Nicolas Darvas

Wer ist Nicolas Darvas?

Nicolas Darvas (1920–1977) war ein ungarisch-amerikanischer Tänzer, Börseninvestor und Autor, der vor allem durch seine selbst entwickelte Investmentstrategie, bekannt als Darvas-Box-Theorie, berühmt wurde. Ursprünglich als professioneller Tänzer tätig, verdiente Darvas sein Vermögen durch Investitionen in Aktien, ohne über einen traditionellen Finanzhintergrund zu verfügen. Seine Methode kombinierte technische Analyse mit klaren Regeln für Kauf- und Verkaufssignale und gilt als frühes Beispiel für systematisches Trendfolgetrading.

Definition und Hintergrund

Nicolas Darvas wuchs in Ungarn auf und emigrierte in den 1940er-Jahren in die USA. Anfang der 1950er-Jahre begann er, sich intensiv mit dem Aktienmarkt zu beschäftigen. Darvas interessierte sich insbesondere für Wachstumsaktien, die starke Kursbewegungen aufwiesen. Er entwickelte ein System, das auf dem Erkennen von „Boxen“ im Kurschart beruhte – Bereiche, innerhalb derer sich der Kurs bewegte. Überschritt der Kurs die obere Begrenzung der Box, sah Darvas dies als Kaufsignal; unterschritt er die Box, war dies ein Verkaufssignal.

Funktionsweise der Darvas-Box-Theorie

Die Darvas-Box-Theorie funktioniert nach einfachen, klar definierten Regeln:

  • Kauf: Wenn eine Aktie aus einer Box nach oben ausbricht, wird sie gekauft.
  • Stop-Loss: Der untere Rand der Box dient als Stop-Loss-Marke.
  • Verkauf: Wenn der Kurs unter den unteren Rand der Box fällt, wird die Aktie verkauft.
  • Trendfolge: Die Strategie setzt auf den Trend, nicht auf fundamentale Analysen.

Beispiel: Darvas entdeckte in den 1950er-Jahren Aktien wie Xerox, die in einem starken Aufwärtstrend lagen. Mit seiner Box-Methode konnte er diese Aktien kaufen und wieder verkaufen, bevor Rückschläge eintraten, wodurch er in wenigen Jahren sein Anfangskapital von etwa 25.000$ auf über 2 Millionen US-Dollar steigerte.

Bedeutung für Anleger

Nicolas Darvas und seine Methode hatten mehrere Auswirkungen auf die Finanzwelt:

  • Trendfolgestrategie: Darvas war einer der ersten, der eine systematische, regelbasierte Methode für Aktieninvestments entwickelte.
  • Technische Analyse: Die Darvas-Box-Theorie gilt als früher Vorläufer moderner Charting-Methoden und Trendfolgestrategien.
  • Risikomanagement: Durch klare Stop-Loss-Regeln konnten Verluste begrenzt und Gewinne gesichert werden.

Beispiel: Anleger, die Darvas’ Methode heute anwenden, nutzen ähnliche Prinzipien bei trendstarken Wachstumsaktien oder ETFs. So können auch moderne Tech-Aktien von Unternehmen wie Apple oder Amazon von der Trendfolge profitieren.

Abgrenzung zu anderen Anlagestrategien

Im Vergleich zu fundamentalen Investmentansätzen wie denen von Warren Buffett fokussiert sich die Darvas-Methode nicht auf Unternehmenskennzahlen, Dividenden oder Bilanzanalysen, sondern ausschließlich auf den Kursverlauf und Chartmuster. Sie eignet sich besonders für kurzfristige bis mittelfristige Investments in stark trendstarke Aktien und ist weniger geeignet für defensive Buy-and-Hold-Strategien.

boerse.de-Schlussfolgerung

Nicolas Darvas war ein Pionier der Trendfolge-Strategien und hat mit seiner Darvas-Box-Theorie bewiesen, dass systematisches Trading auch ohne tiefgehende fundamentale Kenntnisse erfolgreich sein kann. Seine Methode kombiniert technische Analyse mit klaren Regeln für Kauf, Verkauf und Risikobegrenzung. Für moderne Anleger bietet Darvas’ Ansatz weiterhin wertvolle Lektionen im Trendfolgetrading und im disziplinierten Risikomanagement.



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