichen Gewinnen der vergangenen zwölf Monate.
  • Prognostiziertes KGV: Basierend auf den erwarteten Gewinnen der kommenden zwölf Monate, häufig von Analysten prognostiziert.
  • Branchenspezifisches KGV: Vergleich von Unternehmen innerhalb einer Branche zur besseren Einordnung der Bewertung.

Beispiele aus der Praxis

Ein Anleger betrachtet die Siemens-Aktie. Der Kurs liegt bei 135€ und der Gewinn je Aktie beträgt 7,5€. Daraus ergibt sich ein KGV von 135 / 7,5 = 18. Das zeigt, dass die Aktie mit dem 18-fachen ihres Gewinns bewertet wird. Ein weiteres Beispiel ist ein wachstumsstarkes Technologieunternehmen mit hohem Kursanstieg, dessen KGV 50 beträgt. Anleger zahlen hier eine hohe Bewertung im Vertrauen auf zukünftiges Gewinnwachstum.

Chancen und Risiken

Das KGV bietet sowohl Chancen als auch Risiken:

  • Chancen: Anleger können unterbewertete Aktien identifizieren, deren KGV im Vergleich zur Branche oder zum Markt niedrig ist.
  • Risiken: Ein niedriges KGV muss nicht zwangsläufig auf eine attraktive Aktie hinweisen, wenn das Unternehmen in einer Krise steckt oder der Gewinn rückläufig ist.
  • Interpretationsgrenzen: KGV eignet sich weniger für Unternehmen ohne Gewinn oder bei stark schwankenden Gewinnen.

Bedeutung für Anleger

Für Anleger ist das KGV ein zentrales Instrument zur Aktienbewertung. Es hilft, den Marktwert eines Unternehmens relativ zum Gewinn einzuordnen und Branchenvergleiche anzustellen. Zusammen mit anderen Kennzahlen wie Kurs-Umsatz-Verhältnis, Dividendenrendite oder Eigenkapitalquote ermöglicht das KGV eine fundierte Analyse und unterstützt Entscheidungen über Kauf, Halten oder Verkauf von Aktien.

boerse.de-Schlussfolgerung

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist eine zentrale Kennzahl, die den Börsenkurs einer Aktie in Relation zum Gewinn je Aktie setzt. Es gibt Auskunft darüber, wie hoch der Markt ein Unternehmen im Verhältnis zu seinen Gewinnen bewertet und ist ein wichtiges Instrument für die Analyse von Aktien und Branchen. Anleger sollten das KGV immer in Verbindung mit anderen Kennzahlen und Marktinformationen betrachten, um fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.



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