Die Lombardfähigkeit bezeichnet die Eigenschaft von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten, von Banken als Sicherheit für einen Lombardkredit akzeptiert zu werden. Nur lombardfähige Vermögenswerte können hinterlegt werden, um kurzfristige Kredite zu erhalten. Dabei bewertet die Bank die Bonität, Liquidität und Stabilität des Wertpapiers, bevor es als Sicherheit anerkannt wird. Lombardfähigkeit ist somit entscheidend für die Nutzung von Lombardkrediten und die Planung von Finanzierungen.
Nicht jedes Wertpapier ist automatisch lombardfähig. Banken prüfen Kriterien wie Handelsvolumen, Volatilität, Bonität des Emittenten und Marktliquidität. Aktien von großen, etablierten Unternehmen, festverzinsliche Anleihen hoher Qualität oder Investmentfonds mit anerkanntem Marktwert sind oft lombardfähig. Wertpapiere, die sehr volatil sind oder nur selten gehandelt werden, werden meist nicht akzeptiert.
Beispiel: Ein Anleger möchte einen Lombardkredit aufnehmen und hat Aktien von Siemens, die als stabil und liquide gelten. Diese Aktien werden von der Bank als lombardfähig anerkannt, sodass der Anleger sie als Sicherheit für den Kredit hinterlegen kann.
Die Lombardfähigkeit spielt in verschiedenen Bereichen eine Rolle:
Die wichtigsten Vorteile sind:
Die Lombardfähigkeit garantiert keinen risikofreien Kredit. Fällt der Wert der hinterlegten Sicherheiten, kann die Bank Nachschusspflichten verlangen. Zudem ist die Auswahl lombardfähiger Wertpapiere oft eingeschränkt, sodass Anleger möglicherweise nicht alle ihre Anlagen nutzen können. Die Zinsen auf Lombardkredite sind in der Regel höher als bei Standardkrediten, da die Bank das Risiko von Kursverlusten trägt.
Die Lombardfähigkeit ist ein zentrales Kriterium für die Aufnahme von Lombardkrediten. Sie legt fest, welche Vermögenswerte als Sicherheit akzeptiert werden und bestimmt so die Flexibilität und Liquidität von Anlegern und Unternehmen. Wer die Lombardfähigkeit seiner Anlagen kennt, kann gezielt Sicherheiten einsetzen, um kurzfristige Finanzierungen effizient zu gestalten und gleichzeitig die Wertentwicklung der hinterlegten Vermögenswerte zu nutzen.